Kitaeingewöhnung dauert ewig. Hat jemand einen Rat?

4 Antworten

Es gibt Kids, die sind da durchaus hartnäckig. Ich selber habe bei einem Kind erst einmal die Erfahrung gemacht. Aber da war die Mutter anders als du. Es war das 4. Kind und sie wollte wieder arbeiten und hat es so regeln können, das das Kind Mittagskind ist.

Sie sagte, sie kommt mittags wieder und bis dahin darf er in der Kita spielen. Er spielte auch und beachtete sie auch nicht weiter, so lange sie da war. Er sprach sie nicht mal an. Aber war sie nicht im Blickfeld wars aus. Geschweige denn das Verabschieden, da war der Ofen komplett dicht bei ihm.

Die Mutter hat nicht geklammert, wie man das von Erstmütter kennt die noch voller Sorge und Angst das erste Kind in die Kita bringt. Sie war schon mit 3 Kindern zuvor bei uns und bei den anderen war das eine Eingewöhnung die schnell und problemlos von statten ging. Nicht so beim letzten Kind.

Wir haben ihn in allem mitmachen lassen. Der hat auch alles gemacht. Gespielt, gegessen, Zähne geputzt, nur hat er dazwischen wie am Spieß gebrüllt. Ich denke mal er war sauer das er dennoch bleiben musste und die Mutter sich auf das Spielchen nicht eingelassen hat.

Ab Woche 5 war ich dann sichtlich genervt. Selbst heute 7 Jahre später klingelt mir das Plärren dieses Kind in den Ohren. Die Sekretärin kam hinter zu uns in den Gruppenraum, weil das Geschrei war im gesamten Haus zu hören. Alle waren genervt. Irgendwann hatten wir dann die zündende Idee, das eins seiner Kuscheltiere zum spielen bleiben darf, aber Mama geht zur Arbeit. Er kam. Der Hase war in der Hand. Mama ging arbeiten, der Hase landete in seinem Fach und alles war gut. Kein Geschrei mehr. Und es war wie bei Muttern. Er beachtete das Häschen gar nicht.

Manche Kids sind komisch in dieser Sache. Mich wundert es, dass deine Kita keine Anstalten macht und mit Ideen raus kommt. Wenn die Eingewöhnung nicht klappt, dann liegts entweder daran, das die Eltern dicht machen, oder die Erzieher keine Bindung beim Kind aufbauen können.

Ich schicke zum Beispiel die Mutter in der ersten Woche selten weg. Nur wenns sein muss. Aber das Kind bekommt Aufgaben bei denen es hinterher stolz wie Oskar ist, das es die Mutter vergisst. Das Kind wird gefordert. Nicht gleich in den Ersten Tagen, aber spätestens ab der 2. Woche. Ich bitte das Kind, das es mir hilft. Ich lobe es wenn die Sachen ok sind. Wir verlassen den Gruppenraum, nicht die Mutter. Während der Zeit bin ich alleine am Kind, während die Kollegin bei den anderen Kids ist. Anfangs gehen wir weg, etwas zum Trinken holen. Das Kind darf ein Tetrapack oder ein paar Becher tragen, je nachdem wozu es Lust hat. Wir sind 5 Minuten von der Mutter weg. Am Folgetag gehen wir raus, Pappe wegbringen. Wir nehmen die Pappe, ziehen uns Schuhe an, gehen an den Container, müssen alles zerkleinern. Das dauert mindestens 15 Minuten bis wir wieder zurück sind. Am dritten Tag brauche ich 2 Kinder. Wir wollen Obst schnibbeln gehen. Das geht nicht im Gruppenraum. Wir gehen in die Küche. Die Mutter verbleibt wo sie ist. Das Kind kann nicht helfen, aber ist bei mir. Es darf vom Obst naschen. Es darf die Plastikteller aussuchen die wir mitnehmen. Es darf die Becher in den Korb tun. Wir sind eine halbe Stunde in der Küche, Plaudern, naschen Obst und haben Spaß. Das zweite Kind was dabei ist, ist das nächst ältere Kind das ans Alter des neuen Kindes heran reicht. Sie könnten vielleicht Freunde werden.

Und bis Freitag bleiben wir dann fast den gesamten Vormittag weg. Kommt das Kind wieder in den Gruppenraum ist die Mutter da. In der zweiten Woche habe ich zu dem neuen Kind eine Bindung aufgebaut. Die Trennung verläuft dann Problemlos.

Das ist aber eine Eingewöhnung eines Kindes von Außerhalb. Wir haben auch eine interne Eingewöhnung von Kindern aus der Krippe. Krippenkinder werden im Mai eingewöhnt, Kinder von außerhalb im August. Bei Krippenkindern tausche ich einfach mit der Zweitkollegin 3 Wochen vor Beginn die Plätze. Ich übernehme ihren Dienst in der Krippe und sie übernimmt meinen Dienst. Am Ende nehme ich die Kids die es betrifft einfach mit in meine Gruppe. Die merken den Übergang kaum. Sie sehen mich auch schon ein halbes Jahr vorher immer wieder mal, weil ich Obst in die Krippe bringe, oder mal zum Vorlesen einer Geschichte vorbei komme oder um ein Lied zu singen. Interne Eingewöhnungen sind sehr viel einfacher als Gewöhnungen von Außerhalb.

