Ist MultiKultur nicht gut?

13 Antworten

Salue

Die Schweiz hatte während des 2. Weltkrieges 4 Millionen Einwohner. Heute kratzt die Bevölkerungszahl bereit an der 10 Millionengrenze. Die Geburtenzahlen waren gleich niedrig wie in Deutschland. Die Leute sind eingewandert und haben meistens auch mehr Kinder. Viele von Ihnen sind heute Doppelbürger oder haben sogar ihre alte Staatbürgerschaft aufgegeben.

Nun, die Leute brauchte man, die Italiener, die Deutschen und die Franzosen sprachen zudem eine Landessprache. Nach der Italiener-Welle kamen die Türken und heute die Afrikaner.

Die erste Generation der Einwanderer sind nicht nur auf dem Papier Schweizer, sie denken auch so. Sie sind in der Politik tätig, ja überall im normalen Leben. Die letzte Generation wird sich noch nicht anpassen, deren Kinder hingegen wachsen mit Schweizer Mentalität auf. Die nächsten sprechen nicht mal mehr die alte Muttersprache.

An der Brevetierung meines Neffen zum Offizier habe ich bereits die ersten Ernannten mit schwarzer Hautfärbung entdeckt. Deren Verwande sahen ganz glücklich aus, dass ihr Sohn ein Schweizer Offizier geworden ist.

Multikulti kann ganz inspirierend sein.

Tellensohn

Wie in allen biologischen Prozessen ist auch für die Entwicklung von Kulturgemeinschaften festzuhalten, dass die überwiegende Zahl der Prozesse konservativ erhaltend sein muss. Für eine Gesellschaft gilt also, dass sie nicht ihre Identität verlieren darf, durch sie viele sich selbst verstärkende Leistungsmomente generiert. Für einander Einstehen ist eine ganz wichtige Kraft, die im Überlebenskampf fundamental wichtig ist. Menschen mit dem gleichen kulturellen Hintergund und gleicher oder ähnlich gestalteter Geschichte zeigen eben jene Identität, die die zur Selbststärkung erforderlichen Bindungskräfte mobilisiert.

Andererseits wirken stimulierende Prozesse durch Mitglieder anderer Kulturen (in geringen Maße!) als Erweiterungen der Denkmuster, der Innovativität und Kreativität, wenn sie von den Mitgliedern dieser Gruppierungen nicht in feindlicher Weise verfügbar gemacht werden.

In Deutschland ist nun jedoch das Verhältnis dieser beiden Bedingungsgrößen in ein gravierendes Mißverhältnis verschoben. Die politische Agenda der konservativen Anteile, die auf die Erhaltung bewährter Lebensmuster ausgerichtet sind, wird ideologisch dämonisiert, d.h. alles ursprünglich Deutsche wird als zu überwindender "Geschichtsballast" nicht nur als schlecht, sondern auch als böse dargestellt, was zu einem extremen Identitätsverlust innerhalb der Bevölkerung führt. Leitmotto: Schäme dich, dass du ein Deutscher/eine Deutsche bist.

Andererseits ist eine gewisse Verherrlichung aller kulturfremder Einflüsse zu beobachten. Kulturfeste bei zugewanderten Mitbürgerinnen und Mitbürgern werden mit großer emotionaler Aufladung zelebriert, unterstützt und gut geheißen, was wiederum zur emotionalen Abwertung unserer eigenen Kultur beitragen soll, was aus besagten Gründen nach meinem Gefühl eine überaus problematische Entwicklung darstellt.

Bilanz: Es wäre gut, wenn in diesem Land die Identität innerhalb der Ursprungsgesellschaft politisch gewollt wäre und die Zuwanderung auf ein Maß beschränkt bliebe, damit Integration stattfinden kann. So habe ich die Sorge, dass der Kulturverfall zunimmt und einem beziehungslosen Zusammenleben sich fremder kultureller Gruppierungen, die immer auch zu Feindseligkeiten gegeneinander neigen, Raum gibt. Wenn die Menschen nicht mehr füreinander Verantwortung übernehmen wollen, weil sie sich fremd gegenüber stehen, geht eine Kulturgemeinschaft zugrunde

Beispiel:

Verglichen mit seinen nordischen Nachbarn ist die Zahl der im Ausland geborenen Einwohner_innen in Finnland weiterhin niedrig (ca. 387.000 bzw. 7%). Fast 20% der Bevölkerung Schwedens (ca. 2 Millionen Menschen) sind im Ausland geboren; in Norwegen beträgt diese Zahl ca. 14% und in Dänemark 13%. Ziel der nordischen Integrationsprogramme ist, dass die Teilnehmer_innen so schnell wie möglich die Landessprache lernen und den Einstieg ins Berufsleben bzw. in ein weiterführendes Studium schaffen. Die Dienstleistungen basieren auf individuellen Plänen und sind für die Teilnehmer_innen kostenlos. 

