Karfreitag und Fisch? Ostern und Lamm?
Warum isst man üblicherweise am Karfreitag Fisch oder verzichtet ganz auf Fleisch?
Und warum isst man an Ostern dann Lamm?
Seit wann gibt es diese Vorgaben?
5 Antworten
Das Osterlamm steht im christlichen Glauben für Reinheit und Unschuld und erinnert unter anderem an den Tod Jesu Christi, der als Lamm Gottes ohne Schuld für die Menschen am Kreuz gestorben ist. Außerdem steht das Jungtier für neues Leben und ist damit gleichzeitig ein Symbol für die Wiederauferstehung Christi, der bekanntermaßen zu Ostern gedacht wird. Schließlich handelte es sich im frühen Christentum auch um ein Opfertier, dass man zur Messe an Ostern weihen ließ, um es anschließend als erste Mahlzeit nach der langen Fastenzeit zu verspeisen.
https://www.t-online.de/leben/familie/id_53637860/lamm-als-festtagsbraten-zum-osterfest.html
Dabei ist der Fisch das älteste Symbol der Christen und gilt als Symbol des Opfertodes von Jesus, der am Karfreitag gestorben ist. So wird auch beim heutigen Verzehr von Fisch am Karfreitag bewusst Jesus und seiner Kreuzigung gedacht. Deshalb ist der Karfreitag ein anerkannter christlicher Feiertag.
Bei einigen ist es vielleicht heute noch so, dass allgemein am Freitag jeweils Fischtag ist. Früher war das jedenfalls meistens so. Der Grund war, dass Christen freitags kein Fleisch essen durften. Im Mittelalter waren auch Milchprodukte oder Eier untersagt, was beides von warmblütigen Tieren stammt. Fisch, ein kaltblütiges Tier, war hingegen stets erlaubt.
https://www.suedostschweiz.ch/
Auch beim Gottesdienst isst man ja den Laib Jesus, als Oblate im übertragenden Sinn. Und trinkt sein Blut. Man muss das alles, einschließlich der Bibel im übertragenden Sinn sehen, als Metapher.
Wohl aus dem Mittelalter! Jeder Freitag war quasi Gedenktag für Karfreitag, den Todestag Jesu! Also wurde Freitags gefastet und Fisch war eine während der Fastenzeit erlaubte Speise. Das Osterlamm erinnert an das letzte Abendmahl von Jesus und den Jüngern. Auch dort wurde Lamm gegessen, was allerdings wieder auf eine viel ältere Tradition hinweist. Jesus war während des jüdeischen Passahfestes in Jerusalem und dort wurden traditionell Lämmer geopfert und gegessen. Außerdem wird Jesus oft als Lamm Gottes bezeichnet, dass für die Sünden der Menschheit geopfert wurde.
In der Bibel finden sich diese Vorgaben nicht...
Die Erinnerung an das Leiden Jesu finde ich am Karfreitag schon sehr wichtig. Aber die Bibel gibt keine Vorgaben, welche Feste Christen auf welche Art und Weise feiern sollen.
Als Christ fühle ich mich diesbezüglich sehr frei:
- "Dieser hält einen Tag höher als den anderen, jener hält alle Tage gleich; jeder sei seiner Meinung gewiss! Wer auf den Tag achtet, der achtet darauf für den Herrn, und wer nicht auf den Tag achtet, der achtet nicht darauf für den Herrn. Wer isst, der isst für den Herrn, denn er dankt Gott; und wer nicht isst, der enthält sich der Speise für den Herrn und dankt Gott auch" (Römer 14,5-6).
Entscheidend ist, Gott zu danken!
Seit dem 4.jhrd. Ursprünglich wurde von Aschermittwoch bis Ostern kein Fleisch gegessen. Fische zählten nicht als Fleisch. Auch auf andere tierische Produkte wie Eier und Milch wurde verzichtet. Das Lamm an Ostern erinnert an das Passahlamm und wird meist nur gebacken. Die Sitten wurden mit der Zeit gelockert aber am ehesten sind die orthodoxen Christen noch am Ursprung dran.
Seit wann gibt es diese Vorgaben?
Diese gibt es so garnicht. Es gibt in manchen Regionen bzw. Familien Traditionen für Speisen an diesen Tagen, für die einen dies die Anderen das.
Daß Karfreitag kein Fleisch gegessen wurde (wird) ist eine Vorgabe der kath. Fastenordnung.
Wenn Jesus als Lamm Gottes gilt, müsste man es dann eher nicht essen?
Man isst doch dann im übertragenen Sinne einen Teil von Jesus, oder nicht?
Wäre dies dann ähnlich wie die Eucharistie zu sehen?