ist Lehrer wirklich der Beruf, in dem man am meisten Urlaub hat?
immer wieder heisst es ja, Lehrer ist der Beruf, in dem man am meisten Urlaub hat. stimmt das wirklich oder gibt es Berufe, wo man noch mehr Urlaub hat ? wenn ja, welche sind das ?
14 Antworten
Zugegebenermaßen gibt es Lehrer, für die endet mit dem Verlassen des Klassenzimmers die Arbeit. Aber solche Ausnahmeerscheinungen gibt es in jedem Beruf.
Ein Lehrer hat genau den vorgeschriebenen Urlaub für Beamte. Der wir in der Regel in den Ferien genommen.
Die übrige Ferienzeit zählt nicht als Urlaub, sondern als unterrichtsfreie Zeit.
Auch in der Schulzeit hat er bei vorgeschriebener Unterrichtszeit und Stundenzahl einen Teil seiner Arbeitszeit unterrichtsfreie Zeit, die er beliebig einteilen kann.
Es gibt auch in anderen Berufen die Möglichkeit, außer der Kernarbeitszeit im Betrieb einen Teil der Arbeit zu Hause zu erledigen. Das hat der Lehrberuf aber schon seit langem.
Du kannst die Arbeitszeit der Lehrer also nicht mit der erteilten Stundenzahl gleichsetzen und die Ferien mit Freizeit.
Der VBE (Lehrerorganisation Verband Bildung und Erziehung) hatte schon vor längerer Zeit eine Untersuchung in Auftrag („Arbeitszeituntersuchung QuAGiS“) gegeben, bei der auch die Vor- und Nachbereitungszeiten für den Unterricht und die Korrektur der Arbeiten mit einfließen, und die Ergebnisse auf seiner Landeskonferenz am 27. Oktober 2007 vorgestellt.
Zitat daraus: „… das Gesamtvolumen der Arbeitszeit ist zu hoch. Alle dazu (auf verschiedenen Wegen) erhobenen Zahlen belegen …..dass die durchschnittliche Wochenarbeitszeit einer Vollzeit-Lehrkraft deutlich über 50 und die einer Teilzeitkraft über 40 Stunden hinausgeht. Kritisch ist dabei, dass auch die Abende und Wochenenden nicht ausgespart sind und somit in der Unterrichtswoche nur eingeschränkte und für manche Lehrkräfte wohl gar keine Erholungs- und Regenerationsmöglichkeiten bestehen. - Klar ist damit auch, dass sich eine Jahresarbeitszeit ergibt, die über der für Beamte des öffentlichen Dienstes geltenden Zahl der Jahresarbeitsstunden liegt. (Zitat Ende)
Dazu kommen z.B. Fortbildung in den Ferien, die Verfügbarkeit für Planungskonferenzen in der letzten Woche der Sommerferien, Planung (Prinzip: Am ersten Schultag muss die Planung stehen!), Durchführung und Nachbereitung von Klassenfahrten. Die kleinen Ferien kann man da als Freizeit vergessen.
Zumindest für die Tätigkeit eines Schulleiters steht mit der Präsenz in der ersten und letzten Woche der großen Ferien und der Verfügbarkeit während der ganzen Ferien fest, dass er noch nicht mal den tarifmäßigen Urlaub hat.
Mir fällt sonst keiner ein.
Habe mal für Anwälte gearbeitet, die nur 2-3 Monat in die Kanzlei kamen. Von zuhause her wurde von denen da auch nicht gross was an Input reingereicht. Dafür gab's schöne Kontrollsanrufe, ob man denn auch selbst erschienen ist.
Ja!
Nur wenn ein Lehrer seinen Beruf wirklich ernst nimmt, dann nicht! Aber davon gibt es leider nicht mehr viele!
Welche Berufe es noch sind...Animateur im Beach-Club...die haben IMMER Urlaub und bekommen es auch noch bezahlt!
schulferien heisst nicht unbedingt auch urlaub für die lehrer. eine bekannte ist lehrerin und hat z.b. keine 6 wochen sommerferien sondern nur 4. die letzten beiden ferienwochen laufen bereits die vorbereitungen fürs neue schuljahr in der schule.
Okay, dann hat sie 4 Wochen Urlaub....und bei den anderen Ferien...da ist die Vorbereitung ja schon abgeschlossen....Ostern, Weihnachten, Herbstferien....
Da ist die Arbeit gar nicht abgeschlossen. Da sich Kinder unterschiedlich entwickeln und aktuell andere Situationen enstehen, muss ständig neu geplant und angepasst werden. Die kleinen Ferien kann man generell als Freizeit vergessen, oft auch die Feiertage und Wochenenden.
Nur mal zur Info...Lehrer haben 12.5 Wochen (75 Tage) Ferien...genau wie die Schüler...wie erklärt man das einem Bauarbeiter mit 24 Tagen Urlaub...
Genau das habe ich oben in meiner ausführlicheren Antwort dargestellt, dass das hier ein Fehlschluss ist.
wie erklärt man das einem Bauarbeiter mit 24 Tagen Urlaub
Ganz einfach: "Augen auf bei der Berufswahl" oder "Hättest was g'scheits gelernt".
Wir haben ja freie Wahl von Bildung und Beruf. Wer da nicht zugreift, darf sich hinterher nicht beschweren.
DAS sind die Kommentare von den ganz Schlauen...aber eure Wohnungen Häuser und Strassen habt ihr gerne fertig...
Lehrer haben morgens Recht und nachmittags frei.
In den Schulferien sind sie nicht in der Schule zu sehen - klar, da arbeiten sie alle wie wild am eigenen Schreibtisch.
Liest ein normaler Arbeitnehmer die Fernsehzeitung ist das sein Privatvergnügen. Für den Lehrer ist das Arbeit - denn er ist ja schlau von Beruf und muss sich in Medienkompetenz üben.
Dass sie mehr als in allen anderen Berufen arbeiten ist ihnen völlig klar. Sie kennen ja die Berufswelt. Aus Erzählungen und Büchern. - Praktika? Sind nur für Schüler.
Mit Kundenwünschen müssen sie sich auch nicht herumärgern: sie sind ja nach ihrem Selbstverständnis die Herrschaften und nicht etwa die Dienstleister.
Verantwortlich sind sie auch für nichts: Noten schlecht? -> Schüler sind faul! Unterichtsstoff nicht zeitgemäß? -> Das Ministerium sagt, das gehört so. Schulgebäude marode? -> Not my job. Persönliche Sinnkrise? -> krank gemeldet.
Aber ist das jetzt Urlaub? Nein. Fühlt sich höchstens so an...
....und deswegen ist der Lehrerberuf derart attraktiv, dass zum neuen Schuljahr bundesweit 40 000 Lehrer fehlen.
Wenn man die vorhandenen Ressourcen nicht auslastet, ist es kein Wunder, dass man zu wenige hat. Dann noch den Unterricht vom Ringelpiez befreien, schon bekommt man den Stoff mit angemessenem Ressourceneinsatz vermittelt.
Ich denke, du unterschätzt den Beruf des Animateurs.