Ist ein Deepthroat moralisch verwerflich?

Das mag gelten für deine fünf Begriffe "Macht, Unterwerfung, Scham, Überwindung und ein wenig Schmerz", aber würgen und den Penis vollkotzen zählen wohl für keine Frau zu diesen eventuell positiv besetzten Begriffen. Es ist immer nur rein dem Typen zum Gefallen, und DESSEN Motive dafür sind allesamt minderwertig.

Ja, im Bereich BDSM kann Deepthroating eine Rolle spielen, aber da muss man dann wirklich ganz besonders sicher gehen, dass das wirklich genossen und nicht nur erduldet wird. Erwartungshaltung wäre da wirklich falsch. Man muss klären, ob diese spezielle Praktik wirklich auch den aktiven Partner erregt.

Ich vermute ich mal, dass das eher selten der Fall und leider viel öfter nur Erwartungshaltungen erfüllt werden oder psychischem Druck nachgegeben wird.

Aber OK, der Bereich BDSM mag eine Sonderrolle haben, aber für die überwältigende Mehrheit der Nicht-BDSM-Pärchen ist Deepthroating für den aktiven Partner einfach nur Leid.

aber würgen und den Penis vollkotzen zählen wohl für keine Frau zu diesen eventuell positiv besetzten Begriffen. Es ist immer nur rein dem Typen zum Gefallen, und DESSEN Motive dafür sind allesamt minderwertig.

Muss ich dir absolut widersprechen. Du bringst eine Wertung rein die da nichts zu suchen hat wenn es im Konsens geschieht und ich persönlich kenne genug Menschen die gerade das Würgen bei Deepthroat mögen - eine davon hatte einen Partner der es nicht wollte weil er es zu degradierend fand.

Ich verstehe, glaube ich zumindest, die Intention und stimme auch Kajjo zu der*die schon sagt dass es da oft eine Erwartunshaltung bit - das ist absolut schädlich und ich bin volkommen dabei zu sagen dass es nur geschehen sollte wenn es der Wunsch BEIDER Personen ist.

Allerdings finde ich es falsch generell zu sagen "die Motive sind minderwertig" denn gerade im Bereich der sexuellen Vorlieben finde ich Wertungen sehr schwierig. Natürlich kannst du für dich davon halten was du willst, ich selber kann dem ganzen in meinem unmittelbaren sexuellen Leben auch nichts abgewinnen - aber Menschen haben nunmal andere Vorlieben.

"... kenne genug Menschen, die gerade das Würgen bei DeepThroat mögen ...".

Das glaube ich dir einfach nicht. Was mögen das für Gespräche mit den "Freundinnen" sein. Ich selbst führe viele erotische Dialoge mit Frauen. Vielleicht sollte ich ab jetzt mal diese Frage einbauen. Die positiven Antworten werden Null sein.

Du findest ansonsten auch für die schrägste Sache immer 3 Frauen bei 40 Millionen Frauen in der Republik. Diese Feststellung ist aber müßig.

Wie ich bereits schon zu Kajjo schrieb - im Kinkbereich ist das aufgrund der eher gegebenen Vorlieben wahrscheinlicher.

Zudem habe ich mich nicht auf ein Geschlecht beschränkt bei meiner Antwort, das nur nebenher als HInweis.
Was das für Gespräche sind? Recht normale Gespräche über Vorlieben. Nicht dass ich die mit jeder Person führe die ich kenne, aber gerade wenn man das eher als Hobby sieht kommt es da durchaus öfter zu Unterhaltungen.

Du findest ansonsten auch für die schrägste Sache immer 3 Frauen bei 40 Millionen Frauen in der Republik. Diese Feststellung ist aber müßig.

Den Zusatz verstehe ich um ehrlich zu sein nicht.

Ich denke die verschiedenen Antworten könnten gut daher kommen dass man aus verschiedenen Lebensumfelden kommt.

Wenn sich jemand der hauptberuflich als Domme arbeitet mit einer Nonne unterhält über die Vorlieben von Freunden werden die Antworten zu Analsex und Sonntagsgebeten wohl auch weit auseinander gehen.

