Homeschooling?! Pro- und Kontra-Argumente

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

In der Regel geht der Beantwortung einer solchen Frage eine Begriffsklärung voraus. Was meinst Du mit Homeschooling? Meinst Du die Unterrichtung der Kinder zuhause oder meinst Du Unschoolung? Da besteht ja ein Unterschied. Das Zweite würde bedeuten, dass der Mensch frei ist, sich zu bilden. Er kann frei entscheiden, was und auf welche Weise er lernt. So wie er frei entschieden hat, das Laufen und das Sprechen zu erlernen. Auch wenn es für die meisten Menschen unvorstellbar ist, brauchen Kinder keine Unterrichtung. Wenn man sie in ihrem natürlichen Drang nicht bremst, lernen sie - ununterbrochen. Aber auf Grund unserer jahrzehntelangen Zwangsbeschulung, kennen wir nichts anderes als das.

Beim Homeschooling findet auch eine Unterrichtung statt und es hängt von den Fähigkeiten der Eltern ab, wie das Kind lernt. In jedem Fall ist sie viel entspannter als die Schule und man kann nach dem Rhythmus des Kindes verfahren. Interessanterweise gehen viele Freilernerfamilien vom Homeschooling zum Unschooling über. Davon berichtet zum Beispiel die Familie Neubronner, deren Kinder seit der 2. Klasse nicht mehr zur Schule gegangen sind. Wenn Du nach Familie Dudek googlest, findest Du ein Beispiel dafür, wie gut der Hausunterricht funktioniert. Alle 8 Kinder werden zu hause unterrichtet (natürlich erst, wenn sie im entsprechenden Alter sind). Dafür nehmen die Eltern drakonische Strafen in Kauf.

Und damit sind wir beim, nach meiner Meinung, einzigen "Nachteil". Man verstößt gegen Gesetze und legt sich dadurch mit den Behörden an. Familie Dudek hat Gefängnisstrafen in Kauf genommen, weil sie nicht bereit waren, dass Zwangsgeld von mehreren Tausend Euro zu bezahlen, welches gegen sie verhängt wurde, weil die Kinder nicht in die Schule gehen.. Bei jeder Einschulung der Kinder gab es das gleiche Spiel. Obwohl die älteren Kinder sehr gute Leistungen erbracht haben. Auch bei Familie Neubronner war es so, dass sie sich durch alle gerichtlichen Instanzen geklagt haben und am Ende Deutschland verlassen haben, weil man ihnen mit dem Entzug des Sorgerechts gedroht hat. Inzwischen ist der ältere der beiden Söhne nach Deutschland zurückgekehrt und hat sich für 4 Monate an einer Schule angemeldet und den Realschulabschluss mit einem Durchschnitt von 1,4 gemacht.

Hier je ein Beispiel für Home- bzw Unschooling. Der Link führt zu einem Video über Familie Dudek (Homeschooling) und das Video zeigt ein Interview mit André Stern, der das Glück hatte nie unterrichtet worden zu sein, sondern Zeit seines Lebens lernen konnte, was er wollte (Unschooling).

http://www.youtube.com/watch?v=xMiH2Mhh8qU

Gruß Matti


Pro:

Heimbeschulte Kidner schneiden in Tests oft besser ab als Kinder aus öffentlichen Schulen

Es gibt keinen Druck sich in der Gemeinschaft anzupassen, mobbing u.ä. fällt raus

Der Staat mischt sich nicht in Bildung ein (viele Fächer sind, wie du dir denken kannst, vollkommen durchpolitisiert, speziell die Sprachen, Sozialkunde und Wirtschaft. Gelehrt wird was genehm ist)

Kinder werden Individuell betreut und gehen nicht in der Masse unter

Weniger Verblödung durch die Peer-Group (ich sag nur Gangstahh Rap....ich hab den müll sogar mal gehört....)

Zielgerichtete Förderung der Stärken

kein blindes Lernen vorgegebenen Stoffes

Kontra:

der Staat kann sich nicht so gut autoritätshörige Sklaven erschaffen


sofiechen99 
Fragesteller
 22.08.2013, 20:37

Danke, dass ist wirklich sehr hilfreich :))

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