Hat unsere Generation es schwerer?

6 Antworten

Wenn man die Ziele zu hoch setzt, dann erreicht man diese warscheinlich auch nicht.

Im Hinblick auf die Entwicklung des Kapitalismus und der gesellschaftlichen Spaltung und des Leistungsdrucks - definitiv.

Allerdings ist es definitiv Fakt, dass unsere Generation im Luxus groß wird und in großen Teilen total verwöhnt ist. Wir sind in der westlichen Konsumgesellschaft groß geworden. Unsere Elterngeneration musste sich nach der Wiedervereinigung auf das neue System einstellen (also ehemalige DDR Bürger natürlich) und haben uns so über die Zeit ein sicheres Leben ermöglicht.

Wir profitieren vom Verdienst unserer Eltern und werden von ihnen finanziell unterstützt und gefördert. Das ist wichtig und gut so, jedoch hat sich die Gesellschaft im Überfluss verrannt. Viele der neuen Generation werden damit groß, dass ihnen jeder Wunsch erfüllt wird. Eine gute Schule - wird bezahlt. Ein sicheres Studium - wird bezahlt. Schöne Geschenke und Konsumartikel zum Geburtstag, zu Ostern, Weihnachten usw. - wird bezahlt. Wir können uns keine Wohnungen leisten weil die Mietpreise steigen - wird von den Eltern bezahlt. Wir wollen einen Führerschein machen, haben aber kein Geld - wird bezahlt. Es gibt schicke neue Markenklamotten - wird bezahlt. Das teure Handy geht kaputt - wird bezahlt.

Das natürlich übertrieben dargestellt von mir, aber Fakt ist, dass viele von uns vom Verdienst der Eltern maximal profitieren und so zum Konsumenten erzogen werden, die sich mit ein wenig nicht so schnell zufrieden geben und weiter konsumieren und haben wollen. Wir sind uns überhaupt nicht bewusst, dass wir ohne das Geld unserer Eltern überhaupt nicht lebensfähig wären und für viele Dinge im Alltag nicht sparen brauchen oder dafür kämpfen müssen. Weil wir es uns durch unsere Eltern eben leisten können.

Schulmaterialien, Klassenfahrten, 1-2 Mal im Jahr in den Urlaub an den Strand, alle paar Monate im Restaurant essen gehen… das sind alles keine Selbstverständlichkeiten, die wir aber als solche ansehen.

Und das verdirbt definitiv einen großen Teil der Menschen. Man investiert nur noch wenig, hofft aber auf maximale Erträge und Befriedigung. Man verliert den Bezug zu Geld und neigt zu Faulheit, weil man im Alltag in nahezu jeder Lebenslage unterstützt wird. Mama und Papa waschen die Wäsche, kümmern sich um den Haushalt und Sohnemann zockt an der neuen Playstation 5. Das ist die Realität vieler jungen Teenager. Wenns dann aber mal auf eigene Arbeit ankommt, macht man nur so viel wie nötig. Weil das Gehirn überfordert ist. Nicht zuletzt durch die Sozialen Medien, die unseren Selbstwert schrumpfen lassen und gleichzeitig die Aufmerksamkeit und das eigenständige Denken immer weiter abbauen.

Deswegen ist es kompliziert. Zum einen werden wir zur Systemkonformität erzogen. Wir lernen, dass es nur auf uns ankommt. Wir lernen, dass wir besser als andere sein müssen. Wir lernen, dass man im Leben viel Geld braucht um frei leben zu können. Wir lernen, dass Qualität fast ausschließlich an der Leistung bemessen wird und die meisten Menschen von uns zu einfachen arbeitsfähigen Angestellten erzogen werden, die Aufträge abarbeiten.

Auf der anderen Seite werden viele von uns im Luxus groß, wodurch wir den Realitätsbezug völlig verlieren und teilweise zu stark neoliberalen Menschen erzogen werden. Der Arbeitsmarkt wächst und wächst. Reich werden die meisten bloß noch durch Erbschaft und der Staat fördert die junge Generation zu wenig. Die Zukunftschancen fallen immer weiter ab. Unbezahlbarer Wohnraum, finanzielle Ausbeutung des Bindungssystems und eine riesige Kluft zwischen arm und reich auf dem Arbeitsmarkt. Gleichzeitig aber immer mehr Abiturienten und immer mehr Eltern, die ihren Kindern das Studium einfach finanzieren und ihre Kinder im Alltag verwöhnen.

Woher ich das weiß:Hobby – Politisch links eingestellt

Ja, ohne Anstrengung wirst du nichts erreichen. Das war immer so. Erfolg ist Arbeit, Arbeit kostet kraft.

Man bekommt nichts im Leben geschenkt. War vor 20 Jahren so und ist heute nicht anders.

Heute gibt es mehr Möglichkeiten als früher. Mehr Jobs mehr Reichweite der Firmen.

Schwerer Nein. Aber die Einstellung für seine Ziele zu arbeiten hat sich massiv ins negative verändert

eher leichter, wir hatten keine Chance erfolgreiche TikToker zu werden