Finnland war lange eher ein Auswanderungs- statt Einwanderungsland; im 20. Jahrhundert zogen eine Million Finn_innen ins Ausland. Die Bevölkerung des Landes ist allerdings seit jeher von vielen Kulturen und Sprachen geprägt, nicht zuletzt aufgrund der geografischen Lage zwischen „Ost“ und „West“. Die internationale Einwanderung begann wieder in den 1970er-Jahren als viele Menschen aus Chile und Vietnam aus humanitären Gründen nach Finnland flohen. Doch erst anlässlich der vermehrten Einwanderung von Geflüchteten in den 1990er-Jahren wurde mit der Gestaltung von Integrationspolitik begonnen, besonders in der Region Helsinki. Ein wichtiges Phänomen, das sich auf den Bedarf an Integrationsdienstleistungen auswirkte, war auch die Einreise von 30.000 als „Rückkehrer_innen“ bezeichnete Menschen, hauptsächlich Ingrier_innen, denen 1990 die Möglichkeit eingeräumt wurde, aus der ehemaligen Sowjetunion wieder nach Finnland umzusiedeln.

Quelle: https://www.fes.de/themenportal-die-welt-gerecht-gestalten/frieden-und-sicherheit/artikel-in-frieden-und-sicherheit/default-2a05efb2ae-1

Woher ich das weiß:Hobby – Ich kenn mich aus.

Finde man muss das genauer definieren.

Es macht halt einen Unterschied, ob mehrere Kulturen mehr oder weniger unabhängig voneinander im selben Staatsgebiet leben, aber nichts miteinander zu tun haben wollen.

Oder ob diese Kulturen im Rahmen einer gemeinsamen Staatsphilosophie am selben Strang ziehen.

Das ist mMn eher das Problem in Deutschland. Viele Deutsche sehen es als unschön an, die eigene Kultur als lebenswert zu betrachten und wollen daher auch keine Einwanderer dazu bringen, ebenfalls die deutsche Kultur zu schätzen.

Was mitunter recht ironisch ist, weil nicht selten Einwanderer eben gerade durchaus großen Respekt und Wertschätzung für die deutsche Kultur haben. Deutschland ist nicht einfach nur eine zufällig erfolgreiche Industrienation, sondern wird auch für seine philosophischen, rechtlichen, technologischen und anderweitigen Erfolge international hoch geschätzt. Diese Auffassung und Ansicht jedoch wird aus Scham und anderen falsch angesetzten Idealen politisch gerne ignoriert.

Natürlich braucht ein Staat und eine Nation auch ein gemeinsames Staatsvolk, was sich auf grundlegende Regeln des Zusammenlebens einigt und gemeinsam Teil eben jenes Staates sein will. Diese Regeln werden eben kulturell ausgehandelt. Findet das nicht statt scheitert eine zu hohe Zahl an Einwanderern natürlich bei der Integration.

Woher ich das weiß:Recherche

Multikulti ist Unsinn. Ich halte es da mit Helmut Schmidt (SPD), der sagte:

  • „Die multikulturelle Gesellschaft ist eine Illusion von Intellektuellen.“
  • „Mit einer demokratischen Gesellschaft ist das Konzept von Multikulti schwer vereinbar. Vielleicht auf ganz lange Sicht. Aber wenn man fragt, wo denn multikulturelle Gesellschaften bislang funktioniert haben, kommt man sehr schnell zum Ergebnis, daß sie nur dort friedlich funktionieren, wo es einen starken Obrigkeitsstaat gibt. Insofern war es ein Fehler, daß wir zu Beginn der 60er Jahre Gastarbeiter aus fremden Kulturen ins Land holten.“
  • „Wir müssen eine weitere Zuwanderung aus fremden Kulturen unterbinden ...Die Zuwanderung von Menschen aus dem Osten Anatoliens oder aus Schwarzafrika löst das Problem nicht, schaffte nur ein zusätzliches dickes Problem.“

earnest  19.10.2022, 14:58

Dein erster Satz ist - aus meiner Sicht - Unsinn.

Und danach wird es - aus meiner Sicht - nicht besser. Im Gegenteil.

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earnest  19.10.2022, 15:26
@anjarobin1

Soll ich dir von Verbrechen von Bio-Deutschen an Bio-Deutschen oder "Ausländern" berichten?

Oder, um ähnlich abzulenken, vom Schweinepreis in Vechta?

;-)

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