Ist dieser Metalsong schlecht (ohne Druck) abgemischt?
irgendwie klingt das auf meiner Anlage dünn.
3 Antworten
Du hast wohl eine bessere Stereoanlage oder hörst über gute Kopfhörer. :)
Das hat nichts mit der Musikrichtung zutun. Metal ist zwar laut - aber anders laut als das hier.
Dass es hier statt sattem Klang nur pappigen Brei gibt, hat einen rein (marketing-)technischen Hintergrund:
Der Song wurde mit Filtereffekten totkomprimiert und besitzt keine Dynamik mehr.
Er ist zu jedem Zeitpunkt gleich laut. Das hört sich dann eben fad an. Das "Bumm-Bumm-Bumm", also das Anschlagen von Tönen, fehlt dadurch mehr oder weniger.
Warum macht man das: Damit er auf diesen tragbaren Lautsprechern im Bierdosenformat und ähnlichen leistungsmäßig eingeschränkten Wiedergabegeräten "ordentlich ballert". Das geht dann eben zulasten derer, die eine gute Stereoanlage besitzen, die dazu in der Lage wären, die ursprüngliche Dynamik vollständig wiederzugeben. In letzterem Fall klingt das dann wie gewollt und nicht gekonnt - eben gehämmt und drucklos.
Stichwort zu dem Thema: Loudness-War
Jein. Der Einsatz von Kompressoren führt nicht automatisch zum Loudness-War
Klar, wird bei Metal als Stilmittel viel komprimiert und verzerrt.
Aber nicht mit dem "den Charthörern soll es gefallen"-Weichspül-Multiband-Totkomprimier-Kompressor, sondern mit einem normalen, der bestenfalls rein analog funktioniert und deutlich weniger aggressiv komprimiert, da das Ziel hier eine bestimmte Klangveränderung und nicht das Erzielen der höchstmöglichen Aussteuerung ist. Das hat mit Loudness-War nicht viel zutun.
Solche Stil-Kompressoren sind oft bereits zusammen mit den Verzerrern in den Verstärkern der Instrumente eingebaut oder als Zusatzpedal angeschlossen.
Metal wird idr. eher bassbetont und sehr stereolastig abgemischt. Es solll ja ordentlich aus den Boxen stampfen. Und der Kompressor wird hier gebraucht, damit es noch mehr stampft, ohne dass es übersteuert.
Das haut auf einem Mainstream-Brüllwürfel für Charts-Wiedergabe aber nicht hin, weil der nicht sehr bassfähig ist und oft kein breites Stereo erzeugen kann.
Der typischer Loudnesswar-Kompressor ist dagegen so eingestellt, dass z.B. der Bass wegkomprimiert wird, um Pegelreserve für die schrillen oberen Mitten und Höhen zu gewinnen, die auf einem Brüllwürfel gut wiedergegeben werden können.
Sowas ist bei Metal sehr kontraproduktiv und macht ihn eben schlabberig-dünn.
Schlager"metal" dieser Machart klingt immer schlimm
Damit das Schlagermetal ist, müsste der Song erstmal Metal sein.
Okay, die Band war mal Metal. Sogar ziemlich guter. Aber das da, das hat nichts mehr mit Metal zu tun.
Objektiv: kompetent gespielt und Produziert.
Subjektiv: Seelenloser Keyboardbombast mit dünnen Alibigitarren um "Metal" zu sein. Ist es aber nicht.
Wer bestimmt was Metal ist? Ich... für mich.
Wenn es dir gefällt dann viel Freude dabei.
Das diese Musik dünn klingt liegt daran das sie es einfach ist. Oder an der Anlage.
Er klingt so ohne Druck, weil er kein Metalsong ist! ;-)
Aber ist Metal nicht generell so abgemischt, ja ist das nicht sogar ein Stilmittel?