Junges Pferd, Problematik Galopp!

10 Antworten

moin. in der ausbildung bei jungen pferden wird leiter zu oft der SCHRITT vernachlässigt. ein pferd geradegerichtet so im schritt zu reiten, dass die hinterhand auf derselben spur läuft, wie die vorderhand, sollte voraussetzung sein. ( und es gibt viel zuviele pferde, die ohne diese voraussetzung einfach weiter ausgebildet werden- geraderichten ist nämlich gar nicht so einfach wie es sich anhört...)

ein junges pferd muss sich unterm reiter erstmal ausbalancieren. das scheint im galopp noch nicht zu klappen- also vermute ich, dass es im schritt und trab auch nicht klappt. vorher braucht man das aber gar nicht versuchen- führt zu nichts.

also back to the roots, im schritt schön V/A reiten, damit sich bewegungsmuster verfestigen können. und bevor im trab keine engen wendungen korrekt möglich sind, brauchts den galopp nicht- ausser auf der wiese.

longieren kann hilfreich sein- auch mit sattel. hilft dem pferd auch seine beine zu sortieren. kann aber auch derbst in die hose gehen, wenn der longierende nicht hundertprozentig weiss, was er tut und aus unwissenheit "halt mal so a bissel longiert"...

wenn in drei wochen der trainer kommt- verschaff deinem pferd bewegung, verfestige das, was er schon kann- und versuch nichts neues- alles, was jetzt falsch erlernt wird, muss dann wieder raustrainiert werden. und drei wochen ist ja nun keine lange zeit.

hoffe, geholfen zu haben

Da scheint beiderseits die Erfahrung zu fehlen - sowohl seitens des Pferdes, als auch seitens des Reiters.

Ein junges Pferd ist - wenn gesundheitlich etc. alles ok ist - komplett unausbalanciert. Sowohl ohne, aber erst recht mit Reiter. Da bringts auch nichts, den Kopf - übertrieben gesagt - nach innen zu reißen oder mit der Gerte draufzuhauen, damit der blöde Bock mal richtig anspringt.

Was da hilft, ist Boden- und Longenarbeit, um dem Pferd erstmal ohne Reiter beizubringen, in Kurven und auf Kreislinien die Balance zu halten und nicht nach innen zu kippen, schneller zu werden und auf die Vorhand zu fallen. Ich empfehle dazu den Longenkurs, denn das übliche "Zentrifugieren" von Pferden mit starren Dreieckszügeln bringt in Sachen Balancetraining überhaupt goar nix ;) Guckste hier: www.wege-zum-pferd.de

Und erst, wenn das Pferd im Schritt & Trab, sowie mit dem Angaloppieren an der Longe keine Probleme mehr hat, würde ich wieder an Platz/Hallenarbeit denken (Ausritte würde ich neben der Longenarbeit schon machen, sofern das Pferd bereits genügend Muskulatur hat, um den Reiter gut zu tragen). Und auch da erst mal im Schritt, der Mutter aller Gangarten anfangen. Wie dann der weitere Weg zu gestalten ist, ist individuell verschieden und da hilft dir nur ein Trainer weiter.

Ich würde jetzt die Arbeit im Viereck erstmal streichen, Longentraining, Hand-&Bodenarbeit machen und nebenzu ggf. ein paar Ausritte.

Nimm dir eine gute Reitlehrerin dazu oder lass paar mal einen Bereiter auf das Pferd 😉 wenn du nicht weiter kommst, solltest du es eine erfahrene Person mit dazu holen. Ich hab selber ein junges Pferd und mir war von Anfang an klar das es noch zusetztlich was kostet ^^! Man kann in dem alter so viel falsch machen! Deswegen gib ich dir diesen Rat mal. Ich weiß ja selber das man manchmal an einen Punkt ankommt wo man einfach stehen bleibt nicht aufgeben, lass dir zeit! Lg und viel Erfolg 😄

Ich gehe mal davon aus, dass dein Pferd ein Warmblut oder Reitpony oder etwas in die Richtung ist - also kein Gangpferd ;)

Wie alt ist das Pferd?? Ich hoffe mal schon 4 mindestens??? Sonst ists kein Wunder, ein 3-jähriges Pferd gehört nicht untern Reiter, erstrecht nicht im Galopp....

