Hi , Vergleichen Sie bitte die drei Übersetzungen und geben Sie ein oder zwei Unterschiede, die Ihnen wichtig erscheinen Ja?

2 Antworten

Hi wieder, Vergleichen Sie die drei Übersetzungen und geben Sie ein oder zwei Unterschiede, die Ihnen echt wichtig erscheinen?

manchmal

Stellen Sie erste Überlegungen dazu an, was der Bibeltext über Wesen und Bedeutung des Menschen aussagt

hab ich

,,Erschaffen" (bara) leitet sich von der Wortwurzel br ab, die auch ,,sehen" beinhaltet und hat im Hebräischen eine andere Bedeutung als in der deutschen Umgangssprache. Lediglich völlig neuartige und einzigartige Dinge werden mit dem mächtigen Wort ,,bara" bedacht. In der biblischen Schöpfungsgeschichte sind das gerade mal folgende drei Entitäten:

  • Das Universum (Raum, Zeit und Materie; Gen. 1.1)
  • ,,Höheres" Leben (Seelen, Gen. 1.21)
  • Die spezifischen geistigen Fähigkeiten des Menschen (,,Gottebenbildlichkeit", Gen. 1.27)

Es sind zeitgeschichtliche ,,Quantensprünge", die auch auf Seiten der Naturwissenschaften ,,explosive" Bezeichnungen haben, wie Urknall und kambrische Explosion. Daneben tauchen in der Schöpfungsgeschichte noch weitere Verben mit alltäglicheren Bedeutungen auf. Das Allerweltswort ,,asah" bedeutet keine Neuentstehung, sondern lediglich die schrittweise Weiterverarbeitung und Modifikation bestehenden Materials. ,,Yatzar" bedeutet lediglich, dass etwas bereits Vorhandenes zum Vorschein kommt. Diese Wörter tauchen u. A. im Zusammenhang mit der Entstehung der Pflanzen in der dritten Schöpfungsperiode auf.

Die Tradition hatte die Erschaffung des Menschen im Bilde Gottes immer darauf bezogen, dass Gott optisch wie ein - wohlgemerkt männlicher - Mensch aussieht. Später kamen weitere Eigenschaften dazu, natürlich mit haufenweise religiösem Kitsch verbrämt, wie Güte, Weisheit, Moral usw.. Das gibt das Wort tselem aber gar nicht her. Es bedeutet etwas Schattenhaftes, während ,,Ebenbild" fälschlicherweise Gleichrangigkeit suggeriert. Zudem ist Elohim ein Plural und erlaubt keine geschlechtsspezifische Festlegung. Von dieser unspezifischen Schöpfungsmacht ist im Menschen also nicht mehr als ein Schatten, eine Ahnung erkennbar. Im Lichte des dazugehörigen Verbs bara kann es sich nur auf die spezifischen geistigen wie personellen Eigenschaften des Menschen beziehen (Intelligenz, Personhaftigkeit, logisches Denken, Planungsvermögen, Verantwortungsgefühl, und nicht zuletzt die Fähigkeit zur Religiosität), die ihn vom Tierreich abheben und wie zuvor die ,,Tierseelen" (Gen. 1.21) eine einzigartige Neuerscheinung darstellen, s. o.. Und diese vorrangig kognitiven Eigenschaften kann man genauso gut nutzen, um sich durchs Leben zu mogeln. Mit Moral hat die ,,Gottebenbildlichkeit" wenn überhaupt erst in zweiter Linie zu tun, siehe Verantwortungsgefühl.

Bemerkenswert ist auch, dass die menschliche Geschlechtlichkeit in den Schöpfungsakt des Menschen einbezogen wird. ,,Erschaffen" bezeichnet im Hebräischen die (relativ) plötzliche Neuentstehung nie dagewesener und einzigartiger Dinge. Offenbar wussten bereits unsere Altvorderen um die Einzigartigkeit der menschlichen Sexualität im Vergleich zur herkömmlichen tierischen. U. A. sind wir nämlich (neben Walen und Delphinen) die einzigen ,,Tiere", bei denen Sex nicht allein der Fortpflanzung dient, sondern dabei auch Lust empfinden und sich dem aus freien Stücken hingeben. Zumindest in der Theorie... Ganz so banal, wie es sich in den Übersetzungen liest, ist es also bei weitem nicht. Zumal die nicht ganz korrekte Wiedergabe mit ,,Mann und Frau" nach wie vor den falschen Eindruck erweckt, es ginge um nur einen Mann und eine Frau. Buber übersetzt die generischen Begriffe zakar (männlich) und neqebah (weiblich) hingegen korrekt. Uns begegnet hier nämlich eine ganze Gruppe von Menschen beider Geschlechter.

