Ist nicht egoistisch sein egoistisch?

9 Antworten

Gerettet werden wir nicht durch Werke, sondern durch den Glauben allein (siehe die Erklärung im Kommentar)! Gute Werke sollen natürlich die Folge von Glauben sein, aber freiwillig und weil wir verstehen, dass es gut für alle ist, wenn wir versuchen, so zu leben, wie es Gott wohlgefällt.

Deshalb steht im Neuen Testament über das Spenden:

  • "Jeder, wie er es sich im Herzen vornimmt; nicht widerwillig oder gezwungen, denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb!" (2. Korinther 9,7).

Wir sind als gläubige Christen also schon gerettet, möchten aber trotzdem Gutes tun, um unseren Mitmenschen zu helfen, die Schöpfung zu bewahren und Gott zu ehren. Das kann dann durchaus nicht unbedingt egoistisch sein...


chrisbyrd  04.04.2024, 11:52

Die Bibel macht an vielen Stellen deutlich, dass ein Mensch allein aus Glauben errettet wird (Johannes 3,14-19; 5,24; Apostelgeschichte 16,31; Römer 3,21-26, Römer 6,23 u.a.) und nicht aus eigenen Werken (Epheser 2,8-9; Römer 3,20; 4,5; Galater 2,16 u.a.).

Alle Menschen sind Sünder und werden vor Gott in Worten, Taten und Gedanken schuldig. Da Gott rein, heilig und gerecht ist, kann er Sünde nicht tolerieren. Deshalb müssten eigentlich alle Menschen in die Hölle kommen, da niemand ein völlig sündloses Leben geführt hat.

Doch Gott hat uns einen Rettungsanker ausgeworfen. Er ist selbst in Jesus Mensch geworden, hat Versuchungen erlebt und hat als einziger jemals ein völlig sündloses Leben geführt. Deshalb konnte er am Kreuz als reines und makelloses Opfer zur Vergebung unserer Sünden sterben. Wenn wir dieses Opfer für uns in Anspruch nehmen, bekommen wir die Vergebung unserer Sünden und können reingewaschen und geheiligt vor Gott stehen. Nach der Bibel gibt es nur diesen einen Weg.

Ein paar Bibelstellen dazu:

  • "Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott wohlzugefallen" (Hebräer 11,6).
  • "Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn" (Römer 6,23).
  • "So kommen wir nun zu dem Schluss, dass der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes" (Römer 3,28).
  • "Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch - Gottes Gabe ist es" (Epheser 3,28).
  • "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).

Allerdings sollte Glaube automatisch zu guten und gottwohlgefälligen Werken führen. Ansonsten ist es fragwürdig, ob der Glaube echt ist, wenn keine Werke folgen. Deshalb schreibt Jakobus, dass Glaube ohne Werke tot ist (Jakobus 2,20.26).

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Hallo Marco7667,

häufig werden bestimmte Handlungen als Göttlich betrachtet. Dabei lässt sich darstellen, dass Göttlichkeit eine eigene Lebensgrundeinstellung - Attitude - bedeutet, woraus sich dann Handlungen usw. ergeben.

Göttlichkeit dürfen wir als Einstellung zur universalen Liebe Gottes betrachten. Da bedeutet Liebe ein gleichermaßen für alle Schaffen, Bewahren und auch nur Achten von Einheit, Fülle und größtmöglichem Freiraum (hier der Kürze wegen ohne die Herleitung anzugeben).

Das ist ein absolutes Maß, unter dem Dinge betrachtet werden können.

Machen wir das mal mit Egoismus. Dient der Egoismus - und das mag in den meisten Fällen gegeben sein - eigenen Bedürfnissen, ist schon die Einheit mit anderen Menschen missachtet wenn nicht sogar zerbrochen.

Möchte man aus Egoismus heraus nicht egoistisch sein, wäre man das letzte Mal egoistisch. Damit wäre der Egoismus weg, aber nicht notwendigerweise Göttlichkeit gegeben.

