Internet: Gut oder Böse?

Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen

Gut 78%
Böse 22%

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Gut

Nun denn, eigentlich bin ich kein Freund von Schwarz-Weiß-Malerei. Wie alles im Leben gibt es gute und schlechte Seiten. Von Böse zu sprechen, ist allerdings abwegig, weil das Internet ja nicht böse sein kann. Es geht um die Menschen, die es nutzen.

Es gibt für mich zwei Gründe weshalb ich auf das Internet verzichten könnte und dabei lassen wir die ganzen Gefahren wie Mobbing, Viren, Betrug mal weg.

Du verwechselst zwei Dinge. Das Internet ist ein Netzwerk, welches Daten transportiert. Du zielst mit Deiner Frage auf die unterschiedlichen Dienste, insbesondere die sogenannten Social Media, ab. Wenn der Lkw, mit dem gerade der Supermarkt um die Ecke beliefert werden soll, einen Menschen überfährt, ist ja auch nicht die Straße "böse".

Was den meisten warscheindlich bewusst ist, Internet kann sehr schnell süchtig machen. Die Apps die es gibt arbeiten alle mit Methoden um dich so schnell wie möglich und so lange wie möglich bei ihnen zu haben und die bekommen wir meisten garnicht mal mit.

Eben, es ist nicht das Internet, es sind die Anwendungen ("Apps"). Diese versuchen Deine Aufmerksamkeit zu binden.

Dass Teenager den ganzen Tag Zuhause sind und im Internet surfen, anstatt wie unsere Eltern früher den ganzen Tag drausen zu sein finde ich gar nicht gut.

Auch Deine Eltern waren nicht den ganzen Tag draußen. Auch Deine Eltern haben viel drinnen gesessen. Allerdings nicht vor dem Monitor, sondern vielleicht vor einem Buch, dem Fernseher, mit Lego, oder anderem Spielzeug. Und ja, vielleicht auch mit Computer-Spielen, die dann allerdings nur lokal auf dem Rechner liefen.

Und das sage ich, der aus genau der Generation kommt, die es nicht anders kennt. Ich sage nicht dass Internet nur schlechte Seiten hat, aber die hohe Suchtgefahr ist auf jeden Fall nicht gesund.

Allerdings. Es gibt aber auch noch andere Suchtgefahren, und generell ist es die Aufgabe der Erziehungsberechtigten, die Aktivitäten der Schützlinge zu beobachten, zu bewerten und in die richtigen Bahnen zu lenken. Genau daran scheitert es aktuell bei vielen Familien, habe ich den Eindruck. Ich sehe immer wieder in Bus und Bahn, dass bereits Klein(st)kindern das Handy in die Hand gedrückt wird, damit die Eltern ihre Ruhe haben.

Psychisch ist es für uns sicher auch nicht gut, dauernd mit manipulierenden Social Media Apps zu tun zu haben. Tik Tok ist meiner Meinung nach die schlimmste aller Apps. Dort ist es einfach so leicht Fake News zu verbreiten und zu manipulieren. Viele Leute sind sich dem ganzem Schwindel dort gar nicht bewusst.

Es ist eine Herausforderung sowohl für die Erziehungsberechtigten als auch für das Bildungssystem, das in den Griff zu bekommen. Bei meinen Kindern lief das so ab: Mit dem Füller durfte erst geschrieben werden, wenn man den "Füllerführerschein" gemacht hat. Mit dem Fahrrad durfte man erst zur Schule kommen, wenn man den "Fahrradfüherschein" gemacht hat (obwohl die Schule sich in den Schulweg nicht einzumischen hat). Aber dann wird ein Viertklässer nach Hause geschickt mit der Hausaufgabe, etwas im Internet zu recherchieren. Wie man das macht, wurde natürlich nicht gelehrt. Kann ja jeder. Wie man der Informationsflut Herr wird, bleibt den Kindern und den Eltern überlassen.

Warum? Das Konzept des "Füllerführerscheins" und des "Fahrradfüherscheins" gibt es seit Jahrzehnten. Das haben die Lehrer schon während ihrer Ausbildung kennen gelernt. Dazu gibt es Materialien. Da werden seit 30 Jahren dieselben Übungsblätter genommen. Internet? Online-Recherche? Da müsste dann ein Lehrer mal selbst etwas entwickeln, selbst drüber nachdenken, keine vorgekauten Dinge, die man seit 30 Jahren nur noch alle vier Jahre aus der Schublade ziehen muss. Ich habe meinen Kindern nicht nur einmal gesagt: Hier steht das Lexikon, da steht das drin. Da hat sich auch nichts Wesentliches geändert.

aber ich finde einfach, dass die Zeiten vor dem Internet bessere waren

Das kannst Du im Gegensatz zu mir nicht beurteilen. Du kennst die Zeiten "vor dem Internet" nicht. Und nein, sie waren nicht besser. Sie waren anders. Aktuell, nein, seit Jahren, versagt in dieser Beziehung das Bildungssystem. Das kann man aber nicht dem Internet zur Last legen. Ohne Internet würde das gesamte Leben nicht mehr funktionieren. Der Supermarkt wird nicht mehr beliefert, kein Wasser, kein Strom, alles hängt mittlerweile am Internet. Und ja, da sind wir wieder beim Unterschied zwischen Internet und den Diensten. Google, Tiktok, Twitter, Facebook, Snapchat sind nicht das Internet.

