Ist die Analogie (in der Biologie) ein Beweis für die Evolution?

5 Antworten

Analogien könnten auch woanders herkommen, als durch Evolution. Sie lassen sich mit Evolution allerdings schlüssig erklären. Und weil sie damit eines von vielen Dingen sind, die zur Evolutionstheorie passen, würde ich das so einschätzen:

Alleine wären sie ein zu schwaches Indiz, aber die Fülle der vielen Indizien an sich lässt sich als eine Form von Beweis sehen. Das Gesamtbild passt!

Der Grundgedanke der Evolution ist, dass die Umwelt alle Lebewesen dazu zwingt, sich ihren Gegebenheiten entweder anzupassen oder auszusterben. Alle Organe, alle Gestalten und Fähigkeiten sind demnach als „Antworten“ auf die chemischen und physikalischen Erfordernisse einer bestimmten Umgebung auf der Oberfläche unseres Planeten aufzufassen. Analoge Organe entstehen dieser Auffassung nach, wenn beispielsweise verschiedenartige Lebensformen - Tiere oder Pflanzen - in ähnliche Lebensräume eindringen und von ihren ganz unterschiedlichen Startbedingungen heraus organische Anpassungen vornehmen müssen. Es ist also die besondere physikalisch-chemische Beschaffenheit dieser neu zu besiedelnden Orte, welche ähnliche Lösungen derselben Probleme erfordern und die Ausbildung analoger Organe sehr wahrscheinlich macht. Im Wasser braucht man beispielsweise einen Antrieb wie eine Flosse oder ein Paddel, wenn man als Vogel oder als Insekt neu darin leben will.

Doch Vorsicht! Dieser Gedankengang setzt die Evolution bereits als Tatsache voraus, ist also nur als unterstützender Hinweis dieser Theorie zu verstehen. Ein Kreationist könnte immer noch behaupten, dass die analogen Organe lediglich der Phantasie eines Schöpfers entsprungen seien.

Einen Beweis oder Ansatz findet sich in der Haeckleschen Regel. Diese besagt das die Ontogenie eine kurze Rekapitulation der Philogenie ist.

Das heißt im klartext, dass wir im Mutterleib die verschiedenen Evolutionsstadien durchlaufen, also kurz Fischartig oder Vogelartig aussehen.

EINEN Beweis für die Evolution gibt es nicht. Erst die Vielzahl der Hinweise ergeben jene an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit, die Zweifel an der Evolution unseriös machen. Die Analogie zeigt, das durch Evolution verschiedene Wege beschritten werden können, um das gleiche Ziel zu erreichen. Sofern die Voraussetzungen da sind, ergreift das Leben durch Evolution jede sich bietende Chance.


muzzamilo 
Fragesteller
 29.12.2010, 00:06

Also ist damit gemeint, dass die Analogie mehr oder weniger ein Hinweis für die Evolution ist und kein eindeutiger Beweis? Wird mit der Analogie nicht auch das Wirken der Evolution gezeigt?

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jobul  29.12.2010, 00:19
@muzzamilo

Hinweis,Beweis, Indiz... Wenn jemand glaubt, das Gott die Welt vor 8000 und x Jahren erschaffen hat inclusive Fossilien und Dinosaurierspuren, laufen alle Argumente ins Leere. Ein Biologe braucht DEN einen Beweis nicht. Für ihn sind analoge Entwicklungen ein erhellender Aspekt der Evolution mehr.

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Auch. Eine Konvergenz ist ein sichereres Indiz.


muzzamilo 
Fragesteller
 29.12.2010, 00:00

Danke für die schnelle Antwort.

Also Konvergenz hängt doch mit der Analogie in Verbindung. Und wenn die Konvergenz ein Beweis ist, ist dann auch die Analogie einer? Könntest du mir das viellecht genauer erklären wie das zusammenhängt, wenn es geht.

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AlsterdorfKater  29.12.2010, 00:02
@muzzamilo

Besser ist dazu Wikipedia geeignet. Wende dich in den entsprechenden Artikeln den sogannten "Einzelnachweisen" zu. Die Artikel sind immer nur kurze Zusammenfassungen.

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muzzamilo 
Fragesteller
 29.12.2010, 00:14
@AlsterdorfKater

Um ehrlich zu sein, ich hab gerade deinen Rat befogt und in den Einzelnachweisen reingeschaut, aber irgendwie hilft mir das nicht weiter. Das alles bezieht sich auf die Evolution im allgemeinen und ich brauch das für die Analogie speziell.

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