Heizkörper über Nacht anlassen - Sinnvoll?

6 Antworten

@dompfeifer: "...Jede Temperaturabsenkung senkt die Verbrauchskosten der Heizung. .."

Diese Aussage ist ohne Berücksichtigung weiterer Effekte auf jeden Fall korrekt.

Was sind nun "weitere Effekte" ? 1. Wird für diese Wohneinheit eine separate Heizungsanlage betrieben oder ist eine Zentralheizung vorhanden ? In diesem Fall ist eine Zentralheizung vorhanden die dadurch nachts nicht komplett (!) abgeschaltet werden kann. Die komplette Abschaltung würde auch die Betriebsverluste verringern und somit mehr einsparen. Im obigen Fall ist die Einsparung durch die Verringerung der Nachttempuraturen somit gering.

  1. Aus welchem Material bestehen die Wände ? Wenn es massive Wände sind, dann heizen sie sich nicht so schnell auf, kühlen aber auch nicht so schnell ab. Bei massiven Wänden wäre somit die Einsparung durch Nachtabsenkung geringer.

  2. Energieeinsparung oder Kostenreduktion ? Klingt erst mal komisch - Energieeinsparung ist doch immer Kostenreduktion oder nicht ? Kommt drauf an, ob der Energiezähler am Heizkörper auch genau die wirklich abgegeben Energie misst oder ob er bei sehr heißen Zustand mehr (oder weniger ?) misst als wirklich abgegeben wird. Da sich der Energiezähler an einem Punkt (!) des Heizkörpers befindet kann der damit gemessene Wert natürlich niemals ganz genau sein. Am genauesten wird die Energie durch die Messung von Fließgeschwindigkeit und Differenztemperatur bestimmt.

  3. Wohnverhalten Haben sie massive Wände dann werden diese nur langsam wieder warm und man fühlt sich dort trotz warmer Raumlust immer noch kalt. Ist simit am Vormittag jemand zu Hause, dann wird dieser bei ausgekühlten Wänden die Raumluft stärker erwärmen wollen, als wenn die Wände noch warm wären. Das ergibt auf jeden Fall ein Mehrverbrauch der über das Ausfwärmen der Wände hinaus geht. Wenn man morgen jedoch das Haus verlässt, dann braucht man nur kurz diese überwärmte Raufluft (als Ausgleich für die alten Wände) und man lässt die Wohnung dann ein paar Stunden vor Ankunft wieder warm werden.

Mein Fazit: Zentralheizung, massive Wände und längere Nutzung der Wohnung auch am Vormittag spricht für geringere Temperaturabsenkung, weil der Komfortverlust ist keinem Verhältnis zu der (gegebenenfalls, vgl. Überheizung der Lufttemperatur bei 4.) eingesparten Energie liegt.

Ich klammere hier ausdrücklich alle bauphysikalischen Spekulationen (Kondenswasser, Schimmel) aus, dazu liegen uns keine Angaben bzw. Anzeichen vor. Die Frage zielt hier nur auf die Wirtschaftlichkeit des Heizens, und da ist die die Antwort ganz eindeutig:

Jede Temperaturabsenkung senkt die Verbrauchskosten der Heizung. Umkekehrt gilt: Mit jeder Aufrechterhaltung einer unnötigen Temperatur werden Heizkosten verschwendet. Aus dem Energieerhaltungssatz folgt zwingend, dass die Energie zur Wiederherstellung einer Temperatur immer kleiner ist als die eingesparte Energie durch die Temperaturabsenkung.

Der Energieerhaltungssatz lässt sich wie andere Naturgesetze auch nicht beseitigen durch eine obskure Schar von Energie-Esoterikern, die sich seit einigen Jahren auf GF tummelt mit ihrer irren Botschaft vom Heizkosten Sparen durch Heizkostenverschwendung!


dompfeifer  29.01.2014, 13:23

rundumshaus empfiehlt hier eine Internet-Quelle mit sehr viel Worten um Nichts. Zitat aus obiger Quelle:

"Altbau-Besitzer können mit einer Nachtabsenkung also mehr Energie sparen als Neubau-Besitzer."

Diese Entdeckung ist so banal wie überflüssig. Neubauten sind gewöhnlich besser gedämmt als Altbauten, womit bei Neubauten die Heizkosten insgesamt kleiner sind. Und mit dem Umfang kleinerer Gesamtkosten werden natürlich auch die Einsparpotentiale kleiner, logo!.

Daraus leitet nun rundumshaus die Empfehlung ab, bei Neubauten mittels nächtlichem Durchheizen Energie zu verschwenden, weil die Verschwendung bei gut gedämmten Neubauten etwas kleiner ausfällt!

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Bisher schalten wir den Heizkörper nachts ab...

Hast du schon einmal an eine elektronische Steuerung der einzelnen Heizkörperventile gedacht. Ich habe das gemacht und spare 20 % im Vergleich zu früher...

es wird geraten, die heizung nachts anzulassen. es spart heizkosten, wenn man dauernd auf niedriger stufe heizt und nicht bei bedarf auf voller pulle. die wände kühlen aus, wenn man nicht heizt. und es dauert eine weile bzw. kostet viel energie, wenn man das in kurzer zeit wieder ausgleichen möchte.


verreisterNutzer  14.11.2019, 02:05

Jep. - Mach' ich auch so. - Variiere das je nach Außentemperaturen.

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Ich persönlich lasse meine heizung stets auf drei. Es kühlt auch nur 2 - 3° ab, aber bis es wieder richtig warm ist bollert die heizung 2 stunden auf volle pulle. Und dann sind noch die möbel und die fliesen kalt...


Onki73  02.02.2014, 22:25

Genau aus diesem Grund sollte auch gleichmäßig durchgeheizt werden, dass die Außenwände nicht abkühlen. Vor kühlen Außenwänden, die ausschließlich durch den Warmluftstrom mit Wärme versorgt werden, steigt die relative Luftfeuchtigkeit, was die Gleichgewichtsfeuchte der Wand ebenfalls erhöht. Feuchtere Wände haben einen schlechteren Dämmwert. Bei nur 4% Feuchte der Ziegelsteinwand, liegt der Dämmwert nur noch bei 50% gegenüber dem vollen Dämmwert bei der natürlichen Ausgleichsfeuchte von 1% im Ziegelstein.

So kann man mit der Nachtabsenkung die Heizkosten und die Schimmelgefahr steigern.

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