Hat ein Studierter (fast) immer mehr Fachkompetenz als andere?

Das Ergebnis basiert auf 25 Abstimmungen

Nein 52%
Ja 36%
Abhängig vom Fach 12%

11 Antworten

Ja

In der Regel trifft das zu, wenngleich es natürlich auch Ausnahmen gibt. Natürlich gibt es Menschen, die sich außerhalb eines Studiums mit einem Thema intensiv befasst und ein hohes Wissen erworben haben. In sehr vielen Fällen dürfte aber ein Studium tiefere und systematischere Kenntnisse vermitteln als eine eigene Beschäftigung das tut. Das gilt natürlich nur für das Fachgebiet des Studiums, außerhalb dessen kann auch ein studierter Mensch geringe Kenntnisse haben.

Dogetastisch 
Fragesteller
 25.07.2022, 15:52

In den meisten Studiengängen reicht es ja aus, paar Wochen vor der Klausur intensiv zu lernen. Dieses Wissen ist dann nicht wirklich langfristig angeeignet. Daher denke ich, dass danach nicht mehr so viel davon übrig ist.

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Roland22  25.07.2022, 16:27
@Dogetastisch

"In den meisten Studiengängen reicht es ja aus, paar Wochen vor der Klausur ...."

Du hast in vielen Studiengängen umfangreiche Kenntnisse ? Oder doch eher Vorurteile ?

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Dogetastisch 
Fragesteller
 25.07.2022, 16:31
@Roland22

Viele Berichte von anderen, und teils eigene Erfahrungen, insbesondere bei wirtschaftswissenschaften.

Bei Mathematik sieht es tatsächlich anders aus, zumindest bei dem Modulen im vollen Umfang.

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Roland22  25.07.2022, 16:38
@Dogetastisch

Ups, das bestätigt meine Vorurteile als Ingenieur über diese genannten Studiengänge ... 😆

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Dogetastisch 
Fragesteller
 25.07.2022, 16:40
@Roland22

Ja, meine auch, weshalb ich auch lieber mit was anderem weitermache.

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Ja

In meinem Berufsleben habe ich einige studierte Maschinenbau Ingenieure kennengelernt, die waren kaum zu gebrauchen und andere, die waren so gut, das mir nur unbedingte Aberkennung übrig blieb.

Es kommt auch immer darauf an was sie im späteren Berufsleben machen, sind sie nach dem Studium in die Administration gegangen, oder in die Konstruktion.

Das angeeignete Fachwissen eines langjährigen Facharbeiters ist sicherlich nicht das gleiche, wie das eines Maschinebau Ingenieurs. Kann es auch gar nicht sein, da vieles auf Erfahrungen beruht. Ich könnte z.B. aus meiner Erfahrung heraus Teile konstruieren die mit Sicherheit funktionieren und auch allen Belastungen standhalten, aber wenn mich jemand fragt, ob man einzelne Komponenten auch kleiner dimensionieren kann, damit die billiger, oder leichter werden, dann kann ich das nicht berechnen. Bei komplexen Baugruppen, die auch hohen Sicherheitsansprüchen unterliegen hört es dann auf, da könnte ich keine Verantwortung übernehmen und würde das auch nicht machen.

Hat mal ein Geschäftsführer versucht, der selbst Maschinenbau Ing. war, aber immer nur leitende Positionen inne hatte. Ich sollte ein defektes Bauteil von einer Zulieferfirma bei einer Maschineninstallation in den USA zusammenbauen.

Ich habe den Schaden gemeldet und wurde gefragt was passieren könnte. Ich hab meine Bedenken geäußert und gesagt das es nicht so kommen muss, aber wenn es so kommt dann kann es sehr teuer werden für uns, wesentlich teurer als die 20 000 DM, die ein Austausch kosten würde. Die Anfrage bei der Herstellerfirma, mit der eine enge Zusammenarbeit bestand, ergab das gleiche Ergebnis.

Als man mir sagte ich solle die Maschine mit der defekten Baugruppe zusammenbauen, bestand ich auf eine schriftliche Bestätigung der Anweisung, was man abgelehnt hatte.

Das Teil wurde ersetzt und gut war es.

Man muss sich ergänzen, mit seinem Wissen und seinen Fähigkeiten, dann ergibt das eine gute Zusammenarbeit.

Ja

In den allermeisten Fällen ist das tatsächlich so.

Würdest du dich von jemandem operieren lassen, der nie Medizin studiert hat?

Würdest du die Statik eines Bauwerks von einem Laien rechnen lassen?

Wahrscheinlich nicht. Ausnahmen wird es immer geben. Aber in der Regel ist mit einem Studium ein gewisser Sachverstand verbunden.

Das zeigt, dass deine Frage nicht wirklich Sinn macht.

Dogetastisch 
Fragesteller
 25.07.2022, 15:58

Der Hauptgrund dafür ist wohl, dass der Abschluss ein gewisser Nachweis ist.

Der Vergleich mit einem Laie macht keinen Sinn. Man sollte sie eher mit Leuten vergleichen, die selbst etwas angeeignet haben. Das lässt sich halt nicht einheitlich nachweisen

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Interesierter  25.07.2022, 16:09
@Dogetastisch

Sich selbst etwas aneignen oder es von Grund auf bis zu den Prüfungen zu lernen, ist eben nicht dasselbe.

Für den einheitlichen Nachweis sind zu bestehende Prüfungen da.

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Ja

Die Chance, dass jemand sich wirklich auskennt, steigt mit einem Studium schon erheblich.

- im Studium kann man viel Zeit auf das Fach verwenden, ein Amateur kann meist nur nebenher ein paar Stunden in der Freizeit aufbringen

- im Studium bekommt man das Fachwissen klar strukturiert präsentiert und hat Dozent*innen, die für Nachfragen zur Verfügung stehen. Außerdem diskutiert man das Gelernte in der Gruppe. Wer selber lernt muss sich als Material selber zusammensuchen und kann eventuelle Missverständnisse nicht so gut aufklären.

- Im Studium lernt man nicht nur Fachwissen sondern auch eine saubere wissenschaftliche Arbeitsweise. Quellenkritik, Methodik, Grundlagen der Statistik usw.

- Im Studium lernt man die wichtigsten Theorien, Diskurse und Autor*innen in einem Fachbereich kennen. Beim Selbststudium ist die Auswahl und Verfügbarkeit des Materials dagegen oft etwas zufällig und das kann zu seltsamen Verzerrungen führen.

Nein, die "Studierten" wissen es nicht immer besser. Es gibt auch Menschen, die anderweitig an profundes Wissen kommen und auch ein akademischer Grad schützt nicht vor Dummheit. Aber rein von den Chancen und Wahrscheinlichkeiten? - da setze ich auf die Studierten.

Ja

Du hast mit dem, was du schreibst, recht.

Ein(e) Studierte(r) hat FAST immer mehr Fachkompetenz als andere, WEIL er sich in der Regel - im Gegensatz zu den meisten Anderen - intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt hat. (zumindest FAST immer)

Dass auch andere eine ähnlich hohe oder gar eine höhere Fachkompetenz haben können, wird ja dadurch nicht ausgeschlossen.

Wichtig ist eben das "fast" vor dem "immer"!

Dogetastisch 
Fragesteller
 25.07.2022, 16:00

Ich denke das kommt stark auf die Vergleichsgruppe an. Im gleichen Berufsfeld ist dieser Unterschied wahrscheinlich deutlich geringer als bei irgendeiner beliebiger Person, und dort sind studierte nicht selten auch mal unterlegen.

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