Legalisierung von Organhandel sinnvoll?

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Lebendspende gibt es nur bei Nieren und ein illegaler Handel bleibt tabu.

Was kaum in der Öffentlichkeit bekannt ist:

Jeder kann sich aus dem Internet einen Organspende-Ausweis holen und darauf verweisen, ob er spenden will oder nicht. Organspende und Gewebespende sind dabei auch im Ausweis zu unterscheiden . Der Organhandel ist verboten und das bleibt auch so. Dagegen ist die Gewebspende sehr lukrativ für die Pharmaindustrie. Aus einer Leiche kann bis zu 250 000 Dollar Gewinn gemacht werden, weil fast alle Gewebearten zu Arzneimittel verarbeitet und anschließend gehandelt werden. Die so "ausgeschlachtete Leiche" oder deren Reste wird anschließend normal von den Angehörigen bestattet. Zumindest diese Bestattungskosten sollten von denjenigen, die profitieren, übernommen werden. Davon aber ist nirgends die Rede.


crazyrat  29.01.2013, 22:28

Aber eine Lebendspende ist nur unter engen Bedingungen erlaubt. Und im deutschen Ausweis ist eine Trennung jung zwischen Gewebe- und Organ Spende kein Unterschied..

Von der deutschen Seite daher falsche Informationen.

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Und wer zahlt dann? Die Empfänger? Das heisst ja dann, nur noch Organe für Reiche.

Außerdem, wer bekommt denn das Geld? Der Spender oder die Erben. Außer bei Nieren wohl die Erben. Und bei Nieren hieße das, dass Menschen aus Geldnot Ihr Leben und Ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Und wenn ein Mensch nicht wünscht, ausgeschlachtet zu werden, ist es dann in Ordnung, wenn sich die Erben aus Geldgier darüber hinwegsetzen?

Für mich ist das alles moralisch nicht vertretbar. Ich bin allerdings dafür, dass man wie in anderen Ländern der Organentnahme nach dem Tod vorab widersprechen muß und nicht wie hier umgekehrt. Das würde für wesentlich mehr legale Organe sorgen. Und wenn es genug Organe gibt, dann braucht man auch keinen Schwarzmarkt mehr.


crazyrat  13.12.2011, 20:31

Es gab schon Morde, nur um an eine Niere eines Menschen ranzukommen,.und das von der russischen Mafia. Das ist bereits erwiesen.

Schau euch einmal den alten Klassiker-Film "Fleisch" an. Da geht es genau um dieses Thema.

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Jede Organtransplantation ist ein großes Gesundheitsrisko. Außerdem haben wir abgesehen von den Nieren kein Organ in doppelter Ausführung- wenn jemand eine neue Leber braucht und man dann jemand anderem die Leber entnimmt, dann braucht der ja wiederrum eine neue Leber. Eine sinnvollere Idee wäre es, wenn statt des Orgendspendeausweis ein Nichtspenderausweis erworben werden müsste- d.h. alle Menschen sind bereit, nach ihrem Tod Organe zu spenden, es sei denn, sie tragen einen Vetoausweis mit sich.


himako333  23.12.2011, 23:00

** Eine sinnvollere Idee wäre es, wenn statt des Orgendspendeausweis ein Nichtspenderausweis erworben werden müsste- d.h. alle Menschen sind bereit, nach ihrem Tod Organe zu spenden, es sei denn, sie tragen einen Vetoausweis mit sich.**Dies ist ein sehr guter konstruktiver Vorschlag.

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Ich bin vollkommen Deiner Meinung und habe ebenfalls kein Verständnis dafür, dass fast alle Beteiligten - die Ärzte, die Krankenhäuser, die Organ-Vermittlungsagenturen, die Krankenkassen und der Patient - ihren (finanziellen) Nutzen aus der Organspende ziehen, aber der Spender selbst, der die Schmerzen und das gesundheitliche Risiko trägt, keinen einzigen Cent bekommt und sich auch noch strafbar macht.

Es ist illegal und sollte es auch weiterhin bleiben.

Es gibt auch keinen Grund, ihn zu erlauben, nur weil in Indien oder Anfrika jemand ein Organ besitzt, dass in Europa oder den USA einem reichen Menschen entsprechend eine Spende geben könnte. Und die Gefahr, dass ein solcher Handel in den "Lieferländern" zu illegalen Beschaffungen führt ist einfach zu hoch.

Und es ist bereits auch so, dass es Morde gab und gibt, um einem reichen Menschen eine Spende zu ermöglichen. Und das wird durch eine Legalisierung hier leider noch mehr ansteigen.

Heute ist es erlaubt, im Rahmen der Familie auch Organe als Lebendspende zu spenden. Und eine Spende ist eine private Sache und sollte es auch bleiben.

Ich würde aber auch zustimmen, wenn es in Deutschland und allen anderen Ländern entsprechend gehandelt wird, dass man automatisch Spender wird, aber es freiwillig auch ABLEHNEN kann. UNd nicht dass man der Spende zustimmen müsste. Aber die Entscheidung sollte dann im Endeffekt auch bei der Familie liegen, die der Spender angehörte.