Egoismus kann aber einen Fokus auf einen selbst legen, ohne damit gleich die Einheit mit anderen zu missachten. So mag in einem Moment z.B. Fülle für einen selbst entstehen, ohne dass anderen etwas genommen oder missachtet würde. In dem Fall spreche ich nicht mehr von Egoismus, da dieser Begriff sehr häufig eben den anderen nicht-Göttlichen Touch hat.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge
  1. Christen sind die einzige Gruppe, die zugibt: Wir sind böse und sind in unserem Leben gescheitert
  2. Deshalb brauchen wir einen Rettungsplan von Gott und seine Führung im Leben. Nicht ICH sage, was "GUT" ist sondern ich bekomme Anweisungen von Gott oder Gottes Wort
  3. Wie bekomme ich Kontakt laut der Bibel mit Gott? Indem ich ein Herz habe, das Gott gefällt. Gott möchte mir so ein Herz geben, dass weich und suchend nach Wahrheit und Gerechtigkeit ist.
  4. Wenn ich Dinge tue, die Gott "gut" findet, dann tue ich ja NICHT meinen Willen sondern handel oft GEGEN meinen Willen und bin daher nicht egoistisch
  5. Liebe bedeutet, dass Du etwas für andere tust, auch wenn es gegen deine eigenen Interessen steht. z.B. in dem Märchen "Sterntaler", wo ein Mädchen entgegen ihren Interessen alles weg gibt und Gnade vom Himmel bekommt, in dem aus Sternen ein Kleid für sie gemacht wird
  6. Im Christlichen Glauben handeln wir aus Gnade - also ohne eine Gegenleistung zu erwarten
  7. Wir handeln aus Dankbarkeit, weil Jesus für uns gestorben ist und viel Leid auf sich genommen hat, damit wir von der Ewigen Hölle befreit wurden und weil wir Jesus KENNEN - so wie du deinen Lieblingsmenschen kennst

Bodesurry  04.04.2024, 13:56

Stimmt fast alles.

Liebe bedeutet, dass Du etwas für andere tust, auch wenn es gegen deine eigenen Interessen steht. z.B. in dem Märchen "Sterntaler", wo ein Mädchen entgegen ihren Interessen alles weg gibt und Gnade vom Himmel bekommt, in dem aus Sternen ein Kleid für sie gemacht wird

Das widerspricht dem wichtigsten Gebot von Jesus:

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

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zahlenguide  05.04.2024, 08:58
@Bodesurry

Ich frage mich, ob die Selbstliebe, Nächstenliebe und Liebe von Gott und zu Gott bedingungslos schon unsichtbar vorliegt?

Vor wenigen Jahren war ich mal an einer Corona-Teststation. Ich fühlte mich leer. Ich beschäftigte mich damals mit einem Buch über Bedingungslose Liebe. Der Pastor sagte damals, dass Ihm Gott mitgeteilt hat, dass der Pastor nicht um Liebe flehen muss, denn sie liegt schon vor. Stattdessen sollte er fleißig danken dafür, dass sie vorliegt und eine bedingungslose Liebe ist.

Dies probierte ich an der Corona-Teststation, wo man immer 15 Minuten auf das Ergebnis warten musste (erst nach vielleicht 15 Minuten passierte es) und tatsächlich bekam ich für kurze Zeit eine starke Liebe zu spüren. DIe Frage ist nur wie man es schafft, dass sie permanent bleibt?

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Sonnenstrahl222  06.04.2024, 03:10
@zahlenguide

Genauso wie Dir geht es mir auch in diesen Dingen, die Du genannt hast.

Ganz lieben Dank für Deinen überaus wertvollen Kommentar. 🙏🏻✝️

Gottes Segen für Dich in Jesu Namen ❤️

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Midgardian  05.04.2024, 12:19
Christen sind die einzige Gruppe, die zugibt: Wir sind böse und sind in unserem Leben gescheitert

Es gibt auch Nichtchristen, die das zugeben. WENN es denn der Fall ist.

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Es steht geschrieben, dass Gott die Liebe ist!:

1. Johannes 4, 16.

Und es steht geschrieben als höchstes Gebot unseres Herrn und HEILANDES Jesus Christus:

"Liebe Gott von ganzem Herzen. Mit all Deiner menschlichen Kraft und mit aller Leidenschaft

Das andere Gebot kommt diesem jedoch gleich: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst."

Zudem steht geschrieben: dass Jesus Christus spricht:

"Alles, was ihr Anderen tut, das tut ihr mir"

Wo Er die Böcke von den Schafen beim Weltgerichtstag scheidet.

(muss die Bibelstelle in der Konkordanz suchen).

Es ist einfach mega wichtig, sich selbst so zu lieben, wie man die Anderen liebt; und es ist auch mega wichtig, dass man die Anderen so liebt, wie sich selbst. Und das setzt Selbstliebe voraus, die nur von Gott gegeben werden kann!

Zudem ist Selbstliebe kein Egoismus.

Egoismus ist verwerflich, Selbstliebe jedoch fördert das gesunde Miteinander.

Mit freundlichen Grüßen,

Sonnenstrahl222

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Evangelische Landeskirche

Da ist kein Widerspruch. Gutes tun aus egoistischen Gründen ist die sogenannte unvollkommene Nächstenliebe. Weil die Motive gemischt sind. Vollkommene Nächstenliebe hat keine solchen Motive. Sie ist aber sehr selten. Das ist der heroische Tugendgrad. Dieser wird nicht verlangt und ist nicht notwendig. Unvollkommen reicht. Wichtig ist, daß überhaupt Nächstenliebe vorhanden ist, also als ein Teilmotiv.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.