Es gibt Frauen, die trainieren, sich das Würgen abzugewöhnen. Das ist etwas anderes als das Würgen zu genießen. Das ist wohl das Missverständnis zwischen uns beiden. Würgen und Kotzen an sich findet niemand angenehm.

"3 Frauen, die auf die schrägsten Sachen stehen unter 40 Millionen Frauen insgesamt": Dieses Argument wird immer genommen, um auch das widerwärtigste männliche Bedürfnis zu rechtfertigen. "Es gibt doch 3 Frauen, die das gut finden!" Dieses Argument missachtet die zigtausend jungen Frauen, die sich mit dem Bedürfnis ihres Freundes nach DeepThroat herumärgern müssen. Und diese Tatsache ist der Grund, weshalb ich mich bei solch Zeug gern kritisch äußere. Gutefrage ist keine Platform zur Widerspiegelung männlicher abwegiger Pornofantasien. Wird aber oft genug dafür missbraucht. Der DeepThroat ist übrigens sogar eine Erfindung der Pornobranche.

Ich führe Dialoge mit sehr "normalen" Frauen, die deine Nachbarinnen sein könnten.

Ja, ich finde, WisperndesGras hat hier ein wichtiges Argument gebracht: Es geht bei der Titelfrage doch mit großer Wahrscheinlichkeit nicht um die Minderheit der BDSM-Szene, sondern um die überwältigende Mehrheit von Pärchen, die Sex miteinander liebevoll genießen -- und aufgrund von Pornographie kommen immer mehr Jungs an mit solchen Sonderwünschen, obwohl (und das ist der entscheidende Punkt!) absolut nichts daraufhin deutet, dass dieses Mädchen masochistische Neigungen oder oder gerne würgen würde.

Ich finde es wenig hilfreich, mit dem Ausnahmebereich BDSM anzukommen, wenn die Titelfrage nichts damit zu tun hat.

Man darf hier ganz normale Mädchen nicht dazu ermuntern, so etwas Schreckliches wie Deepthroat zu machen, wenn sie es nicht wirklich, wirklich wollen und selbst genießen und erregend finden. Und das ist eben so gut wie nie der Fall. Dieser Tatsache muss man in die Augen schauen.

Nochmal zurück zur Pornographie: Auch dort finden die allermeisten Darstellerinnen es nicht angenehm oder erregend. Es ist einfach ihr Job, sich an anale Penetration, Deepthroat und dergleichen zu gewöhnen.

Ah, ich meinte mit Würgen nicht das Würgegefühl an sich sondern... keine Ahnung wie ich das Beschreiben soll. Soviel im Mund zu haben dass man würgen müsste? Wie gesagt, bin kein Fan davon und dementsprechend kann ich da nicht viel mit eigener Erfahrung dazu sagen. Aber ja, das war wohl das Missverständnis. Danke für die Aufklärung. :)

Ich verstehe deinen Standpunkt da - denke ich zumindest - recht gut, aber für mich persönlich ist das eine schwierige Herangehensweise da es nicht nur ein "männliches Bedürfnis" ist und eben, wie oben schon gesagt, nicht "per se" widerwärtig ist.
Ich finde beispielsweise alles was in den Bereich Ausscheidungen geht im Bereich der Sexualität für mich absolut ekelhaft und habe dafür kein Verständnis. Wenn andere Leute das machen wollen: von mir aus. Finds trotzdem eklig, aber es geht mich simpel nichts an wenn die beide sagen "ja das finde ich toll".

Die Problematik die du ansprichst geht da meines Erachtens eher auf das allgemein patrichale Bild von Sexualität was, da sind wir uns wohl einig, absolut problematisch ist. Aber genau da ist in meinen Augen dann wichtig die andere Person zu fragen "willst du das" und auch bei Deepthroating gibt es eben nicht nur Männer die dieses Bedürfnis - ob von der Pornobranche geschaffen oder nicht - haben können, von sich aus. Ich glaube wir beide haben da einfach einen sehr anderen Blickwinkel und vermutlich zu diesen Themen - und alles was in Richtung Sexwork geht vermute ich mal frei - einen sehr anderen Ansatz trotz gleicher Wünsche / Grundsätze.