Gäbe es einen Knopf, der den ganzen Social Media Kram vernichten könnte, würde ich ihn sofort drücken damit wir wieder zur Normalität zurückkehren und unser echtes Leben wieder leben könnten.

Klick! Jetzt merkst Du es? Du lässt Dich hier über die schlechten Seiten der sogenannten sozialen Medien aus. Du nennst es aber Internet. Du betrachtest also nur einen winzigen Teil der Internet-Nutzung. Klar, insbesondere bei Personen Deiner Altersklasse hat diese Nutzung einen hohen Stellenwert. Aber das Internet ist eben nicht Social Media. Deine Frage müsste also lauten:

Social Media: Gut oder Böse?

I2H4Y87 
Fragesteller
 14.08.2022, 15:32

Finde ich eine gute Antwort. Wie du geschrieben hast ist das Internet an sich neutral und funktioniert nur so wie es von seinen Nutzern genutzt wird. Ich habe mich wirklich nicht deutlich genug ausgedrückt und hätte sollen nicht dauernd vom Internet sprechen, sondern wie du schon korrigiert hast von Social Media, da dies meiner Meinung nach wirklich nichts gutes ist.

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Das Internet kennt weder gut noch böse, es ist einfach eine Kommunikationserweiterung. Scheinbar böse wurde es erst, als Leute erkannten, wie naiv die Anfänge waren, in dem Sinne, dass man ungestraft allerlei zum Eigennutz damit machen konnte.

Unser Staat hat Gesetze und Instanzen, die das Miteinander regeln, das fehlte dem Internet vollständig. Die Leute waren, sind daher so naiv, besser gesagt, unwissend, dass sie nicht damit rechnen, sich nicht vorstellen können, was Andere da so alles machen.

Zudem spielt die Softwareindustrie da zunehmend mit, u. A. indem sie immer komplexere Systeme schafft, deren Mechanismen für "Normalos" immer undurchschaubarer werden.

Wenn ich so insbesondere jüngere Leute sehe, mit welcher Naivität sie Vieles nutzen, machen, komme ich unweigerlich zu dem Schluss, in Schulen usw. wird viieeeel zu wenig IT, Internetkompetenz gelehrt.

Staaten, Regierungen haben kaum eine echte Chance, dem Internet Gesetze zu geben, ganz einfach, weil das Internet total global agiert, da sind Einzelstaaten machtlos, Staatenverbünde (EU, ...) schon besser aufgestellt.

Kurz gesagt, das Internet ist ein an sich neutrales weltweites "Nervensystem", ob es böse ist, hängt von den Anwendern ab. Wenn per Gruppenzwang Facebook, Tiktok, Insta... gemacht wird ohne zu wissen, was da wirklich abläuft, dann kann das sehr böse werden.

Folge: Das Internet wird immer weniger böse, je mehr man darüber weiß, je mehr Verstand man beim Nutzen anwendet, je weniger man sich von irgendwelchen Plapperköpfen bei Youtube usw. beeindrucken lässt.

Böse ist es auch, wenn man sich mit unseriösen Nachrichtenquellen die Zeit für Seriöses wegnimmt.


I2H4Y87 
Fragesteller
 13.08.2022, 19:03

Sehr gutes Argument, dass eigentlich wir Schuld an den gabzen Sachen sind

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Gut

Ich finde Internet ist ist beides aber eigentlich ist es eine sehr gute Sache, es gibt nur ein paar Lücken die noch ausgebessert werden müssten

Internet ist Fluch und Segen zugleich.

Ich bin gott sei Dank ohne den ganzen Kram aufwachsen und würde es jedem Kind von heute wünschen sowas Mal zu erleben.

Denn die Maschinen ersetzen keine Menschen, einige denken dies. Schau doch mal die Leute an, die beziehungen über Internet führen und sich nie gesehen, gespürt und gerochen haben.

Dann das Thema mit dem Cybermobbing. Das finde ich sehr schlimm.

Oder die cyberchonder, die ohne Netz vielleicht nicht krank wären

Man ist wenn man social Media nutzt, oder gar nur Google, sehr transparent im ganzen www.

Kids klauen ihre Hausaufgaben im Netz usw usw.

Aber es gibt auch gutes ;))

Nur seh ich persönlich bei dem Thema oft schwarz

Schon Charlie Chaplin warnte vor dem Fortschritt der Maschinen u das die Menschlichkeit verloren geht....

https://youtu.be/xY9_rA2RSsE


I2H4Y87 
Fragesteller
 13.08.2022, 18:56

Ja, sehr gute Antwort geb ich dir in allen Punkten recht, es gibt so viel gutes dass das Internet mitbringt, z.B. dass ich gerade über diese Themen mit Leuten aus aller Welt in sekundenschnelle diskutieren kann, aber eben auch solche Sachen die unsere Gesellschaft immer schrecklicher machen.

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Maleficent666  13.08.2022, 19:01
@I2H4Y87

Ganz genau.

Ich denke auch oft über diese Thema nach, denn ich finde schon, das man das ernster nehmen sollte, als es manchmal scheint zu sein.

Das man sich austauschen kann, mit allen möglichen, oder auch zbsp andere Sprachen so einfacher erlernen kann, wenn man in ausländischen Foren/Spielen rum treibt, sind echt Vorteile die ich auch befürworte.

Man muss eben einen gesunden Umgang haben und zwischen virtueller Welt u realer noch ganz klar ne Grenze setzen

Denn gerade Süchtige können das nicht mehr. Internetsucht ist auch schon ne anerkannter psychische Störung

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