kennt jemand ein gutes Gedicht am besten über Großstädte?
wir schreiben morgen eine Arbeit zum Thema Gedichtanalyse und ich bräuchte eine Gedicht womit ich gut lernen kann(niveau 8 klasse)
6 Antworten
Besuch vom Lande
Erich Kästner
Sie stehen verstört am Potsdamer Platz.
Und finden Berlin zu laut.
Die Nacht glüht auf in Kilowatts.
Ein Fräulein sagt heiser: "Komm mit, mein Schatz!"
Und zeigt entsetzlich viel Haut.
Sie wissen vor Staunen nicht aus und nicht ein.
Sie stehen und wundern sich bloß.
Die Bahnen rasseln. Die Autos schrein.
Sie möchten am liebsten zu Hause sein.
Und finden Berlin zu groß.
Es klingt, als ob die Großstadt stöhnt,
weil irgendwer sie schilt.
Die Häuser funkeln. Die U-Bahn dröhnt.
Sie sind alles so gar nicht gewöhnt.
Und finden Berlin zu wild.
Sie machen vor Angst die Beine krumm.
Sie machen alles verkehrt.
Sie lächeln bestürzt. Und sie warten dumm.
Und stehn auf dem Potsdamer Platz herum,
bis man sie überfährt
Das hatte ich selbst dieses Jahr
Das hatten wir selbst vor zwei Wochen in deutsch bin auch in der 8chten
Wusste gar nicht, dass man Gedichtanalysen in der 8. Klasse macht. Wir haben damit erst in der 11. angefangen, demnach hab ich auch nur Gedichte, die im Abitur drankommen könnten auf Lager.
Anyways, wir haben erst letztens in Deutsch das Gedicht "Städter" von Alfred Wolfenstein behandelt.
http://www.luxautumnalis.de/es-riecht-nach-fechenheim/
Zum Verständnis :
Frankfurt am Main ,Fechenheim liegt am äußersten östlichen Stadtrand,war früher ein Fischerdorf.
Mit Beginn der Industrialisierung siedelte sich die Färberei Cassella und die Klebstofffabrik Collodin an.
Das musst Du erklären können,es hat nämlich mit dem Geruch nichts mit der Natur oder gar Esotherik zu tun,sondern es handelt sich um den Chemiegeruch.
Collodin gibt es nicht mehr,aber Alessa Chemie ist die ehemalige Casella.
Ich denke ,das Gedicht wäre für Dein Alter geeignet,es ist zeitlos,denn in der jetzigen Jahreszeit ist es ein wenig schwierig,noch nicht Winter oder Weihnachten und die typischen Gedichte sind Frühling / Sommer.
☆
Ernst Lissauer (1882-1927)
Balkons in der Vorstadt
Stuben an Stuben, langhin aneinandergestaut,
Stockwerk auf Stockwerk getürmt, Wolken und Sterne verbaut.
Weithin Stein und Asphalt —
Wächst irgendwo Weizen und Wald?
Dunst, Rauch, Staub —
Rauscht irgendwo Welle und Laub?
Nie von starkem Leuchten besonnt.
Wie gemauerter Nebel starrt die unendliche Front.
Doch an jedem Haus, jedem Geschoss, immer zu zweit,
Balkone, schwebende Zimmer, hangen In langen
Fluchten zur Rechten und Linken die Straße hinuntergereiht,
Aus Wein und aus Efeu geflochten Wände aus Grün,
Irdene Töpfe, drin rote Geranien und Fuchsien blühn,
Stücke Wiese und Wuchs, verwehte, verstreute, —
Land der landlosen Leute.
☆
Die Vorstadt ist der Übergang vom für manchen zu sehr beschaulichen Land hin zur pulsierenden Großstadt. Die Sehnsucht der Städter nach Natur und Beschaulichkeit spiegelt sich in ihren Balkonen wieder.
In Hamburg lebten zwei Ameisen,
Die wollten nach Australien reisen.
Bei Altona auf der Chaussee
Da taten ihnen die Beine weh,
Und da verzichteten sie weise
Denn auf den letzten Teil der Reise.
So will man oft und kann doch nicht
Und leistet dann recht gern Verzicht.
Das wäre wohl zu kurz und dann doch eher Unterstufe.Aber ein sehr bekanntes Gedicht ist es .
Wow.Das wäre wohl fürs Alter gut und erfüllt die Anforderung bestens.