Kennt jemand alternativen zu Douglas Adams?

3 Antworten

Neil Gaiman: Sternenwanderer und Niemalsland,

Robert Sheckley - diverse Kurzgeschichten

Ist nicht ganz so albern, aber die Science Fiction von Stanislaw Lem sind teilweise genial und haben ihren eigenen, etwas subtileren Humor.


gufrastella  12.08.2022, 20:53

👌 Romane von Lem oder den Strugatzkis sind m.E. im Wortsinn Science Fiction mit gesellschaftspolitischem Anspruch.

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Mirarmor  12.08.2022, 20:57
@gufrastella

Sicher. Ich denke schon, wer Adams liebt, der könnte daran auch Gefallen finden. Lem hat schon seine Momente, wenn das verbrannte Kotelett (oder war es Steak?) seinen Orbit findet... ;)

Lem hat tolle Gedankenspiele gemacht, das am Leben gehaltene Hirn und ob das lebenswert ist und so. Die schützenden Partikel, die unmoralische Handlungen quasi unmöglich machen usw.

Leider war er ganz offensichtlich blind gegenüber dem verinnerlichten Patriarchat, Frauen spielen nie eine echte Rolle. Und die einzige integrierte Liebesgeschichte, die ich von ihm kenne, aua, das hatte er echt nicht drauf. :)

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gufrastella  12.08.2022, 21:01
@Mirarmor

Da gebe ich dir Recht!

Interessante Idee übrigens, dass eine Vorliebe für D.Adams und gleichzeitig für Lem anzunehmen sei. Ich gehöre definitiv zu diese Gruppe.

Wie sieht es bei dir mit dem Interesse an Fantasy-Geschichten aus? Das ist so gar nicht meins.

Das Interesse daran trifft auf einen anderen Adams-Lem-Fan zu, den ich kenne.

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Mirarmor  12.08.2022, 21:03
@gufrastella

Ich hab als Teenie so mit Fantasy angefangen, Märchenmond.

Ach ja, Wolfgang Hohlbein könnte auch einen Versuch wert sein für den TE!

Wobei, da sind meiner Erinnerung nach die Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Büchern enorm. Der hat vermutlich auch eine Weile rausgeschaufelt für Kohle.

Ich finde schon, die Grenzen zwischen Fantasy und Science Fiction können fließend sein.

Na gut, heutzutage bestehen Fantasyromane ja nur noch aus Vampiren und vor allem schmalzigen Liebesgeschichten für Teens...

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gufrastella  12.08.2022, 21:17
@Mirarmor

Vielleicht bin ich zu nüchtern für Fantasy. Vielleicht habe ich mir auch nur durch diese ganzen Hobbit-, Harry Potter-, Star-Wars-Film-Vorschauen mein Vorurteil gegenüber zu simplen und meist völlig witzlosen Storys ohne großen geistigen oder psychologischen oder soziologischen Anspruch bestätigt. Schreibt Wolfgang Hohlbein witzig?

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Mirarmor  12.08.2022, 21:18
@gufrastella

Ehrlich gesagt ist es ewig her, dass ich Hohlbein las. Witzig ist das eher nicht, glaub ich. Richtet sich hypothetisch schon an jüngeres Publikum, was mir aber auch heute noch egal ist.

Hatte mal sehr gute Fantasygeschichten gelesen, aber erinnere weder Titel noch Autoren. :(

Das eine war eine Sammlung junger Autoren, da waren Edelsteine dabei.

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gufrastella  12.08.2022, 21:21
@Mirarmor

Schade, sonst hätte ich mich überwunden und es mal probiert, einen seiner Romane zu lesen. Ich bin da wirklich etwas engärschig: Fantasy (literarisch) setze ich mit Realitätsferne gleich und ist deshalb uninteressant. Es sei denn, es ist ein Kinderbuch.

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Mirarmor  12.08.2022, 21:23
@gufrastella

Science Fiction ist ja streng genommen auch realitätsfern. Nur die Gegenwart existiert wirklich.

Was ist z.B. Der kleine Prinz? Irgendwie geht es auch um fremde Planeten, Reisen, Aufeinandertreffen von Kulturen / Denkweisen und andere Dimensionen.

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gufrastella  12.08.2022, 21:27
@Mirarmor

Ich kenne den kleinen Prinzen nicht. Das soll ja auch ein Erwachsenenbuch sein.

Ich sehe es so:

Wissenschaftlichkeit ist der diskutable Anker, von dem aus eine Zukunft erdacht werden kann. Der Anker schließt eine Beliebigkeit der Gedanken aus. Phantasie/Fantasy kommt ohne Anker aus.

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Mirarmor  12.08.2022, 21:32
@gufrastella

Ich weiß nicht.

SPOILER

Z.B. Märchenmond, darum geht es letztlich um die Zerstörung oder Erhaltung der Umwelt, der Lebensgrundlagen und um die Erfindung von Waffen, die man nicht mehr aus der Welt schaffen kann.

Nur dass die Lebensgrundlage vieler Völker ein riesiger Baum ist, die Waffe ein aufgeweckter Drache.

Da liegen schon realitätsnahe Abhängigkeiten zugrunde, wenn der Baum für materielle Güter ausgehöhlt wird, oder wenn die Drachenerwecker glauben, er würde sie nie gegen sie wenden. Zeigt die Realität anders beleuchtet.

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gufrastella  12.08.2022, 21:42
@Mirarmor

Die von dir kurz angerissene Märchenmond-Geschichte hat Inhalte, die der gegenwärtigen Realität ähneln, das sehe ich auch so.

Doch wozu muss der Lebensraum in einen Baum gelegt werden? Was wird dadurch an Einsicht oder Erkenntnis unterstützt?

Ein Drache - angenommen es gäbe so ein Lebewesen, dann wäre es auch sterblich. Wozu also ein Drache? Analogie Feuerspeien -> Feuerwaffen? Aber welche besondere Entwicklung wäre mit dem Drachen möglich?

Gedankenanstöße gäbe es für mich eher dann, wenn statt eines Drachen die scheinbare Verselbständigung militärischer Gewalt in Menschenhand thematisiert werden würde, also eine medusagleiche Figur, die ständig neue Gewalt hervorbringt, wenn man ihr mit Gewalt auf den Pelz rückt.

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Mirarmor  12.08.2022, 21:47
@gufrastella

Seh ich bisschen anders, werde aber grad leider zu müde.

Auf jeden Fall kann ich auch "Fantasy" gedankenanregend finden.

Die Realität besteht ja nicht nur aus Technik. Auch Hirn / Geist / Psyche sind Realität. Und da können auch Fantasyromane gerade durch völlig "fremde" Umgebungen interessante Aspekte liefern.

Die Gestalt, die immer neue Gewalt hervorbringt... Das erinnert mich an den Despoten in Der Spiegel im Spiegel, der ungeboren gemacht werden muss. Auch ein interessantes Buch. Das schon zu abespact ist, um noch als Fantasy etikettiert zu werden, denke ich. :D

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gufrastella  12.08.2022, 21:50
@Mirarmor

Hirn / Geist / Psyche, genau, das hatte ich ja bereits bei Lem und den Strugatzkis als schätzenswert beschrieben (gesellschaftspolitisch- keine Gesellschaft ohne Individuen mit Hirn / Geist / Psyche).

Vielen Dank für deine anregenden Gedankengänge!

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