Ist die Jugend jeder Generation verdorbener oder die Alten einfach nur versteift?
Sokrates hat sich tierisch über die Jugend beschwert (und auf https://www.gutzitiert.de/zitat_autor_sokrates_thema_jugend_zitat_11962.html hat das jemand weitaus genauer und auch zorniger geschrieben). Er sprach von Faulheit, Luxus, schlechten Manieren, als gäbe es rein gar nichts Lobenswertes. Ich stelle mir nun die Frage, ob die Jugend seit Tausenden Jahren weiter verfault oder ob das Phänomen vielleicht ein Kreislauf ist, der bei weitem nicht so dramatisch wie von Sokrates beschrieben ist.
Einige werden wahrscheinlich sofort hier drunter schreiben wollen, dass diese Jugend wohl doch sehr verkommen ist, aber lesen Sie zu Ende. Schon damals beschwerten sich Eltern darüber, dass ihre Kinder zu viele Bücher lesen und davon verdummen zu scheinen, später beschwerte man sich über das ständige Unterwegssein der Kinder, schließlich können sie ja ihre Zeit sinnvoll, beispielsweise mit Büchern, vertreiben. Und heute ist das Schema dasselbe. Gemeckert wird über das Neue (Handys, Tablets, Fernseher) und gewünscht wird das Alte (Bücher, das Haus mal verlassen und Freunde finden). Was ich damit sagen möchte, ist, dass wir uns immer über das Neue beschweren und das, womit wir aufgewachsen sind, finden wir richtig. Ich will nicht bestreiten, dass wir später genauso werden, ich möchte etwas ganz anderes.
Natürlich ist es richtig, die Jugend zu erziehen und sie auch gelegentlich in die Schranken zu weisen, aber wir sollten mit der Zeit gehen (betonen Sie bitte nicht das gehen) und lebenslang offen für Neues sein. Was ich Ihnen damit sagen möchte ist nicht, dass Sie jetzt alles gutheißen was die Jugend tut, ich möchte, dass Sie sich die Jugend mit einem kleinen Lächeln anschauen, wie sie ihren eigenen Weg findet und ganz neue Methoden des Lebens findet, als die ihrer Vorgänger. So werden sie erst erwachsen.
Das war meine, hoffentlich verständliche Sicht der Dinge. Ich bitte Sie nun, in den Kommentaren Ihre Meinung zu verkünden und in eine Diskussion mit mir und anderen zu treten. Sie können auch gern Fragen stellen.
2 Antworten
Es ist natürlich und normal, sich von seinen Kindern das zu wünschen, was man selbst als Kind tun musste. Sokrates zum Beispiel dufte nicht die Süßspeisen bei Tisch verschlingen oder musste aufstehen wenn ein Älterer den Raum betritt.
Weil er das so erlebte, wünscht er sich, dass die Jugend das auch so tut. Diese entwickelt sich aber ständig, daher kommt der Groll darüber wie sie alle verblöden, und wie unsere Jugend die Alten nicht mehr respektiert.
Das geht schon seit tausenden Jahren so. Wenn man es sich so überlegt, haben schon die, die jetzt sagen, die Jugend respektiert die Alten nicht mehr, damals aus den Augen der Alten die Alten nicht mehr respektiert.
Totaler Humbug.
Ich denke, wir sind da auf einer Wellenlänge, wenn ich Ihren Text richtig verstanden haben. Danke für Ihren Kommanter!
Kommt wohl hin, aber zu sagen, das war schon immer so und ist deswegen Blödsinn, ist sicher falsch. Wie du selbst sagst, Sokrates musste aufstehen, wenn ein Älterer den Raum betrat. Das wäre heute undenkbar. Fakt ist, dass jede Generation noch eins drauf setzt. Als Erwachsener ist man halt auch noch da, es gibt nicht nur Teenager.
Ich denke, es liegt an der Pubertät. Jugendliche verstehen ihre Eltern nicht mehr und Eltern ihre Kinder, also wird daraus eine "Antibeziehung", da macht halt genau das Spaß, was die Eltern nicht wollen. Meine Eltern waren immer sehr konservativ und aus mir wurde deswegen genau das Gegenteil. Heute bin ich zwar selbst konservativ, aber als Teenager musste ich immer das neueste haben.