Wie ich sagte: andere Lebensumfelder. Wenn ich so darüber nachdenke habe ich eine recht große Diversität im Umkreis was viele Dinge angeht, gerade beim Thema Sexualität.

Es geht bei der Titelfrage doch mit großer Wahrscheinlichkeit nicht um die Minderheit der BDSM-Szene, sondern um die überwältigende Mehrheit von Pärchen, die Sex miteinander liebevoll genieße

Genau das ist die Problematik die ich da habe: BDSM und liebevoll genießen klammert sich nicht gegenseitig aus. Ich kann Partner*innen in der Theorie zu einer hängenden Kunstinstallation machen und auspeitschen und trotzdem liebevoll sein. Es stört mich einfach simpel dass in den Köpfen vieler da eine so große Trennung besteht.

und aufgrund von Pornographie kommen immer mehr Jungs an mit solchen Sonderwünschen, obwohl (und das ist der entscheidende Punkt!) absolut nichts daraufhin deutet, dass dieses Mädchen masochistische Neigungen oder oder gerne würgen würde.

Da bin ich bei euch, deswegen ja mein Hinweis auf den Konsens. Und der heißt, zumindest für mich, nicht nur "Ist das okay" sondern ein wirkliches Auseinandersetzen miteinander und den Gründen für Limits bei allem was nicht Vanilla ist - wobei ich es auch da angebracht finde.

Habe mir gerade nochmal den Anfang durchgelesen und ich schätze ich kam wegen der von mir rausgelesen geistigen Trennung von BDSM / Kink und liebevoll / Zärtlichkeit auf das Thema.

 Es stört mich einfach simpel dass in den Köpfen vieler da eine so große Trennung besteht.

Es ist aber leider auch lästig, dass einem immer das Wort im Munde verdreht wird, wenn man "BDSM vs. normal" verwendet. Irgendwie muss man doch die normale Seite bennen, die Mehrheit ohne sado, mado, devot und so weiter. Die überwältigende Mehrheit mit dem weit verbreiteten Sexualverhalten. Was schlägst du dafür vor?

Und ja, für Außenstehende Wirkt Sado/Maso eben nicht gerade liebevoll. Wer da nicht drinsteckt, wird sich eben aus deiner Sicht ungeeignet ausdrücken. Ich finde das akzeptabel, weil man eben nicht erwarten kann, dass sich die breite Mehrheit in die kinky sex-Szene einarbeitet, obwohl sie Null Neigungen dahingehend hat.

Danke für diesen Kommentar. Der auslösende Knackpunkt hier ist vielleicht der Begriff "moralisch verwerflich" in der Ausgangsfrage. ("Moral" ist übrigens ein schon immer gefürchtetes Abituraufsatz-Thema.)

Kaum wird ein Begriff "moralisch verwerflich" im Zusammenhang mit Sex gebracht, werden - verständlicherweise - die kritischen Stimmen wach, die nicht wieder die alte religiöse Moral wiederhaben wollen, und gegen die seit etwa 1960 geltende Grundformel: "Alles, was einvernehmlich ist, ist okay" ist ja nichts einzuwenden. Aber bei der hier von Mädchen manchmal geäußerten Frage: "Wie übe ich DeepThroat, denn ich möchte den meinem geliebten Freund zum Geburtstag schenken" wird mir halt immer etwas blümerant zumute.

Ich glaube, wir zwei vertreten eine RATIONALE Moral, die besagt, dass man als junger Freund seiner jungen Freundin, die man doch liebt, keine Dinge auferlegen sollte, die sie zum Würgen oder Kotzen bringt.

Mehr möchte ich hier überhaupt nicht sagen.

Vanilla, ist ein recht gängiger Begriff und imA recht passend.

