Habt ihr Tipps Katholisch zu werden?

12 Antworten

1. Die gesamte Lehre der katholischen Kirche annehmen und vertreten. Diese steht im Katechismus der Katholischen Kirche.

2. Zu dem zuständigen Pfarrer gehen und ihm sagen, dass du katholisch werden willst. Er wird dich dann einem Konvertitenunterricht zuweisen, der normalerweise ca. ein halbes Jahr dauert. Danach wirst du feierlich in die katholische Kirche aufgenommen.

3. Da im Konvertitenunterricht kaum noch katholischer Unterricht erteilt wird, sollte man in einem solchen Fall einfach weghoeren und nichts davon annehmen. Denn fast alle solche Unterrichte werden von liberalen Katholiken geführt, die alles daran setzen, dass die Konvertieten nicht katholisch werden. Sie wollen sie für sich gewinnen.

4. Bist du ersteinmal in der Kirche solltest du dich katholisch weiter bilden. Dafür gibt es viele gute katholische Verlage und Internetseiten. Hier einige gute Verlage: Sarto Verlag, Mediatrix Verlag, Media Maria, fe-Verlag.


Ohrringboy  24.10.2022, 18:32

Punkt 3 klingt schlimm. Darum bin ich u.a. auch aus der Kirche ausgetreten.

vanOoijen  26.01.2023, 16:40
@Ohrringboy

Ja, der Schreiber scheint erzkonservativ zu sein.

Grausam möchte ich das nicht nennen, denn bis zu einem gewissen Punkt stimme ich ihm zu.

Wenn in Deutschland alle gewünschten Reformen durchgeführt würden, hätte ich ebensogut evangelisch bleiben können.

Zum Glück ist die katholische Kirche aber eine Weltkirche und keine deutsche Kirche. Und daher entscheidet immer noch der Papst und nicht die deutsche Bischofskonferenz.

Ich bin, eventuell im Gegensatz zu Katholik1, ein Befürworter des 2. vatikanischen Konzils. Aber Frauen als Priester möchte ich nicht, und es stört mich auch nicht, dass Homosexualität als Sünde angesehen wird.

Trotzdem mag ich Predigten, und eine Messe nach altem (tridentinischem) Ritus geht mal (hat Benedikt XVI ja wieder erlaubt und ich war auch in einigen), aber nicht immer.

Auch in der Frage Hand- oder Mundkommunion bin ich eher liberal.

Daran konnte man im Kloster sogar sehen, welche Brüder eher konservativ und welche Konzilsbefürworter waren.

Beides hat seine Existenzberechtigung und die katholische Kirche darf sich nicht (nochmal) spalten.

Das erfordert Entgegenkommen von beiden Seiten.

Ich möchte es in der katholischen Kirche in Deutschland aber nicht erleben, wie zur Zeit in der Politik, dass nur noch woker, gender, öko-Lifestyle herrscht und die Konservativen als dumm, böse und zurückgeblieben - oder als Schlimmeres - gelten. Politisch kommt dann gleich die Nazi-Keule.

Das ist, imo, wirklich nicht mit dem katholischen Glauben vereinbar.

Das wäre dann genauso wenig mehr meine Kirche, wie es zuvor die Evangelische nicht mehr war.

Ich habe das 2015 tatsächlich gemacht.

Ich bin evangelisch getauft und konfirmiert und bin heute Katholik.

Das Prozedere kann ich nicht ohne meine Gründe schildern, über die vermutlich die Meisten den Kopf schütteln.

Kurzform. Wie die meisten Menschen in Deutschland hatte ich nach der Konfirmation nicht mehr viel mit Gott und Kirche am Hut. Bin, außer Weihnachten nie in die Kirche gegangen.

Dann hatte ich ein persönliches Gotteserlebnis. In der Folge etwas mit Drogen übertrieben und dann Leute und Leben eines Ordens kennengelernt, was mich ansprach. Jahrelang ging ich regelmäßig in katholische Messen.

Meine neu gefundene Spiritualität und Umfeld waren eben katholisch und irgendwann sollte ich ein Probejahr im Kloster machen.

Das ging natürlich nicht als Protestant.

Nun zum Prozedere, was Dich vermutlich mehr interessiert:

Man macht einen Termin mit dem Pfarrer der katholischen Gemeinde wo man wohnt.

Mit ihm hat man ein Gespräch, in dem man ihm die Gründe für den Wunsch katholisch zu werden erklärt.

Übrigens sagte ich zuerst: "Ich möchte konvertieren".

Da klärte er mich auf, dass es bei evangelischen Christen keine Konversion, sondern nur ein Übertritt ist. Daher brauchte ich auch keine zweite Taufe. Die evangelische Taufe gilt auch für Katholiken.

Zunächst einmal musste ich mir bei der evangelischen Gemeinde, wo ich getauft wurde, den Taufschein holen.

Dann einen Termin beim Amtsgericht machen und aus der evangelischen Kirche austreten. Das kostete ca. 40€ Gebühren.

