Könnt ihr es verstehen, wenn man sich von seiner Partnerin trennt, weil sie depressiv ist und eine zwanghafte Persönlichkeit hat?

4 Antworten

ich kann dich einerseits verstehen, einerseits auch nicht. ich mein wie sehr hast du sie wirklich geliebt, wenn du sie dann allein auf sich gestellt lässt, obwohl sie so viele probleme hat. einerseits, saugst du ihre negative energie auch auf, was dich dann runter zieht. ich fände es schöner wenn du ihr hilfst, sich besser zu fühlen. ich meine du warst wahrscheinlich ihr safe place. und wenn freunde das gemeinsam bestehen dann warum nicht der eigene partner. also ich würde mich noch mieser fphlen wenn man mit mir schluss macht, weil eben nicht alles perfekt ist.

palusa  16.04.2024, 05:23

Und wie würdest du dich fühlen, wenn du zusiehst, wie dein Partner langsam seelisch zugrunde geht, weil er bleibt? Bist du egoistisch genug, die Beziehung trotzdem zu wollen? Zu erwarten, dass er sich selbst opfert, weil du dir keinen neuen safe space suchen willst (wobei es von anfang an dumm ist, die eigene psychische Stabilität an die Anwesenheit eines anderen menschen zu hängen, aber das ist ein anderes Thema)?

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sadnwordhour  16.04.2024, 06:10
@palusa

ich finds egoistisch, wenn man nur an sich denkt. sie hat die probleme und braucht unterstzützung und du gehst einfach weil IHRE probleme dich belasten. um deine frage dennoch zu beantworten, nein ich würds von niemanden verlangen, es aber jedem geben, der es braucht. alleine klar zu kommen ist schwer und solange ich anderen helfen kann, bin ich glücklich.

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palusa  16.04.2024, 06:19
@sadnwordhour
ich finds egoistisch, wenn man nur an sich denkt.

Wie zum Beispiel "du darfst nicht gehen, weil du mein safe space bist"? Das ist nämlich auch Egoismus.

sie hat die probleme und braucht unterstzützung und du gehst einfach weil IHRE probleme dich belasten.

Ich habe hier gar nichts getan. Ich bin nicht der fs. Aber ja, ich würde gehen. Ich würde auch von von meinem Partner erwarten, dass er geht, wenn meine Probleme ihn so belasten wie hier beschrieben.

Gaslighting übrigens.

um deine frage dennoch zu beantworten, nein ich würds von niemanden verlangen, es aber jedem geben, der es braucht.

Das klingt ziemlich dumm. Oder naiv, ohne wirklich zu verstehen, was eine langjährige Beziehung mit psychisch belasteten Menschen wirklich bedeuten kann.

Es klingt auch nach dem Fehlen von jedem Konzept von selfcare.

alleine klar zu kommen ist schwer und solange ich anderen helfen kann, bin ich glücklich.

Helfersyndrom. Du hast gerade definiert, was ein Helfersyndrom ist. Hatte ich auch. Da habe ich genauso gedacht wie du.

Kann dir nur den Rat geben, hinterfrage das früher als ich. Ich hab das erst gemacht, als ich mit einem schweren Trauma aus ner Beziehung raus bin. Das wäre leichter gegangen.

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sadnwordhour  16.04.2024, 06:33
@palusa

ich hatte bereits von anfang an gesagt, dass ich beide seiten verstehen kann. von beiden seiten geht der egoismus aber trotzdem aus (außer sie verlangt nicht, dass du bleibst). Das mit dem Helfersyndrom wurde mir oft gesagt, mag sein dass es dumm bist, aber ich gebe lieber als zu kriegen. Heißt jz aber nicht dass ich mich scheiße behandeln lasse, sondern einfach gerne für andere da bin.

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palusa  16.04.2024, 06:51
@sadnwordhour
ich hatte bereits von anfang an gesagt, dass ich beide seiten verstehen kann.

Und dann einen langen Absatz geschrieben, in dem essentiell steht "es ist falsch, zu gehen".

von beiden seiten geht der egoismus aber trotzdem aus (außer sie verlangt nicht, dass du bleibst).

Ich verrate dir ein Geheimnis. Egoismus in der richtigen Dosierung ist richtig, wichtig und gesund. Egoismus ist das, was dafür sorgt, dass es uns gut geht. Alles, was irgendwie selfcare ist, geht zurück auf "ich mache das jetzt, weil es mir gut tut". Die Definition von Egoismus.

Ein Problem wird Egoismus erst, wenn es zuviel davon wird.

Depressive Menschen werden in der Regel versuchen, dafür zu sorgen, dass du bleibst. Nichts macht egoistischer als Verzweiflung.

Das mit dem Helfersyndrom wurde mir oft gesagt, mag sein dass es dumm bist, aber ich gebe lieber als zu kriegen.

Es ist nicht ausgewogen. Es heißt auch, der Mensch, um den du dich am wenigsten sorgst, bist du selbst. Ungeachtet Der Tatsache, dass du der einzige Mensch bist, der Zeit deines Lebens garantiert immer da sein wird.

Heißt jz aber nicht dass ich mich scheiße behandeln lasse, sondern einfach gerne für andere da bin.