Adam und Eva sind in der Bibel zwar tatsächlich als realhistorische Einzelpersonen zu verstehen. Allerdings tauchen sie erst im zweiten Kapitel auf, als sich das Geschehen zeitlich (siehe Chronologien) wie geografisch (siehe Edenbeschreibung) eingrenzt. Von der Gesamtmenschheit des ersten Kapitels sind sie klar zu unterscheiden. Noch gibt es keine eingezäunten Äcker, sondern die Menschen sammeln von der freien Fläche Früchte, Kraut, Samen, Nüsse, Pilze etc., eben alles, was sie zum (Über-)Leben so brauchen (Gen. 1.28-29). Die ,,Herrschaft" über die Tiere beinhaltet nicht zuletzt die aneignende Nutzung derselben.

Erst später zeigen Adam und Eva beispielhaft den neolithischen Übergang zur sesshaften Nahrungsproduktion (Ackerbau, Gen. 2.15) und festen Bindung, siehe Gen. 2.24. Sie führen eine liebevolle isch-&-ischah (Mann & Frau)-Gemeinschaft, die dem triebhaft-distanzierten Geschlechterverhältnis zu zakar-&-neqebah-Zeiten (Gen. 1.27) diametral entgegensteht.

Buchtipps: ,,Die Bibel bestätigt das Weltbild der Naturwissenschaft" von Karel Claeys

,,Auch Adam hatte eine Mutter" von Paul Hengge

Woher ich das weiß:Recherche

Roentghen  24.01.2022, 12:14

Da muß ich einsprechen.

Zudem ist Elohim ein Plural und erlaubt keine geschlechtsspezifische Festlegung.
Von der Gesamtmenschheit des ersten Kapitels sind sie klar zu unterscheiden.

Doch, Elohim ist maskulin. Das wird auch durch den Plural nicht verwässert. Das hebr. hat nämlich auch den Singular von Elohim - und das ist Eloah (m).

Die Idee von der Gesamtmenschheit scheitert übrigens ebenfalls.

בָּרָ֣א אֹתֹ֑ו זָכָ֥ר וּנְקֵבָ֖ה
ū·nə·qê·ḇāh zā·ḵār ō·ṯōw bā·rā
1 Frau/1 weibliche 1 Mann/1 männlicher (ObjM, m, sg.) Er schuf

Zakar (Mann, männlicher) und neqebah (Frau, weibliche) ist Substantiv oder Adjektiv im Singular und man kann deshalb auch nicht so mal schnell mit einem hinzuerfundenen Plural da eine Gesamtmenschheit daraus machen. Das "männlich" ist Einer, das "weiblich" ist Eine.

ō·ṯōw weist darauf hin, dass jetzt ein Objekt folgt. ō·ṯōw steht im Singular und bezieht sich auf das Objekt zā·ḵār "Mann". Einer.

Damit ist der Wunsch nach einer Gesamtmenschheit beendet.

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Buber übersetzt die generischen Begriffe zakar (männlich) und neqebah (weiblich) hingegen korrekt. Uns begegnet hier nämlich eine ganze Gruppe von Menschen beider Geschlechter.

Wie oben gezeigt: Nein.

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Serendipity87  24.01.2022, 14:42
@Roentghen

Ich spare es mir an dieser Stelle, die tradierten Irrtümer der frommen Auslegungstradition erneut aufzudröseln. Mein einziger Wunsch ist, dass die von mir erläuterten Tatsachen eines Tages Gemeinwissen werden. Einige kapieren es halt nie, aber damit kann ich leben. Und die Bibel auch.

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Roentghen  25.01.2022, 15:37
@Serendipity87

Solche finalen Weisheiten kommen im Christentum zum Thema Bibel in bemerkenswerter Abfolge.

Die meisten wurden - erwartungsgemäß - widerlegt.

Und den baren Unsinn von oben habe nun ich widerlegt.

Also aus männlich und weiblich eine Vielzahl an Personen zu konstruieren, das ist echt eine tolle Idee.

