Ist Kommunismus gut oder schlecht?

8 Antworten

Die Idee war und ist gut.

Nur leider ist die Idee nicht mit den Menschen und der Menschheit nicht kompatibel.

Denn der Homo Sapiens ist und bleibt ein Säugetier, welches in Herden lebt und sich zu Gruppen zusammenschliesst.

Und Grupen benötigen IMMER ein Leittier - bzw. einen Leitmenschen. Und sobald es ein Leittier gibt, bildet sich automatisch immer ein "Hofstaat" drum herum.

Und spätestens dann ist es klar, dass es damit immer zwei Schichten geben wird: Die Herrschende Klasse und die "andere Klasse" - egal ob Arbeiter oder grasende Rindviecher.

Und ab dann war es das mit dem Kommunismus schon wieder.

Wie gesagt: Die Ideen waren gut - aber wie die Vergangenheit deutlich gezeigt hat, ist der Kommunismus und dessen Verwandte wie der Sozialismus nicht in der Lage, sich in einer Gruppe Menschen umsetzen zu lassen.

Selbst das "Musterbeispiel" in Sachen Kommunismus, die Volksrepublik China, ist nicht kommunistisch, sondern eine "Ein-Parteien-Diktatur" mit der Wirtschaftsform "Kapitalismus".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Das Leben war eine harte Schule!

Es ist eine Utopie, die man sehr schön finden kann. Sie funktioniert halt nur in der Realität nicht, weil sie von Menschen ausgeht, die es nicht gibt. Daher ist jeder Versuch, es real umzusetzen zum Scheitern verurteikt und endet in der Regel echt mies.

FouLou  25.04.2024, 11:49

Ich schliesse mich dem an. Gleiches gilt nach meienr ansicht auch für den kapitalismus.

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guitschee  25.04.2024, 11:51
@FouLou

Kapitalismus würde ich sagen, funktioniert, nur ist das Ergebnis nicht sonderlich schön für mich ;-)

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FouLou  25.04.2024, 12:00
@guitschee
Kapitalismus würde ich sagen, funktioniert,

Ich bin da ehrlich gesagt anderer ansicht. Teiles des Kapitalismus funktionieren. Da gebe ich dir recht. Aber wenn wir und mal anschauen wie oft die Staaten mit ihrem geld eingreifen mussten um irgendwen "zu retten" oder um imgrunde nen kompletten zusammenbruch zu verhinden. Dann würde ich sagen: ist funktioniert hier ein recht weit gefasster begriff.

Auch geht man bei einem Freien markt ja davon aus das der Käufer sich frei entscheiden kann ob und bei wem er kauft. Aber diese anahme ist ja falsch. Es gibt ja durchaus güter wie z.b. nahrung. Oder medizinischer versorgung. bei dem man keine Freie entscheidung hat ob man diese kauft oder nicht. Auch sind wir als kunden leicht zu manipulieren. Und ich denke der umstand das ein Markt eine neigung hat sich zu zu Mono bzw. Oligopolen zu entwickeln. die ja am ende eher dann wieder negativ für den markt selbst sind. Ist auch ein guter hinweis darauf das das system an sich nicht funktioniert.

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Ich fände eine Gesellschaft, die nicht auf der Ausbeutung des Menschen und der Natur durch den Menschen beruht, positiv. Auch finde ich, dass den Menschen, die Werte schaffen, auch die dafür nötigen Mittel gehören sollten und dass sie dann auch an dem damit erwirtschafteten Mehrwert partizipieren. Zudem hat der Kommunismus nicht das Bestreben, mehr zu produzieren, als er wirklich braucht - oder Dinge zu produzieren, die schnell kaputt gehen.

Obwohl er gut gemeint ist, ist er schlecht denn der Kommunismus ist ein Ideal von einer Gemeinschaft, die aber so nicht von allen gewollt ist. Individualität wird dort zu Wohl der Gemeinschaft unterdrückt. In der Praxis führt das zu sehr viel Leid, denn es lässt sich nur mit Gewalt durchsetzen.

Die Widersprüche und katastrophalen Folgen des Kapitalismus sind heute so aktuell wie vor hundert Jahren. Kapitalismus bedeutet Armut, Ausbeutung, Diskriminierung, Imperialismus, Krieg und Umweltzerstörung, er führt durch seine eigenen Dynamiken zwangsläufig zu Wirtschaftskrisen und er dringt in jeden Bereich unseres Lebens ein, um ihn zur Ware zu machen - alles für grenzenloses Wachstum zugunsten einer kleinen Minderheit.