Damit dann zurück zum katholischen Pfarrer und ein Formular ausfüllen. Das kostet nichts. Den Rest erledigt die katholische Gemeinde.

Bei Muslimen, Buddhisten, Hindus etc. ist es langwieriger und die müssen auch lernen.

Daher oben die Nachfrage, was Du jetzt bist.

P.S. Ich bin zwar nicht in einen Orden eingetreten, also war das eigentlich unnötig, aber ich fühle mich gut damit und bleibe dabei. Ich finde den massenhaften Missbrauch von Kindern durch Geistliche auch schrecklich, aber deshalb trete ich nicht aus.

Denn die deutsche Evangelische Kirche mit ihrem Zeitgeist, der Staatsnähe und dem ganzen weiblichen Personal ist nicht mein Bier. Meine Spiritualität als Erwachsener fand ich bei den Katholiken und ich bleibe dabei.

Ich habe da eher das Gefühl, da kann ich auch zum grünen Parteitag gehen, wenn ich vielen evangelischen PfarrerINNEN beim predigen zuhöre.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Der erste Schritt sollte sein, eine katholische Gemeinde in deiner Nähe zu suchen und dich dort mit dem Pfarrer in Verbindung zu setzen. Suche dafür einfach nach "katholische Pfarrei in der Nähe" und geh auf die Internetseite der Pfarrei, die du findest. Dort sollten alle wichtigen Kontaktdaten stehen. Alternativ kannst du auch in einen Gottesdienst gehen (die Gottesdienstzeiten solltest du ebenfalls im Internet finden) und danach den Priester direkt ansprechen.

Der Pfarrer sollte dir alle relevanten Informationen geben können. Du wirst wahrscheinlich zuerst Unterricht erhalten, in dem du die wichtigsten Grundlagen lernst und die Gelegenheit hast, Fragen über den katholischen Glauben zu stellen. Danach wirst du gefirmt werden und bist dann "offiziell katholisch".

Währenddessen kannst du dich privat über den katholischen Glauben informieren. Eine hilfreiche Ressource dafür ist (wie @Katholik1 schon gesagt hat) der Katechismus der katholischen Kirche bzw. das Kompendium des Katechismus (sozusagen die Kurzfassung). Beide kannst du kostenlos im Internet finden. Da du evangelisch getauft bist, nehme ich an, dass du mit der Bibel vertraut ist, aber natürlich ist auch die eine wichtige Quelle. Darüber hinaus kannst du dich z.B. über den Ablauf eines katholischen Gottesdienstes (https://www.vivat.de/magazin/christliches-leben/gottesdienst/ablauf-der-heiligen-messe/) oder den liturgischen Kalender (https://www.vivat.de/magazin/jahreskreis/weitere-gedenk-und-feiertage/christliche-feiertage/) informieren. Vor deinem Hintergrund würde ich besonders auch die Unterschiede zwischen katholisch und evangelisch recherchieren und versuchen nachzuvollziehen, warum Katholiken das glauben, was sie glauben.

Es ist aber nicht so wichtig, dass du diese ganzen Informationen sofort merken kannst oder alles auf Anhieb verstehst. Wenn du Fragen oder Bedenken zu etwas hast, kannst du immer in deiner katholischen Gemeinde vor Ort oder hier auf gutefrage nachfragen. Die wichtigen Sachen wirst du über die Zeit ganz von selbst lernen. Ich wünsche dir alles Gute! :)


Ohrringboy  24.10.2022, 18:14

Willst Du das wirklich? Ich bin gern aus der Kirche ausgetreten,nachdem ich lange genug drin war.

Ohrringboy  24.10.2022, 18:28
@Tileka

Zuerst mal den Fragesteller. Wenn Du Dich auch angesprochen fühlst, gilt die Einladung auch für Dich.

Tileka  24.10.2022, 18:30
@Ohrringboy

Achso okay. Ich fühle mich eigentlich nicht angesprochen, ich hatte mich nur gewundert, warum du meine Antwort kommentierst anstatt eine Nachfrage zu stellen

Tileka  24.10.2022, 20:15
@Ohrringboy

Du hast unter einer Frage die Möglichkeit, Nachfragen zu stellen. Ich denke, dass das in diesem Fall sinnvoller gewesen wäre, als einen Kommentar auf meine Antwort zu verfassen, da dein Kommentar nicht wirklich eine Reaktion auf meine Antwort ist. Es ist aber ja so auch okay, der Fragesteller wird so oder so benachrichtigt.

Was heißt Tipps, ich sag Dir wie es geht:

Suche Kontakt mit einer Pfarrei bzw. Pfarrer vor Ort. Er wird Dich bei einem Kurs anmelden, bei dem Du grob die Inhalte erfährst oder, wenn es grad keinen Kurs gibt, wird er oder ein Mitarbeiter dies übernehmen.

Am Ende steht die Erwachsenentaufe und damit die Aufnahme in die katholische Kirche, meist in der Osternacht, verbunden mit Erstkommunion und Firmung.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Entweder dran glauben oder nicht. Das ist nicht irgendeine Entscheidung.