Ich werde mir mal den Hintergrund von dem Autor dieses Buches vorknöpfen.

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Serendipity87  25.01.2022, 18:05
@Roentghen

Seufz...

Sogar die Auslegungstradition gibt zu, dass ādām in Gen. 1.26/27 ein Artbegriff für den Menschen ist und kein Personenname. Die bibelkritische Theologie hat noch eins draufgesetzt und verschiedene Quellen (und Zeiten) für die beiden Texte konstruiert. Und sich damit selbst ein Bein gestellt, denn so ist es natürlich noch schwerer zu rechtfertigen, dass im Sechstagewerk von Adam und Eva die Rede sein soll. Der Mensch tritt zunächst genauso in unbestimmter Anzahl auf wie die zuvor erscheinenden Pflanzen- und Tierarten, ist doch logo. Nicht mal die verbohrtesten Kurzzeit-Kreationisten kämen auf die Idee, die Tiere oder gar Pflanzen hätten mit jeweils nur zwei Individuen angefangen (wäre mir jedenfalls neu). Da sollte es eigentlich kein Problem sein, dass auch die menschliche Abstammung polygenetisch ist. Aber menschliche Existenz vor Adam und Eva würde ja bedeuten, dass es ein Leben gibt jenseits der christlichen ,,Weisheit": Ohne Offenbarung, ohne Herrgott, vor allem aber ohne Erbsünde, Erlösungsbedürftigkeit und Sühnopfer. Präadamiten zeigen aber auch auf, was es NICHT gibt und nie gegeben hat: Eine ,,makellose" Schöpfung ohne Kampf und Tod, denn die hiesigen Menschen ,,herrschen" über die Tiere inclusive Fische (Gen. 1.28), was nur den Verzehr derselben bedeuten kann.

In der Neuzeit machte darauf erstmals seit langem der französische Protestant Isaac del Peyrere aufmerksam und zog sich damit prompt heiligen Zorn zu. 

Ich werde mir mal den Hintergrund von dem Autor dieses Buches vorknöpfen.

Bitte, tu dir keinen Zwang an und erweitere deinen Horizont. Aber ich übernehme keine Haftung für zusammengebrochene Weltbilder. Paul Hengge hat die Auslegungstradition zerlegt wie kaum ein anderer, ohne die übliche falsche Rücksicht auf ,,religiöse Traditionen".

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Roentghen  25.01.2022, 21:40
@Serendipity87

Warum antwortest du nicht auf meinen Kommentar, sondern fängst mit was Neuem an? Adam habe ich nicht erwähnt.

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Zurück zu unserem Thema:

Was sagst du zu

Er schuf (ObjM, m, sg.) 1 Mann/1 männlicher 1 Frau/1 weibliche

Nur für Laien wie dich und deinen Autor wird der Singular zu einem geschlechtslosen(!) Plural und der dann zudem noch zu einer Gesamtbevölkerung:

Zudem ist Elohim ein Plural und erlaubt keine geschlechtsspezifische Festlegung. 

Nur, weil du es offensichtlich nicht begreifen willst:

Elohim - ist maskulin

Eloah - ist maskulin

Und jetzt rat mal, was elohe, ’ĕ·lō·hê, ist ...

Das ist eines maskuline Plural-Konstruktion von elohim und wird für eine Göttin verwendet - die elohe Mimi = die Göttin Mimi. (Mimi ist nur ein Platzhalter)

Elohim ist maskulin. Basta!

Damit ist der Blödsinn mit der "Gesamtmenschheit" endgültig vom Tisch.

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Übrigens, es ist bekannt, dass die kath. Kirche diese falsche Übersetzung von männlich/weiblich nach männliche/weibliche eingeführt hat. Ja, es ist wirklich nicht gut, dass da nur 1+1 Personen beschrieben werden und nicht vieeeeele. Und das zeigt nur, dass die kK die Kreation nicht vertritt.

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Serendipity87  25.01.2022, 22:26
@Roentghen
Adam habe ich nicht erwähnt.

Soso. Und welcher Mensch wird deiner Meinung nach dann in Gen. 1.26/27 erschaffen? Trommelwirbel...

Nur für Laien wie dich und deinen Autor wird der Singular zu einem geschlechtslosen(!) Plural und der dann zudem noch zu einer Gesamtbevölkerung:

Huch, jetzt würfelst du ja alles durcheinander, als wären ,,Elohim" und die Menschheit dasselbe 😱 So kann man nicht vernünftig diskutieren.

