Kann man Mitgefühl (Empathie) lernen oder ist sowas angeboren?

20 Antworten

Ja, man kann es etwas lernen.

Ich lese viele Biografien, in denen von solchen Personen die Rede ist. Ein besonders eindrückliches Beispiel ist für mich Michael Stahl.

Biografie "Kein Herz aus Stahl" - Autor Michael Stahl

Als Sohn eines gewalttätigen Alkoholikers wird Michael Stahl auch in der Schule gemobbt und herumgestoßen. Später macht er seinen Traum vom Starksein als Bodyguard wahr und schützt Stars wie Nena oder Boxlegende Muhammad Ali. Doch auch seine steile Karriere kann die quälende Vater-Wunde nicht heilen. Schließlich macht er sich auf den Weg, um Versöhnung zu finden... (Quelle thalia.de)

Nicht nur bei seinem Vater, auch sonst lernt er im Verlauf des Lebens empathisch zu sein. Er sieht, dass es durch seine Art Menschen verletzt hat und entschuldigt sich bei ihnen.

oder Shannon - Biografie "Der Bankräuber & Shaonnon" von Damaris Kofmehl

Shannon, Straßenmädchen und Anführerin einer kriminellen Gang in Cleveland (USA), lebt ein Leben jenseits aller Vorstellungen. Das Gesetz der Straße ist ihr täglicher Begleiter. Diebstähle und Drogenkonsum sind ihr Alltag. Brutale Straßenschlachten und Tötungsdelikte wechseln sich im Minutentakt ab. (Quelle thalia.de)

Shannon hat eine so schlimme Kindheit, wie man sie sich kaum vorstellen kann. Ihr "Herz" wird deshalb hart und kalt wie Eis. Doch die Biografie zeigt, wie unerwartet die Empathie bei diesem Strassenmädchen "zu keimen" beginnt und dann plötzlich voll da ist. Am Ende des Buches ist Shannon eine Sozialarbeiterin für Strassenkinder geworden.

Zunächst einmal muss man unterscheiden zwischen den Begriffen "Empathie" und "Mitgefühl"...

Empathie kann auch ein Massenmörder oder Vergewaltiger empfinden - indem er durch den Schmerz und die Angst der Opfer Befriedigung erzielt !

Echtes Mitgefühl umfasst häufig auch das Mitempfinden von Stimm- und Wehrlosen - wie z. B. Tieren...

Kinder verfügen in der Regel über ein "natürliches" Emfinden dieser Art - am Beispiel des Fleischessens wird klar, dass mittels Indoktrinierung und Manipulation von kleinauf dies quasi abtrainiert werden kann...

Die Scheibe Gelbwurst oder das Wienerle aus der Hand der netten Fleischereifachverkäuferin - oder einfallsreiche und kindgerechte Werbung für Tierprodukte - sind dabei nur einige Mittel der Wahl !

Kommt drauf an welche "Empathie". Psychopathen haben auch "Empathie" jedoch meist nur auf der kognitiven Ebene. Auf dieser Ebene kann man Gefühle anderer z.B. erkennen und verstehen, Mitgefühl wäre eine andere Ebene. Kognitiv kann man es lernen, Mitgefühl lernen zu können, bezweilfe ich stark, denn das ist eine Eigenschaft, die könnte man mit Temperamenten vergleichen (Also vergleichen, dass beides typabhängig ist).

Ich glaube das es in einer Grundform angeboren ist und durch Erziehung ausgebaut werden kann.

Das könnte/sollte eigentlich Bestandteil des Ethikunterichts sein.