Wenn das Pferd im Außen- oder sogar Kreuzgalopp anspringt fehlt die Balance - bei dir UND dem Pferd. Wer ein junges, unausbalanciertes Pferd reitet muss selber super in der Balance sein, damit er dem Pferd helfen kann. Ein unausbalancierter Reiter gehört nicht auf ein unausbalanciertes Pferd, Ende. Arbeite erstmal auf einem erfahrenen Pferd an deiner Balance und reite deinen kleinen in Schritt und Trab, viele große Bögen etc. dass er die Balance finden kann. Dualaktivierung ist da auch super. Bodenarbeit, Freispringen, über Stangen traben, viel Bergauf und Bergab im Gelände etc., alles wo (Hinterhand)Muskulatur aufbauen kann, aber alles OHNE Galopp.

Arbeite auch an deinem Sitz, mach auf dem erfahrenen Pferd Sitzschulung an der Longe oder im Käfig (einfach mit Hindernisständern und Litze/Flatterband einen zweiten Zaun im Reitplatz aufbauen und dein Pferd einfach zwischen den beiden Zäunen laufen lassen und da Sitzschulung machen) und auch beim normalen reiten. Schau, dass du gleichmäßig auf beiden Gesäßhöckern sitzt und nicht in eine Richtung in der Hüfte einknickst, auch nicht in der Biegung. Langes Bein, Zehen zum Pferd, Ferse tief und mach dich groß, schau nach vorne. Versuch, nur über das Anheben von Brustbein und Becken anzuhalten. Eben lauter Sachen die den Sitz und die Balance fördern. Wenn du auf dem anderen Pferd perfekt ausbalanciert bist und dein anderer ordentlich Muskeln gekriegt hat kannst du mit deinem Kleinen wieder am Galopp arbeiten.

Für den Galopp: Lass ihn relativ geradegerichtet, nicht zu sehr nach innen stellen, dann fehlt die Balance. Lass den inneren Zügel ganz locker (ruhig durchhängen lassen) indem du mit der Hand nach vorne gehst. Aber auf keinen Fall den Zügel länger lassen, weil dann kriegst du ja, wenn du Galopp hast, auch keine Anlehnung mehr her. Bleib in der Mitte sitzen, lehn die nicht auf eine Seite, das bringt ihn auch aus der Balance. Geh am besten zum Galoppieren erstmal ins Gelände und arbeite daran, keinen Kreuzgalopp zu kriegen, ob Rechts- oder Linksgalopp ist erstmal egal. Schau, dass du nicht nach vorne kippst beim Angaloppieren, lass das Bein lang, achte generell gut auf deinen Sitz und deine Balance, damit du es ihm nicht noch zusätzlich erschwerst. Übe erstmal nur das Angaloppieren, also Angaloppieren, drei oder vier Sprünge Galopp, zurücknehmen. Wenn du in problemlos aus Trab und Schritt angaloppieren und auch in Trab und Schritt zurücknehmen kannst, kannst du anfangen, längere Strecken zu galoppieren und auch in der Bahn anzugaloppieren. Da aber wieder nur angaloppieren, bis zur Mitte von der langen Seite Galopp, zurücknehmen. Und dann die Strecken immer verlängern. Lass in Kurven den inneren Zügel gaanz locker, damit er die Balance halten kann. So machst du immer weiter. Wenn er sicher mit lockerem Zügel galoppiert fängst du an, mit Anlehnung das gleiche zu fordern. Aber lass ihm Zeit, wenn der nächste Schritt nicht klapp hat beim letzten irgendwas noch nicht gepasst, dann gehst du einfach wieder einen Schritt zurück.

Und verzichte bitte generell auf irgendwelche ausbinder, Hilfszügel etc., das ist alles Quatsch und verspannt das Pferd nur!

Ich hoffe, ich konnte dir helfen ;) Wenn du Fragen hast, schreib mir einfach ;)

Nimm dir eine gute Reitlehrerin dazu oder lass paar mal einen Bereiter auf das Pferd 😉 wenn du nicht weiter kommst, solltest du es eine erfahrene Person mit dazu holen. Ich hab selber ein junges Pferd und mir war von Anfang an klar das es noch zusetztlich was kostet ^^! Man kann in dem alter so viel falsch machen! Deswegen gib ich dir diesen Rat mal Lg und viel Erfolg 😄