Ist Pferdewirt/ Bereiterin ein Job mit zukunft?

4 Antworten

sagen wirs so, aufs geld darfst du unter keinen Umständen schauen. dein verdienst (wenn du willst schau ich morgen nochmal genauer nach) reicht wirklich kaum zum Überleben. Urlaub etc kannst du eigtl vergessen.

arbeitszeiten? das ist ein job rund um die uhr. eigtl gibt es wirklich keinen feierabend. wenn ein notfall ist, musst du eben hin. egal ob es mitten in der nacht ist oder du grad nach hause fahren willst.

arbeiten an silvester, weihnachten? klar! denkst du die pferde wollen da nichts fressen, nicht bewegt werden, in ihrer kake stehen?

die Ausbildung dauert so weit ich weiß drei jahre.

als bereiter hast du zwei große probleme und zwar:

wenn du einmal ungünstig vom pferd fällst, kannst du deinen beruf knicken, vielleicht sogar dein ganzes leben vergessen. das unfallrisiko ist hoch, die Bezahlung schlecht und der Spaß vergeht ziemlich schnell.

ab einem bestimmten alter, sagen wir 55 kannst du keine jungpferde mehr bändigen. trotzdem musst du noch mind. 15 jahre weiter arbeiten! was machst du dann?

ich wollte auch immer einen beruf mit pferden machen! ich hab lang überlegt, was daa richtige ist. hab praktika als pferdewirt und bereiter gemacht und viele Unterlagen dazu.wenn du dich wirklich dafür interessierst such ich das zeug morgen mal raus. pferdewirt/bereiter ist ein knochenjob mit umverschämt niedrigem Lohn. ich rate dir davon ab.

FrauWinter  23.01.2014, 14:52

und der Spaß vergeht ziemlich schnell

Genau, zum Beispiel weil man immer wieder die verittenen Pferde hingestellt bekommt und die Besitzer verlangen Wunder in Rekordzeit. Du darfst dich dann mit den Pferden rumplagen und wenn es mal wieder Dank schlechter Reitkünste der Besi nicht so klappt wie erwartet bekommst DU natürlich den schwarzen Peter zugeschoben. Das sind nicht alles irgendwelche Traumpferde und du bist im Paradies und der Star der Show sondern hast in den meisten Fällen irgendwelche sogenannten Problempferde und Problembesitzer und du bist Dienstleister unter Leistungsdruck und sollst gefälligst abliefern. Oder man verlangt von dir die Ausbildung von Jungpferden ebenfalls in Rekordzeit und wehe du lieferst nicht das Pferd so wie verlangt. Das ein Pferd auch mal mehr Zeit braucht und damit teurer wird will kaum jemand hören.

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Zukunft hat der Beruf meiner Meinung nach auf jeden Fall.

Das Problem ist nur: Man kann den Beruf eigentlich nur machen, wenn man komplett Pferdeverrückt ist.

Meine Frau ist Reitlehrerin (12 Pferde) und muss die nach dem Unterricht dementsprechend wieder richtig 'einstellen'. Sie arbeitet schon bei einem sehr guten Stall, trotzdem sind die Arbeitszeiten enorm.

In der Pferdebranche darfst Du weder auf Stunden gucken, noch auf die Bezahlung noch darfst Du schwerst-Körperliche Arbeit scheuen.

Außerdem ist es wahlweise zu kalt oder zu heiss. Schmutzig im Sinne von 'Stallschmutz' ist es sowieso.

Mach einfach mal ein paar tage mit in einem Stall. Viele freuen sich über kräftige ehrenamtliche Hilfe. Miste ein paar Boxen aus, evtl. longiere ein bißchen usw.

So wie ich das bisher kennenlernen durfte (zum Glück nur als Beobachter) gibt es keine klassische Rollenverteilung - wenn Not am Mann ist, macht jeder alles.

Feiertage gibt es übrigens nicht. Pferde haben keine Pause.

FrauWinter  22.01.2014, 20:51

DH -

FeierABEND gibt es zum Teil auch nicht. Wenn was ist mit den Pferden/mit einem Pferd und man ist Pferdewirt in dem Stall kann man schlecht sagen "nö ich hab Feierabend und bleibe auf der Couch sitzen!" Da hat man halt auch die Verantwortung.

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Nein. Ist es nicht.

Überleg Dir gut, so etwas zu machen, die Lehre ist ein Knochenjob mit 12h Tag für einen Hungerlohn.