Ist es nicht eigentlich unmöglich Obdachlos in Deutschland zu werden?

Adomox  13.05.2024, 08:13

Was denn jetzt? Arbeitslos oder obdachlos?

MonaBea 
Fragesteller
 13.05.2024, 08:18

Obdachlos. Irgendein hoher Kopf hat das bearbeitet

13 Antworten

Tja, dieser Sozialstaat ist nicht einfach für alle.

Meistens ist die Bürokratie im Weg, die es erschwert an entsprechende Leistungen zu gelangen. Es gibt haufenweise Ausreden, welche die Ämter haben, um die Leistungen zu verweigern.

Wenn eine Behinderung vorliegt, wo sich der Arbeitgeber mehr um den Arbeitnehmer kümmern muss, wird der Arbeitnehmer meistens nicht genommen. Das ist immer noch verbreitet in vielen Unternehmen.

Das Bürgergeld nützt den meisten Bedürftigen nichts. Sie sparen deswegen sogar an Essen und Kleidung, um draufzahlen zu können, damit keine Sanktionen wegen Zahlungsverzug kommen.

Ist ein Zahlungsrückstand einmal erreicht, wird man bald vom Vermieter rausgeschmissen. Wird einem dann auch noch Sozialhilfe verweigert, kommt man in eine Lücke. Und diese Lücke führt zur Obdachlosigkeit. Ist man einmal obdachlos, ist man am Abgrund und kommt schwer dort wieder raus.

Das geht ganz einfach, wenn man zum Beispiel es aus verschiedenen Gründen nicht schafft, die entsprechenden Hilfen zu beantragen. Psychische Probleme können Auslöser dafür sein. Freunde haben mal jemanden in einer verlassenen Gartenlaube entdeckt. Die Person wäre dort vermutlich gestorben, weil sie keine Möglichkeit sah, etwas an ihrem Zustand zu ändern.


Gegsoft  13.05.2024, 08:32

Das kann ich betätigen. Ich hatte meine Arbeit verloren und bin dadurch in eine depressive Phase gekommen. Dadurch bin ich extrem antriebslos geworden und habe es zwar gerade noch geschafft, Bürgergeld zu beantragen, aber nicht die dafür erforderlichen Unterlagen beigebracht. Dadurch hat sich das über eineinhalb Jahre verzögert. Ich hatte noch Ersparnisse, aber die waren nach einem halben Jahr verbraucht.

Wenn mir nicht mein bester Freund ein Darlehen von insgesamt 10.000 Euro gegeben hätte, hätte ich meine Wohnung verloren. Es gibt zwar die »Fachstelle zur Vermeidung von Obdachlosigkeit«, aber ich hätte es wahrscheinlich nicht einmal geschafft, mich darum zu kümmern. Ohne meinen Freund würde ich jetzt auf der Straße sitzen.

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Das kann schneller gehen, als die meisten Menschen sich das vorstellen können.

Auch wenn man Bürgergeld usw. beantragen kann, hat man noch lange keine Wohnung.

Außerdem sind die meisten Wohnungen für Bürgergeldempfänger zu teuer und viele Vermieter möchten solche Mieter auch gar nicht.


Gegsoft  13.05.2024, 08:36

Bürgergeldempfänger haben aber den Vorteil, dass die Miete regelmäßig vom Jobcenter gezahlt wird. Da haben die meisten Vermieter einfach nur idiotische Vorurteile gegen eine Minderheit. Die wollen dann sicher auch keine Migranten oder Farbigen.

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Es kann rasch passieren.

Vielleicht nicht unbedingt obdachlos, aber jedenfalls wohnungslos.

Diverse Erläuterungen dazu wurden bereits genannt.

Btw.:

Wohnungslosigkeit hätte mir nach der Scheidung/Trennung auch drohen können, wenn mein damaliger Chef mir nicht ein Appartement hätte vermitteln können.

Der Eigentümer und Vermieter hätte niemals an mich vermietet, ohne dieses 'Vitamin B

Eigentlich stehen ein immer Leistungen zu, aber diese muss man auch beantragen. Es gibt Leute die sich dagegen entscheiden und auf der Straße landen weil dann das Geld für Miete fehlt.

Durch eigenverschulden kann man natürlich auch mit Job seine Wohnung verlieren. Ganzes Geld verzockt und nichts mehr für Miete da oder so.