IG Metall beitreten?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Gewerkschaften sind oftmals schon etwas altbackene Vereine, die mitunter auch eine etwas vorgestrige Rhetorik pflegen. Aber sie sorgen gerade in gut organisierten Branchen dafür, dass bei Tarifverhandlungen etwas herauskommt. Denn wenn in einem Betrieb gestreikt wird (oder angedroht), in dem 80 Prozent der Leute organisiert sind, dann kann sich der Arbeitgeber da nicht rausmogeln.

Bei Paketdiensten, wo vielleicht 5 % in einer Gewerkschaft organisiert sind, lacht sich der Arbeitgeber eins.

In diesem Sinn kämpfen starke Gewerkschaften auch für die Löhne im ganzen Land, weil sie das Lohngefüge nach oben ziehen. Und bisher hat es noch kaum eine Lohnerhöhung und auch keine Arbeitszeitverkürzung geschaftt, eine Branche zu ruinieren.

Außerdem hast du in einem arbeitsrechtlichen Streitfall eine Rechtsberatung und einen Rechtsschutz hinter dir. So wie ein Autofahrer in einem Automobilclub ist, gehört eigentlich auch ein Arbeitnehmer in eine Gewerkschaft. Die Vorteile überwiegen die Nachteile.

Auch wenn ich als Personaler längst auf der Arbeitgeberseite des Tisches sitze, bin ich trotzdem in der Gewerkschaft. Und sei es auch nur aus diesem einen altbackenen Grund: Solidarität.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – langjährige Tätigkeit im Personalbereich

auf jeden Fall beitreten allein schon wegen dem Rechtsschutz

wo findest du eine arbeitstelle als fachkraft ?

die IGM interrssieren nur die leute in der industrie !

Auf der Webseite der IG Metall sind die Vorteile gut beschrieben.

Es gibt auch eine betriebliche Altersvorsorge, in die man einzahlen kann, sowie die Riester-Rente. Viele Betriebe bieten keine betriebliche Altersvorsorge an, daher kann das interessant sein, auch steuerrechtlich.

Bei der Gewerkschaft sitzt letztlich der Arbeitgeber am längeren Hebel. Eine Gewerkschaft-Mitgliedschaft ist kein Freifahrt-Schein für Fehlverhalten.

Für Gehaltserhöhungen ist der Druck durch die Gewerkschaft ein Mittel, dass mehr die Arbeitnehmer-Interessen berücksichtigt werden.

Manche Firmen wollen keine Gewerkschaft. United Internet ist ein Beispiel. Die Führung des Unternehmens sieht ihre Vorteile, durch schnelle Entscheidungswege. Allerdings gibt es eine Sparte im Unternehmen, die zugekauft wurde. Dort gibt es einen Betriebsrat. In diesem Fall hat United Internet diese Strukturen beibehalten.

Ob du der Gewerkschaft beitrittst musst du abwägen. Wenn gestreikt wird und die Firma zu bleibt, erhältst du Streikgeld. Wenn die Firma nicht zubleibt und du weiter arbeiten kannst (während andere streiken), zahlt dir dein Arbeitgeber weiterhin den Lohn, auch ohne Mitgliedschaft bei der Gewerkschaft.

Du musst deinen Arbeitgeber nicht informieren, ob du in einer Gewerkschaft Mitglied bist. Alternativ wenn du dich raushalten willst aus diesem Thema, hilft eine berufliche Rechtsschutz-Versicherung. (Du hast in diesem Fall allerdings weniger Leistungen als als Mitglied einer Gewerkschaft.)

Für die IG Metall wäre eine Ergänzung, eine Verkehrsrechtsschutz-Versicherung als Aufpreis anzubieten für Mitglieder. Wer beruflich zur Arbeit fährt oder privat mit dem PKW unterwegs ist, kann dadurch sich direkt an einen Anwalt wenden, falls ein Unfall verursacht wurde. Finanzen.de berichtet positiv über diese Absicherung.

Ja, ich empfehle es. Warum ? Weil die Arbeitgeber auch mächtige Interessenvertretungen haben. Für Arbeitnehmer sind das die Gewerkschaften.