Du hast hier gerade geantwortet, dass du in einer Beziehung bleiben würdest, die dafür sorgen würde, dass du psychisch untergehst. Du behandelst dich selbst scheiße. Weil du für andere da bist, aber nicht für dich selbst.

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sadnwordhour  16.04.2024, 07:18
@palusa

ja, nur weil ich mich in beiden personen hineinversetzen kann, heißt es nicht dass ich beide seiten gut heiße.

ich würde nicht psychisch untergehen, wenn ich der person helfen kann. es lässt mich gut fühlen, was mich ehrlich gesagt auch dazu verleitet zu denken, ich sei egoistisch irgendwie. solange mich die person nicht angreift ist mir das egal. ich finde es kommt auch auf die situation an, denn von drogensüchtigen zb würde ich mich fern halten, solang sie nicht selber was ändern wollen. aber menschen die wegen anderen menschen leiden, denen würde ich helfen wollen.

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palusa  16.04.2024, 08:10
@sadnwordhour
ja, nur weil ich mich in beiden personen hineinversetzen kann, heißt es nicht dass ich beide seiten gut heiße.

Qed..

ich würde nicht psychisch untergehen, wenn ich der person helfen kann.

Wenn du ein magisches Heilmittel gegen Depressionen und Persönlichkeitsstörungen hast, schlage ich vor, du vermarktest es und machst ein Vermögen. Ansonsten akzeptiere die schlichte Tatsache, dass du psychische Probleme nicht heilen kannst.

Darüber hinaus, es ist falsch, zu denken, ein gutes Gefühl bei anderen zu erzeugen könne verhindern, dass man sich selbst schlecht fühlt. Das geht bis dahin, dass Menschen so zwischen dem drang zu helfen und dem eigenen Kummer gefangen sind, dass sie sich umbringen.

es lässt mich gut fühlen, was mich ehrlich gesagt auch dazu verleitet zu denken, ich sei egoistisch irgendwie.

auch ein helfersyndrom ist letzten Endes egoistisch. Gut erkannt. Es geht am Ende nicht ums helfen sondern darum, was helfen einem selbst gibt. Selbstwert. Selbstbewusstsein. Bestätigung. Daseinsberechtigung. Einen Zweck. Würde das helfen dir kein gutes Gefühl geben, würdest du nicht helfen. Es geht dir am Ende um dich selbst. Egoismus.

Das ist grundsätzlich wahr für jeden Menschen und ist ein Grundpfeiler der Zivilisation. Helfersyndrom bedeutet, es ins extrem zu treiben. Bis dahin, dass man selbst Schaden nimmt. Oft begründet darin, dass die Person keine alternative Quelle für das hat, was sie aus der Hilfe ziehen kann.

Bei mir war es Selbstwert. Ich habe mich nur wertvoll gefühlt, wenn ich nützlich war. Und ich musste lernen, wertvoll zu sein, auch wenn ich gerade nicht nützlich bin.

solange mich die person nicht angreift ist mir das egal.

Oh die Probleme beginnen viel früher. Beispielsweise ist es typisch, dass Kollegen auf Arbeit herausfinden, dass man zu allem ja sagt. Und dann bekommt man alle Aufgaben, die sonst keiner will. Und ein Danke dazu. Ändert halt nix daran, dass man alle ekeligen Aufgaben hat.

ich finde es kommt auch auf die situation an, denn von drogensüchtigen zb würde ich mich fern halten, solang sie nicht selber was ändern wollen.

Oh die Mehrheit von denen will eine Veränderung. Aber sich nicht ändern. Anders gesagt, sie sprechen davon, wie alles besser wird und dass sie sich wirklich ändern wollen, aber es reiht sich ein Rückfall an den anderen.

Du würdest da sehr schnell in die Strukturen reingezogen werden. Glaub mal. Das passiert Menschen, die wesentlich bessere Schutzmechanismen haben als du.

aber menschen die wegen anderen menschen leiden, denen würde ich helfen wollen.

Es sei denn, die Person geht, weil gehen die einzige Möglichkeit ist, wie es einem besser geht. Dann "heißt du das nicht gut".

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Ich habe genau die gleiche Situation Zuhause. Nur ich kann nicht weg, wir sind verheiratet und ich breche mein Wort nicht. Würde ich bei ihr bleiben,wenn es nur meine Freundin wäre. Hängt davon ab. Wie alt usw. Aber wahrscheinlich auch nicht. Jemanden in so einer Situation sitzen zu lassen, wäre nicht mein Stil. Aber, wenn du noch jünger bist, mußt du natürlich auch an dich denken. Irgendwas bist du so fertig,da hilfst du ihr auch nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Selbstschutz geht vor. Immer. Keine Beziehung ist die eigene seelische Gesundheit wert. Und man kann niemandem helfen, wenn man nicht selbst stabil ist. Da gehen dann nur zwei zusammen unter.

Ja, war richtig, zu gehen.

Von außen lässt sich da nicht wirklich drüber urteilen.
Aber grundsätzlich ist das für mich schon ein nachvollziehbarer Trennungsgrund, wenn man sich (nach ehrlichen Bemühungen) überfordert fühlt durch die gemeinsame Situation. Manchmal tun sich zwei nicht gut - bei aller Liebe.