Inwiefern hab ich dir das das Wort im Mund verdreht? Das war wirlich nicht meine Absicht und es ist gut möglich dass ich dich da auch einfach falsch verstanden habe, aber nach deinem Text hier wirkt das nicht so auf mich.

Und ja, für Außenstehende Wirkt Sado/Maso eben nicht gerade liebevoll. Wer da nicht drinsteckt, wird sich eben aus deiner Sicht ungeeignet ausdrücken. Ich finde das akzeptabel, weil man eben nicht erwarten kann, dass sich die breite Mehrheit in die kinky sex-Szene einarbeitet, obwohl sie Null Neigungen dahingehend hat.

Da hast du auf jeden Fall einen guten Punkt genannt - was mich aber auch in die Position bringt zu sagen "Bitte suggeriere nicht mit deinen Worten dass das Gegenstücke voneinander sind" - wir sind ja alle in der Lage voneinander zu lernen und meines Erachtens nach ist das für das Zusammenleben auch sehr rwichtig.

Hm. Ich schätze ich habe auch einfach nicht bedacht wie privilegiert ich bin was die Thematik angeht und was die Realität für viele ist - sich zu Dingen überreden lassen auf die sie keine Lust haben, nicht vorher über Sexualität reden etc. Das sollte ich wohl öfter im Kopf haben.

In dem Sinne danke fürs Gespräch (was nicht heißt dass mich deine Antwort nicht interessieren würde, das war einfach nur ein ernstgemeintes Danke!)

Kaum wird ein Begriff "moralisch verwerflich" im Zusammenhang mit Sex gebracht, werden - verständlicherweise - die kritischen Stimmen wach, die nicht wieder die alte religiöse Moral wiederhaben wollen, und gegen die seit etwa 1960 geltende Grundformel: "Alles, was einvernehmlich ist, ist okay" ist ja nichts einzuwenden.

Wenn ich darüber nachdenke eine sehr sinnige Begründung.

Danke dir ebenfalls!

Als Nachtrag weil mich das Thema beschäftigt: Als Mensch der sich mit Kink beschäftigt ist es auch einfach ein wenig leidig gesagt zu bekommen "wenn du xyz mit deiner*m Partner*in machst kannst du sie*ihn doch gar nicht lieben" - was man überraschend oft zu hören bekommt.

Nur so generell als Begründung für eine eventuelle Motivation ;)

Danke für deine Antwort. Ich verstehe deine Perspektive.

Vanilla, ist ein recht gängiger Begriff und imA recht passend.

Ja, aber das ist ein Szene-Begriff und eher eine Fremdbezeichnung.

Ich will mich da nicht reinsteigern, weil "Vanille" ja an sich was Leckeres, Positives ist, aber "Vanilla" transportiert HIER für mich schon irgendwie zumindest die Konnotation von langweilig, bieder, einfach, im Gegensatz zu tollen Aromen, Abwechslung und Bandbreite. Diese Sichtweise wäre typisch BDSM und aus Sicht der breiten Mehrheit abzulehnen.

Wir sind nicht langweilig oder haben keine Abwechslung, nur weil wir uns nicht anpinkeln, Schmerzen zufügen, würgen oder Schuhe lecken. Die Bandbreite von Vanilla-Sexualität ist breit. Vanilla-Sexualität ist eben "normal" im Sinne von üblich und weit verbreitet, aber auch im Sinne von sicher "gesund und nicht gestört" (keine Antwort darauf nötig).

Was mich auch oft nervt, ist die abfällige Bezeichnung "Blümchensex" von Leuten, die sich dann gern auch noch als "erwachsen" bezeichnen. Es ist wohl tatsächlich so, dass sich die BDSM-Szene großenteils eine elitäre Attitüde zugelegt hat.

Ich weiß nicht, ob ich damals etwas an den falschen Hals bekommen habe, aber ich habe dieses Wort einfach für Sex gelernt, der keine Penetration enthält.

Tja, die Zeiten sind ruppiger geworden.