Ist der Job als Forstwirt ein sozialer Beruf?

4 Antworten

Ist erstmal ein Knochenjob. Ausbildung ist meist im Blockunterricht (zumindest in Bayern). Hab einen Forstwirt in der weiteren Familie: die müssen Bäume umlegen zu vorgegebenen Zeiten (soundsoviel Ster/Kubikmeter in dieser Zeit). Aber du hast einen großen Vorteil: du bist meistens an der Luft, im Freien. Lernst auch viel über Waldbau und Natur. Also: du musst ein naturverbundener Mensch sein, der körperlich belastbar ist (brauchst halt am Abend keine Muckibude ....). Mit Menschen zu tun hast du meist nur im eigenen Team. Wirst an verschiedenen Orten eingesetzt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Forstwirtschaft ist REINE Betriebswirtschaft mit Holz. Der wackere Förster, der mit dem treuen Dackel im Frühtau loszieht, um die Natur zu hegen, ist eine mythologische Gestalt.

Der sucht und markiert die Bäume, die geschlagen werden können, der plant, wo er was anpflanzen muss damit in wieviel Jahren welcher Profit erwirtschaftet werden kann etc.


myotis  06.08.2018, 13:02

Reine Betriebswirtschaft gibt es nicht!

ein Kollege sagt immer "forestry is not about tress its about people!"

ein Forstwirt (ich nehme an Du meinst den Waldfacharbeiter, nicht den Diplom-Forstwirt also Förster...) arbeitet im Team - aus Sicherheitsgründen ist Zusammenarbeit hier lebenswichtig! - und hat auch sonst mit Menschen zu tun (Chefs, Holzkunden, Holzfahrer, Holtrücker, Waldbesucher, Jäger...)

viele mit Forstwirtausbildung arbeiten bei kommunalen Waldbesitzern, dort gehört zu den Tätigkeiten oft vieles im städtischen Bereich mit entsprechendem Kontakt zu Grundbesitzern, Bürgern, Passanten, Behörden, Friedhofsbesuchern etc. - je nach Tätigkeitssprektrum...

und bei Forstwirten, die nicht nur in der Holzernte und im kommunalen Bereich zu tun haben, ist der Kreis noch viel größer, wenn sie z. B. an einem Walderlebniszentrum, an einer wissenschaftlichen Einrichtung etc. arbeiten

also: JA man hat als Forstwirt mit Menschen zu tun!

2
shagdalbran  06.08.2018, 13:07
@myotis

Ich meine keineswegs den Waldfacharbeiter - der entscheidet eher nicht sondern führt aus.

Aber ich habe mir eine der vielen möglichen Definitionen des Wortes "sozial" herausgepickt. Deine Definition ist auch richtig: Umgang mit Menschen. Ich meinte "sozial sinnvoll". Habe aber nicht bewertet sondern beschrieben.

Weisheit beginnt mit der Definition von Begriffen. Aber Danke!

0
myotis  06.08.2018, 14:23
@shagdalbran

Der Förster und dessen Chef usw. hat umsomehr mit Menschen zu tun, seine Aufgabe ist es ja gerade zu zwischen Mensch und Wald zu vermitteln (Holzkäufer suchen Wald, Naturschützer sind gegen Einschläge, andere gegen Borkenkäferfraß, Schulen wollen Führungen im Wald, Pilzsucher, Jäger, Spaziergänger, Mountainbiker, Touristen und Tourismusmanager usw. usf. alle wollen was vom Wald und der Förster ist deren Ansprechpartner - dazu kommen Waldarbeiter, Waldbesitzer, Behörden, Planungsträger, etc. pp

Ob das alles "sozial sinnvoll" ist, dazu müsstest Du das bitte noch definieren (wann ist für Dich etwas sozial sinnvoll?) - wenn es so zu verstehen ist, dass eine Leistung der Gesellschaft hilft, zwischen unterschiedlichen Ansprüchen der Gesellschaft ggf. auch vermittelt, dann ist der Förster ja geradezu das Paradebeispiel von sozial sinnvoll :-)

1