Ich hoffe, das meine Kolleginnen vor Ort bei euch noch die Kurve kriegen. Ich habe bei denen Ausführungen eher das Gefühl, das die mit dem Kind nicht umgehen können. Sind das evtl sehr junge Kolleginnen, oder schon ältere erfahrene Kolleginnen? Meistens scheitert es wenn das Erzieherinnen sind, welche frisch von der Schule kommen. Da fehlt einfach die Routine.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

vinovino1 
Fragesteller
 19.10.2022, 18:16

Wahnsinn, richtig toll. So eine Erzieherin wie dich bräuchten wir. Das ist eine tolle Idee mit dem Kind spannende Sachen zu machen und es somit abzulenken. Ja ich wünschte hier käm man mal auch mit so guten Ideen um die Ecke. Ideen kamen da nur von mir zb mal zu versuchen, dass meine Mutter oder mein Mann unseren Sohn in die Kita begleiten statt ich aber auch das wurde abgelehnt.

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Musst Du unbedingt jetzt arbeiten oder kannst Du auch erst 1 Jahr später anfangen?

Vielleicht braucht Dein Sohn einfach noch mehr Zeit. Gibt es denn Leute, die vielleicht mal für 2 Stunden Deinen Sohn übernehmen können? Beispiel: Ich war sehr viel bei meinem Enkelkind. Er hat nach 2 Wochen Eingewöhnung seine Mama verabschiedet und war zufireden.

Du kannst aber auch mal einfach veersuchen, im Kindergarten zu bleiben, aber eben außer Sichtweite Deines Kindes. Ein Versuch ist es Wert.

Also die Eingewöhnung dauert natürlich bei jedem Kind unterschiedlich lang. Dass jedoch von Seiten der Einrichtung so wenig entgegen gebracht wird ist wirklich sehr komisch und auch nicht förderlich. Werder für das Kind noch für die Gruppe. Du solltest da auf jeden Fall dran bleiben, hast du denn schon mal mit der Leitung gesprochen? Ich weiß nicht inwieweit die Erzieher mit sich reden lassen, aber vielleicht einfach frühs mal vorschlagen dass du raus gehst und in einem anderen Raum wartest. Geeignet wäre wenn dein Kind gerade mit den anderen frühstückt zum Beispiel. Wenn das Kind weint (was total normal ist am Anfang) ist der erste Schritt der Erzieherin eigentlich zu trösten und nicht direkt die Mama zu rufen. Das ist schon wirklich ne komische Vorgehensweise. Ich würde an deiner Stelle einfach mal drauf bestehen nicht gerufen zu werden. Erst wenn er sich überhaupt nicht beruhigen lässt. Kannst du auch so der Leitung äußern und hoffen dass wenigstens die mit zieht.

Wegen der Kündigung des Platzes.. Es ist zwar grundsätzlich so geregelt dass die Kinder die zuerst angemeldet sind auch zuerst dran kommen, wenn der Vertrag allerdings schon unterschrieben wurde (von dir und von der Einrichtung) weiß ich nicht genau ob das so Rechtens ist den einfach wieder zu kündigen.

Allgemein klingt das alles sehr merkwürdig und am Besten wäre es, es noch einmal zu versuchen und sich dann nach etwas anderem umzuschauen. Denn wenn du schon so behandelt wirst bevor dein Kind dort überhaupt richtig aufgenommen wurde, wie soll es denn dann die nächsten 4 Jahre werden?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

vinovino1 
Fragesteller
 19.10.2022, 18:08

In den zwei Stunden, die wir anwesend sind, ist die Frühstückszeit mit inbegriffen. Daran nehmen wir teil und es klappt gut, zumindestens wenn ich meinem Sohn beim Essen helfe. Da hatte auch noch keine der Erzieherinnen Anstalten gemacht, dass mal zu übernehmen. Da frage ich mich auch wie soll das ablaufen wenn ich nicht mehr da bin. Mein Sohn ist mit Abstand der jüngste in der Gruppe, die meistens doppelt so alt und keines der Kinder benötigt Hilfe beim Essen und die Erzieherinnen setzen das offensichtlich voraus. Meiner Ansicht nach wäre mein Sohn in einer Gruppe mit Gleichaltrigen besser aufgehoben. Lustigerweise ist die Kitaleiterin eine der Erzieherinnen in der Gruppe meines Sohnes und sie ist diejenige, die ich ständig anspreche wie nun der weitere Plan ist aber meistens bekomme ich als Antwort das müsse sie erstmal mit der Gruppe besprechen und immer wenn ich nachfrage sagt sie, dass sie das noch nicht besprochen hätten oder ein anderes mal wieder verspricht sie mir, dass wir dann in der kommenden Woche die Zeit erhöhen aber in der kommenden Woche ist das dann wieder gar kein Thema. Ich frage fast täglich nach und so langsam komme ich mir schon blöd vor. Genauso wie das im Waschraum alle Kinder ein Handtuch haben, nur wir erst nach 7 Wochen eins bekamen nach mehrmaligem Nachfragen und das wurde nun in die oberste Reihe gehangen, für die größeren Kinder und mein Sohn kommt da garnicht drann. Eigentlich hängen die Handtücher für die kleineren Kinder in der Reihe darunter. Auch hier mehrfach nachgefragt ob man das ändern kann aber es passiert nichts. Ich habe wirklich das Gefühl man will uns loswerden. Mein Verdacht ist, es wurden aus Versehen mehr Plätze vergeben als frei sind und da man so einen Vertrag ja nicht einfach wieder kündigen kann, versucht man es nun über die Tour. Die Kita wechseln möchten wir eigentlich nicht. Wir wohnen in einem Dorf und würden es schön finden, wenn unser Sohn die Kinder hier im Ort kennen lernt und mit ihnen ,,groß“ wird.

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Schon diese Vertragsänderung hätte ich mir nicht gefallen lassen. Du willst nicht kündigen, weil es gegenüber ist, aber es ist Müll.
Eine merkwürdige Reaktion, dich zurück zurufen, wenn er weint. Eigentlich wird getröstet und abgelenkt.
ich hätte schon längst gewechselt.