Klettergurt bei Spezialeinheiten?

3 Antworten

Bin zwar kein Soldat, aber bei einer rettungstechnischen "Spezialeinheit". Allerdings nutzen wir diese run-rappel-Methode nicht.

Im Grunde ist diese Methode aber trivial, man muss das Abseilgerät unter Einhaltung aller Sicherheitsvorkehrungen halt am Rücken anbringen. Es hilft vielleicht, den Gurt falschrum anzuziehen oder von vorne links und rechts jeweils eine Banschlinge am Körper vorbeizuführen, die man hinter dem Körper zu einem weichen Auge zusammenknotet (das könnte jedoch unangenehm werden, wenn die Bandschlingen am Bauch einschnüren). Empfehlen kann ich diese Methode jedoch nicht und sie spielt im alpinen Bereich auch überhaupt keine Rolle. Bevor man mit seinem normalen Material solche Konstruktionen gemacht hat, ist ein geübter Bergsteiger allemal schon eine ganze Seillänge abgeseilt.

Ein normaler "Hüftgurt" (der am häufigsten genutzte Sportklettergurt) reicht aus. Die Bauchschlaufe sollte allerdings so eng geschnallt sein, dass der Gurt nicht über die Hüftknochen rutschen kann.

Völlig ungeeignet sind "Sitzgurte" auch Klettersteiggurt oder Komplettgurt genannt. Bei denen ist der Anseilpunkt und damit der Schwerpunkt so weit oben (etwa auf Brusthöhe) , dass man nicht mit dem Kopf nach unten kommt.

Ich kenne diese Art des Abseilens unter dem Begriff "House-Running". Im Spaßbereich hängt man sich die Abseilacht zu diesem Zweck, anders als normal, hinten an den Bauchgurt. Bei polizeilichen Einsätzen, um dabei im Verlauf ein Gebäude durch ein Fenster zu "betreten", lässt man die Abseilacht dabei aber bestimmt vorn, um eine anständige Landung im Gebäude hinzubekommen.

Wer ein paar mal normal abgeseilt ist, hat meiner Erfahrung nach auch kein Problem mit "House-Running".

Wir haben bei der Gebirgstruppe Abseilen bei geringen Höhen nur mit Seil im Abseilsitz oder Karabinersitz gemacht, ohne Klettergurt. Im Hochgebirgszug wurden allerdings Abseilachter, Seilbremsen und Klettergurte verwendet.