Kann ich mir ein Studium finanziell leisten und was kommt auf mich zu?
Liebe Community, ich habe jetzt nach meiner Ausbildung ein Jahr gearbeitet und überlege, noch ein Studium dran zu hängen. Deswegen habe ich folgende Fragen:
- Wie viel Geld braucht man zum Studieren (bis zum Bachelor)? Ich würde schätzen, Miete + sonstige Lebensunterhaltungskosten + Semestergebühren + Lernmittel = ca. 1000€ pro Monat. Kommt das hin oder eher mehr?
- Ist es richtig, dass ich Anspruch auf Bafög habe, obwohl ich schon eine Ausbildung abgeschlossen habe?
- Hat man als Student auch Chance auf eine eigene Wohnung ohne Bürgschaft; oder kämen dann ausschließlich WGs in Frage?
- Sollte ich eher in einer kleineren Stadt studieren oder kann es auch eine Großstadt sein? Ich denke bei Großstadt ist die Wohnungssituation ein Problem, allerdings sind die Unis dann meistens auch größer und besser ausgestattet (oder?).
- Ist es blöd nur studieren zu gehen, weil man Interesse an dem Bereich hat/es vertiefen will? An sich würde ich nämlich im gleichen Bereich bleiben, ich will nur mehr Wissen und damit hoffentlich bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt gegenüber denen, die "nur" eine Ausbildung haben.
- Ist ein duales Studium grundsätzlich nur Stress oder kann das sogar angenehmer sein als Vollzeitstudium + Nebenjob (wenn man die Möglichkeit dazu hat)?
- Ist ein abgebrochenes/nicht bestandenes Studium für den Arbeitgeber negativer als zB. gar nicht studiert zu haben?
Wo wohnst du denn? Bzw. zu welcher Miete wohnst du aktuell?
Ich wohne bei meinen Eltern in München, da das allein wohnen hier zu teuer ist. Grundsätzlich käme jede Uni im Lande in Frage, kann nicht einschätzen wie teuer es woanders ist
3 Antworten
- 1000 Euro reicht aus, wenn man den Semesterbeitrag von etwa 500 Euro NICHT mit einberechnet. Ansonsten reicht es für ein "bescheidenes" Leben.
- Ja, es ist richtig. Wenn du eine gewisse Altersgrenze von 45 Jahren nicht überschritten hast und noch nie studiert hast, solltest du Bafög bekommen.
- Ja, ich habe als Student auch in einer eigenen Wohnung gelebt und es kam nicht zu Problemen.
- Solange du nicht dual studierst und kein Geld fürs Studieren bekommst (wie es bei der Bundeswehr oder der Polizei der Fall ist), solltest du möglichst nah am Elternhaus studieren. Es macht kein Sinn weit wegzuziehen, so lange du keine feste Arbeitsstelle hast.
- Das ist absolut legitim. Du musst nur ungefähr wissen, wie du dich dann profilieren willst, weil du willst ja bestimmt auch mehr Gehalt nach dem Studium haben, oder?
- Duales Studium ist immer besser wegen dem Geld und der Arbeitserfahrung. Diese Leute werden meistens nach ihrem Studium in gute Jobs übernommen. Wenn man diese Möglichkeit hat, sollte man sie immer in Anspruch nehmen.
- Ja, wenn man das Studium anfängt, sollte man es auch durchziehen. Deine Abinote ist recht irrelevant, wenn du dann sagst, dass du am Ende abgebrochen hast. Das wirft Fragen auf und du macht dich damit potentiell angreifbar.
- Wie viel Geld braucht man zum Studieren (bis zum Bachelor)? Ich würde schätzen, Miete + sonstige Lebensunterhaltungskosten + Semestergebühren + Lernmittel = ca. 1000€ pro Monat. Kommt das hin oder eher mehr?
Bis die Frage zur Miete geklärt ist : Erscheint mir sehr wenig. Würde eher bei 1300-1400 € ansetzen
- Ist es richtig, dass ich Anspruch auf Bafög habe, obwohl ich schon eine Ausbildung abgeschlossen habe?
Anspruch muss geklärt werden, ist eine Einzelfallprüfung
- Hat man als Student auch Chance auf eine eigene Wohnung ohne Bürgschaft; oder kämen dann ausschließlich WGs in Frage?
Wenn du einen Vermieter findest, der nur auf Basis des Sparguthabens + Bafög vermietet geht das schon. Nur ist das halt nicht wahrscheinlich
- Sollte ich eher in einer kleineren Stadt studieren oder kann es auch eine Großstadt sein? Ich denke bei Großstadt ist die Wohnungssituation ein Problem, allerdings sind die Unis dann meistens auch größer und besser ausgestattet (oder?).
Naja der Abschluss ist schlussendlich gleich, vermutlich wirst du es von der finanziellen Situation abhängig machen müssen. 1 WG Zimmer in München mit 800 € sprengt dein Budget vermutlich
- Ist es blöd nur studieren zu gehen, weil man Interesse an dem Bereich hat/es vertiefen will? An sich würde ich nämlich im gleichen Bereich bleiben, ich will nur mehr Wissen und damit hoffentlich bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt gegenüber denen, die "nur" eine Ausbildung haben.
Naja das ist ja eine Lebensentscheidung für sich, die will ich nicht in Frage stellen. Für mich käme das nicht in Frage nach der Ausbildung erstmal noch Pause zu machen obwohl es mich beruflich nicht groß weiterbringt
- Ist ein duales Studium grundsätzlich nur Stress oder kann das sogar angenehmer sein als Vollzeitstudium + Nebenjob (wenn man die Möglichkeit dazu hat)?
Nebenjob müsste hier genehmigt werden, was würdest du machen wenn der Arbeitgeber hier "Nein" sagt. Zudem hast du ja schon eine Ausbildung, in der Berufsschule würdest du dann vermutlich dasselbe machen wie vorher auch schon
- Ist ein abgebrochenes/nicht bestandenes Studium für den Arbeitgeber negativer als zB. gar nicht studiert zu haben?
"Eher wertlos"
Ich habe gerade nicht viel Zeit, kann dir aber etwas zu Punkt 2 sagen: Anrecht auf Bafög hast du mit einer abgeschlossen Berufsausbildung nicht mehr. Wenn du aber 3 Jahre in deinem erlernten Beruf gearbeitet hast nach der Ausbildung, erhältst du elternunabhängiges Bafög.
Das ist nicht ganz richtig. Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung hat man die Erstausbildung bereits beendet und erhält nur noch Bafög bzw. elternunabhängiges Bafög, wenn man mindestens 3 Jahre nach der Ausbildung gearbeitet hat.
Eine Freundin von mir erhält auch nur Bafög, weil sie vorher eine Erzieherausbildung gemacht hat und im Anschluss 3 Jahre als Erzieherin gearbeitet hat.
Ein Anrecht auf Bafög hat man u.a. nur, wenn man noch gar keine Erstausbildung, egal ob Ausbildung oder Studium abgeschlossen hat. Sonst kommt nur elternunabhängiges Bafög infrage.