Die Alternative ist eine bedürfnisorientierte Wirtschaft, die auf demokratischer Planung und Gemeinbesitz beruht. Nicht anderes sind Sozialismus und Kommunismus. Für die absolute Mehrheit der Menschheit, die im Kapitalismus ausgebeutet und unterdrückt wird, wäre der Sozialismus natürlich eine bessere Alternative als das derzeitige kapitalistische System. Ein objektives Interesse an der Erhaltung des Kapitalismus hat hingegen nur die kleine Minderheit von kapitalistischen Unternehmern, die vom derzeitigen System profitiert.

Gerade weil diese Klasse der Kapitalisten aber die wirtschaftliche und gesellschaftliche Macht auf sich konzentriert, hat sie auch die Möglichkeiten, unter der breiten Bevölkerung Rechtfertigungen für ihre privilegierte und herrschende Stellung zu streuen, mit anderen Worten Ideologie und Propaganda zu verbreiten. Mit kapitalistischer Ideologie ist man z.B. in der Schule oder in den Massenmedien ständig konfrontiert und auch viele der übrigen Antworten hier geben solche Vorstellungen wieder, wie z.B. folgende:

  • dass der Kapitalismus Leistung belohnen würde und jeder reich werden könnte, wenn er sich nur genügend anstrengt. Tatsächlich basiert immenser Reichtum nicht auf der eigenen Arbeit, sondern auf der Ausbeutung der Arbeit anderer Menschen. Die Chance, tatsächlich aus bescheidenen Verhältnissen in den Club der Reichen aufzusteigen, ist verschwindend gering, trotzdem bringt diese Aussicht viele Leute dazu, sich selbst mit ihren Ausbeutern zu identifizieren und aus diesem Grund z.B. Vermögenssteuern abzulehnen, obwohl sie selbst davon profitieren würden.
  • dass der Kapitalismus schon immer existiert hätte und der menschlichen Natur entsprechen würde - hat er nicht und tut er nicht. Kapitalismus und mit ihm profitorientiertes Wirtschaften und Lohnarbeit sind in Europa erst seit wenigen Jahrhunderten vorherrschend und wurden in anderen Erdteilen noch später eingeführt. Die menschliche Natur ist eben nicht festgelegt, sondern wird von den gesellschaftlichen Bedingungen geformt. Im Kapitalismus werden Eigenschaften wie Gier und Egoismus stärker an die Oberfläche gekehrt und gefördert als Solidarität und Kooperation, zu denen der Mensch ebenfalls fähig ist. 
  • dass Kommunismus mit stalinistischer Diktatur gleichzusetzen ist - ist er nicht. Die Oktoberrevolution in Russland erzeugte eine bisher noch nie dagewesene Form der Rätedemokratie, Umverteilung des Reichtums und Rechte für Frauen und nationale Minderheiten. Dass diese Errungenschaften nicht von Dauer waren und die Rätedemokratie durch die stalinistische Diktatur abgelöst wurde, war nicht eine unvermeidbare Folge des kommunistischen Programms, sondern der spezifischen damaligen Bedingungen, d.h. der Armut Russlands, der Zerstörung und Entvölkerung des Landes nach Welt- und Bürgerkrieg und der globalen Isolation nach dem Scheitern der Revolutionen in den stärker industrialisierten Ländern wie Deutschland. Die kapitalistischen Großmächte haben durch den Versuch, die junge Sowjetunion militärisch zu zerschlagen, selbst ihren Teil dazu beigetragen, sie zu einem autoritären Staat umzuformen.
  • dass der Kapitalismus sich bändigen lassen würde, z.B. in Form einer "sozialen Marktwirtschaft". An den grundlegenden Spielregeln und Widersprüchen ändert auch ein Grundmaß von sozialer Absicherung nichts, dadurch kann die Zunahme der Ungleichheit nur verlangsamt werden, aber nicht aufgehalten oder umgekehrt, und auch Krisen und imperialistische Kriege bleiben unvermeidlich. Zudem sollte man sich vor Augen führen, dass alle sozialen Regelungen durch harte Kämpfe dem Kapitalismus abgerungen wurden und in Momenten der Schwäche der Arbeiterbewegung deshalb auch wieder verloren gehen können, wie es in Deutschland im Zuge des Neoliberalismus seit den 80er Jahren der Fall ist.