Ingenieur FH oder Uni?
Hallo,
ich studiere zurzeit Wirtschaftsingenieur an einer technischen Uni jedoch ist das ganze nicht so wie ich es mir vorgestellt habe. Ich möchte praxisorientiert arbeiten und nicht "unnötiges" theoretisches Wissen in mich rein stopfen, was ich später eh nicht brauche. Des Weiteren laufen mir hier zu viele "Fachidioten" rum, die gefühlt auf dem sozialen Level eines Kleinkindes sind (Ich möchte nicht verallgemeinern aber der Großteil ist leider so drauf).
Meine Frage:
Wie ist der Unterschied einer FH und Uni in einem Ingenieur Studiengang? Und wie sieht es dort mit dem Niveau aus, ich hab dazu schon alles gehört von FH ist ein Kinderspiel im Vergleich bis hin zu einer 60 Stunden Woche an einer Fachhochschule.
P.S: Ich studiere zurzeit an einer TU, keiner normalen Uni, wie ist also der Unterschied zwischen einer TU und FH?
2 Antworten
Das kommt doch ganz auf die jeweilige Hochschule an, welche Leute da lehren und was die überhaupt so an Modulen anbieten. Verallgemeinern kann man da wohl nichts.
Die FHs, jedenfalls in Kleinstädten, sind oft deutlich kleiner als diese Massenunis, was aber meist nur ein Vorteil ist. FH-Professoren müssen wenigsten ein paar Jahre in freien Wirtschaft tätig gewesen sein. Da drängt sich dann aber bei der miesen Bezahlung als FH-Professor die Frage auf, ob da nicht so mancher (abgeschossene) Aussteiger dabei ist. Deutlich mehr "Praxis", was immer das sein soll, bringen diese Leute in meinen Augen aber wohl auch nicht.
Hinzu kommt noch, völlig unabhängig vom Leistungsvermögen der einzelnen Einrichtung, dass manche Arbeitgeber eben einen FH-Abschluss nicht richtig anerkennen oder als 2nd-Class Abschluss ansehen. Ob zur Recht oder nicht, das ist eben noch so, wohlgemerkt nicht bei allen, aber immerhin bei manchen.
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Jetzt ist die Bundesregierung gerade letzte Woche, ziemlich unbemerkt und wenig beachtet, auch noch hingegangen und hat beschlossen, dass künftig auch Absolventen einer Meister bzw. Fachwirt Ausbildung Titel vom Bachelor bis zum Master bekommen werden, was die Hochschulabschlüsse wohl abwerten wird.
Diese neuen Praxis-Bachelors haben dann aber den grossen Vorteil, dass deren Ausbildung als Ausfallzeit bei der Rentenversicherung anerkannt wird, jegliches Hochschulstudium seit Schröders Reformen aber jetzt nicht mehr.
Das Fachhochschulstudium hat keine so breite und tiefgehende theoretische Basis wie ein vergleichbares Unistudium. Auch wenn Universitäten in den meisten Studiengängen (insbesondere auch bei den Ingenieurwissenschaften) faktisch auch auf Berufe hin ausbilden, so steht doch die wissenschaftstheoretische Behandlung von fachlichen Problemen im Fordergrund. Fachhochschulen wollen und müssen ihre Studierenden berufsfähig machen. Sie werden sich daher auf Fragestellungen im Hauptstudium konzentrieren, die aktuell in der Berufspraxis relevant sind. Ergänzend wird Wert gelegt auf viel persönlichen Praxisbezug (meist ein Praxissemester im Bachelorstudium). Ein "Kinderspiel" ist ein FH-Studium nicht. Es gibt aber klare Qualitätsunterschiede. Ein positives Beispiel bei den Ingenieurstudiengängen ist etwa die Hochschule München. Allerdings ist München finanziell ein schwieriger Studienort.