Jagd mit Pfeil und Bogen auf Niederwild nicht verboten?

10 Antworten

Ich würde mal beim Kreisjägermeister anfragen, der müsste dir eigentlich eine genaue Auskunft geben können. Ich persönlich sehe keinen triftigen Grund für ein Verbot bei Niederwild (Hasen und Kaninchen), da ja die Energie von Jagdpfeilen dafür mehr als ausreichend ist. Mein Cousin war in Afrika auf der Antilopenjagd (erfolgreich), wir haben lange über die Wirksamkeit eines Pfeilschusses in Verbindung mit einem modernen Jagdbogen diskutiert. Seine Schilderungen haben mich überzeugt. Es gibt ja auch Jäger, die Hasen mit der Kugel Kal. 22 auf 50m Entfernung (oder größer) schießen. Da traue ich einem Pfeil auf eine Distanz von 25 - 30m deutlich mehr zu. Übrigens habe ich mal probiert, den Bogen meines Cousins zu spannen - es gelang mir nicht, obwohl ich nicht der Schwächste bin.


syncopcgda  07.03.2011, 10:14

Im Übrigen sehe ich keine Imageschädigung des Bogensports durch jagdliche Anwendung des Bogens. Die angenommene Schlussfolgerung: Wer auf Scheiben schießt, schießt auch auf Tiere ist einfach falsch. Jemandem, der im Schützenverein ist, wird auch nicht unterstellt, dass er aufgrund seiner Fähigkeiten auch auf Tiere schießt. Leider hat das Image der Schützen aufgrund schlimmster Vorkommnisse sicher weit stärker gelitten, als es bei Bogenschützen jemals der Fall sein kann.

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supermeier 
Fragesteller
 08.03.2011, 18:37
@syncopcgda

Es wird sehr wohl eine Image Schädigung geben, da nach einer Einführung viele Personen (Jagdtourismus)in den Wald kommen um zu jagen, die vorher nicht mal ansatzweise zur Jagdscheinprüfung zugelassen würden. Schon gar nicht für den Besitz der entsprechenden Jagdwafffen. Deutsche können leider im benachbarten Ausland Jagdscheine (Prüfung eher lustig)machen und dann in deutsche Reviere eingeladen werden. Gegen entsprechendes Entgeld natürlich.

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Nach dem bayr. Jagdgesetz ist es verboten: .... mit Bolzen oder Pfeilen, auch als Fangschuß, auf Schalenwild u. Seehunde, zu schießen.

Das ist sicher im Sinne des Tieres da dadurch eine Fehlerquelle, die unnötiges Leid verlängern bzw. verursachen könnte, beseitigt ist.

Ich kann nicht abschätzen ob ein Pfeil/Bolzen so schnell töten kann wie ein dafür konzipiertes Jagdgeschoß.

Auch wenn es wie ein Widerspruch klingt wenn ich als Jäger das sage, aber hier ergreife ich die Partei der Tiere. Wenn schon töten dann "möglichst schnell". Mir tut es in der Seele weh - das ist nicht übertrieben - wenn trotz aller Sorgfalt(!) der Schuß nicht unmittelbar tötet. Dabei besteht für mich kein Unterschied zwischen Hoch- und Niederwild, bzw. Reh oder Fuchs, Dachs oder Sau! Du solltest dir einmal Gedanken über deine Verantwortung gegenüber dem 'Geschöpf' machen.

Das steht doch eindeutig im Tierschutzgesetz!

Niemand darf einem Wirbeltier ohne vernünftigen Grund Schmerzenoder Leiden zufügen (frei aus dem gedächtnis zitiert).

Egal ob du nun ballerst oder Pfeil und Bogen verwendest, wenn du jagen willst, brauchst du einen Jagdschein.

Legeden ab und DANN kannst ja Cowboy und Indianer am nächsten Reh spielen.... armes Vieh.


syncopcgda  07.03.2011, 09:06

Diese Antwort geht an der Frage weit vorbei.

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supermeier 
Fragesteller
 07.03.2011, 09:32

Das Tierschutzgesetz kenne, da steht nichts darüber drin. Da steht dass Jäger im Rahmen der Jagd Tier töten dürfen. Auf verschiedenste Art und Weise. Ich suche eine Vorschrift oder Paragraphen der dies mit Pfeil und Bogen für alle Tiere verbietet.

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Es ist eigentlich ganz einfach - wer einen deutschen Jagdschein besitzt kann zusätzlich noch den Bogenjagdschein machen (ja, den gibt es!). Wenn man der Jagdbehörde dann seine Befähigung zur Bogenjagd nachweisen kann, könnte diese rein rechtlich eine Genehmigung für Niederwild erteilen. Den Kritikern der Bogenjagd sei an dieser Stelle noch gesagt, dass etliche staatlich geförderte, seriöse Studien (Schweden, Dänemark, Finnland, Kanada etc.) längst die Wild- und Waidgerechtheit der modernen Bogenjagd belegen und dieser sogar in vielen Belangen den Vorzug gegenüber der Büchsen- und Flintenjagd geben. Und wer`s noch nicht glaubt soll sich schonungslos mit einem Hammer auf den linken Daumen hauen, sich anschließend mit einer Rasierklinge in den rechten Daumen schneiden, und dann vergleichen was schonender ist.

Nun, im Prinzip hast du Recht. Legt man das BJG wortgenau aus, dann wäre die Bogenjagd auf Niederwild eigentlich erlaubt. Ausnahme ist Rehwild. Es gehört zwar zum Niederwild, gleichzeitig aber auch zum Schalenwild und wäre somit tabu. Prinzipiell wäre aber z.B. die Bogenjagd auf Hasen, Füchse, Enten usw. erlaubt. Riskieren würde ich es allerdings nicht. Ärger gibt es auf jeden Fall. Notfalls beruft man sich auf den Gummiband-Begriff der "Waidgerechtigkeit". Einen Strick dreht man dir daraus auf jeden Fall, also lass es lieber. Bringt nix.


supermeier 
Fragesteller
 08.03.2011, 18:33

Ich will ja nicht. Mein Jagdrevier ist die Fleischtheke :-) Mit LJG NRW ist es einfach, da ist es explicit komplett verboten. Es gibt immer wieder Diskussionen um ein eventuelles Erlaubt sein, da fehlt mir eine Regelung mit der man diese endgültig abschlägig bescheiden kann.

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Terrier74  10.03.2011, 21:22
@supermeier

Eine solche Regelung existiert in Deutschland schlichtweg nicht. Grundsätzlich verboten ist es quasi nicht. Aber eben auch nicht ausdrücklich erlaubt. Eine rechtliche Grauzone quasi.

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