Geschlechtslos ist die Schöpfungsmacht Elohim, die ersten Menschen waren wie wir männlich und weiblich.

Meine Güte, Elohim ist einfach die Gesamtheit der Naturkräfte, die unsere Welt hervorgebracht haben. Und diese haben ganz offensichtlich kein Geschlecht (menschengleiche ,,Götter" kamen erst in der Spätzeit auf). Der Autor wollte mit dieser anonymen Bezeichnung die Unbegreifbarkeit dieser Vorgänge ausdrücken. Ist das wirklich so schwer zu verstehen?

Elohim ist maskulin. Basta!
Damit ist der Blödsinn mit der "Gesamtmenschheit" endgültig vom Tisch

Wahnsinnsargumentation! Jetzt hast du es mir aber gezeigt. Autsch!

Aber freu dich nicht zu früh. Immer mehr Menschen dämmert es allmählich, dass die Welt zu Adams Zeiten nicht menschenleer war. Die traditionellen religiösen Erklärungen sind hingegen auf dem absteigenden Ast.

Übrigens, es ist bekannt, dass die kath. Kirche diese falsche Übersetzung von männlich/weiblich nach männliche/weibliche eingeführt hat

Die haben sich in die Behauptung gerettet, das Sechstagewerk wäre nur eine grobe Übersicht über die ,,Schöpfung", während die Paradiesgeschichte die Details beleuchtet, weil sie die beiden Texte nicht zur Deckung bringen konnten. Noch heute tischen das Theologen ahnungslosen Bibellesern als ,,typisch Hebräischen Erzählstil" auf.

Bei Luther wars noch EIN Mann und EIN Weib, dann folgten Mann und Frau, und in neueren Übersetzungen liest man endlich sogar im Haupttext männlich und weiblich. Sogar in der so texttreuen Elberfelder steht nur in einer winzigen Fußnote der Hinweis, dass männlich und weiblich die wörtliche (!) Bedeutung ist.

Und das zeigt nur, dass die kK die Kreation nicht vertritt.

Welch ein Jammer... Aber zum Glück nicht mein Problem!

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Roentghen  25.01.2022, 22:28
@Serendipity87

Offenbar kannst du deiner eigenen Argumentation nicht folgen, ich hab das Geschwurbel jetzt nicht mehr weitergelesen.

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Serendipity87  25.01.2022, 22:31
@Roentghen
ich hab das Geschwurbel jetzt nicht mehr weitergelesen.

Ist vielleicht sogar besser 🤷‍♀️ dann glaub mal schön weiter. Und tschüss!

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Roentghen  25.01.2022, 22:39
@Serendipity87

Ja, mach Tschüss, damit nicht noch Werbung für das Schwurbelbuch entsteht.

Und erst der Unsinn in deiner Leserzuschrift.

Danke jedoch für die Mitteilung, dass so ein Geschwurbel eine Druckerei gefunden hat.

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Serendipity87  25.01.2022, 22:46
@Roentghen
Offenbar kannst du deiner eigenen Argumentation nicht folgen

Woher willst du das überhaupt wissen, wo du meine Beiträge nicht mal liest? Anscheinend hast du schon meine Antwort nicht richtig gelesen..

damit nicht noch Werbung für das Schwurbelbuch entsteht.

Darauf zu spekulieren, dass niemand genauer hinschaut und die tradierten Fehlinterpretationen nicht auffliegen, weil doch ,,früher" alle so schön daran geglaubt haben, ist doch reichlich schwach. Sogar Karl Popper hats gelesen - und ist begeistert!

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Roentghen  25.01.2022, 23:01
@Serendipity87

Du sagtest doch "Und tschüss!" oder etwa nicht?

Weißt du, wo ich ausgestiegen bin? Da:

Elohim ist einfach die Gesamtheit der Naturkräfte, die unsere Welt hervorgebracht haben.
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Roentghen  25.01.2022, 23:36
@Serendipity87

>Haha, auch andere machen das falsch:

Neue evangelistische Übersetzung

1M1,27 Da schuf Gott den Menschen nach seinem Bild, er schuf ihn als sein Ebenbild, als Mann und Frau schuf er sie. (Mt 19,4; Mk 10,6)

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