Heu im Mittelalter - Lagerung?
Die Frage stelle ich, weil ich eine Geschichte schreibe, die im Mittelalter spielt, und es möglichst realistisch gestalten möchte.
Die moderne Heuballenpresse wurde natürlich erst weit nach dem Mittelalter erfunden, aber wie haben die damals das Heu und Stroh gelagert? Einfach lose, ist das nicht total unpraktisch? Oder gab es damals schon Techniken, das Heu kompakt zusammen zu schnüren?
Weiß es jemand, bzw wie stellt ihr euch das vor, was klingt logisch?
Ich freue mich über jede Antwort :)
4 Antworten
Heu wurde meistens in mäßig überdachten Unterständen gelagert (später auf den Heuböden), gepreßt nur durch das Körpergewicht - gehandelt wurde z.B. " 1 Fuder Heu" und das war eine Wagenladung.
Du mußt bedenken, daß es "damals" keine riesigen Wiesenflächen gab und das Gras mit der Sense gemäht wurde, außerdem gab es keine Massentierhaltung. Die Menschen hatten vielleicht 4-5 Tiere im Stall (wenn überhaupt), da wurden auch keine großenMengen benötigt
Richtig - zu Garben gebunden wurde nur das Stroh, das ja wesentlich länger war ..
Schaiu mal hier - das ist zwar nicht mehr Mittelalter, aber es ist die gleiche Art:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_183-20099-0001,_Sch%C3%B6nebeck,_Heuernte,_Pferdewagen.jpg
In den Unterständen wurde das Heu einfach nur durch Treten etwas gepreßt und mit Stangen / Hölzern vorm Verwehen geschützt
Das wurde in sogenanneten "Strohschobern" zusammengefasst und zum trocknen aufgerichtet.
Es ist das Motiv eines berühmten Gemäldes von Monet:
http://www.kunstkopie.de/kunst/claude_monet/strohschober.jpg
Ja, die Form lässt das meiste Wasser außen ablaufen, ähnlich wie bei einer Holzmiete. Im Grunde möchtest du aber das die Dinger möglichst wenig nass werden. Unter Anderem deswegen gibt es so viele Bauernweisheiten über das Wetter. Jedesmal wenn das Ding nass wird musst du es halt etwas länger zum trocknen draußen lassen. Und wenns permanent nass wird, was wirklich selten zu der Jahreszeit der Fall ist bekommst du als Bauer ein Problem. Aber in der Regel ist das eine sehr gute Methode.
sorry, ich war beim Kommentar schreiben etwas in der Heutigen Welt und dachte nur an mögliche Gefahren wie Koliken etc, die man ja unbedingt verhindern will. Klar haben die sich damals stark am Wetter orientiert xD Aber gut zu wissen, dass die Dinger anscheinend dichter sind, als sie aussehen^^
Der Zusammenhang: Krankheiten, wie Koliken und Hygiene wurde leider erst viel später (wieder) entdeckt. Hätte uns ne Menge erspart ;)
Das Heu wurde auf dem Feld hochgerefft und gebunden und dann abtransortiert, sieht so aus wie zusammengebundene Stohhälme.. Dies wurde dann in regengeschützt gelagert. (Heuboden)
Danke! Die Garben vom Feld kenne ich, aber wurden die dann auch so zusammengebunden dauerhaft gelagert?
Ja in solch großen Bunden, sodass man diese noch tragen konnte, weil ja alles mit Muskelkraft erledigt wurde.
Wie das gelagert wurde, war regional oft unterschiedlich.
Im norddeutschen Raum gab es ( und gibt es zum Teil heute noch ) den sogenannten " Rutenberg "...., im Prinzip nix anderes als ein höhenverstellbares Dach, welches an vier oder mehr Pfählen hängt und jeh nach Menge des Heus höher oder niedriger gehängt wird.
Aber gebündelt wurde da nix, außer beim Getreide welches in zusammengebundenen Garben zum dreschen transportiert wurde.
Also lag das Heu in den Unterständen einfach lose als Heuhaufen herum und der "Funder" wurde dann lose verkauft? (das war meine Frage :D)