Habt ihr auch schonmal Belastungen lange in euch gehalten?

4 Antworten

Leider ja, obwohl ich immer darum bemüht bin, meine Belastungen "rauszulassen". Das kann durch reden sein, aber auch z. B. durch Tagebuchschreiben bei mir. Es ist wichtig, dass wir Belastungen in irgendeiner Form verbalisieren. Am besten natürlich in Kontakt mit jemand zweitem (Freunde, Familie, Seelsorge, Therapie, ...). Aber wenn man niemanden hat, geht halt auch Briefe schreiben, Tagebuch schreiben... Songs darüber schreiben, Gebete darüber sprechen... Was auch immer einem liegt. Denn was wir aussprechen, bekommt Hand und Fuß und entlastet uns. Was wir in uns behalten, das bleibt vage und schattenhaft und kann sich auf Dauer im schlimmsten Falle "verselbstständigen" in Form von depressiven Gedanken oder Angsterkrankungen. Insofern: Ja, etwas in sich zu behalten, ist ein zusätzlicher Stressor!

Also immer raus damit!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – M. Sc. Psychologie

Cocoo848 
Fragesteller
 16.08.2023, 20:48

Auch monatelang? Ich fresse es schon seit 6 Monaten in mich hinein

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ZionsDaughter  16.08.2023, 20:50
@Cocoo848

Je länger, desto gefährlicher wird es. Warum frisst du es in dich hinein? Scham? Angst? Schuldgefühle? Selbstbestrafung?

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Cocoo848 
Fragesteller
 16.08.2023, 20:51
@ZionsDaughter

Angst. Und beim anderen weiß ich nicht wie ich es lösen soll/wie ich vorgehen soll. Warum gefährlich?

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ZionsDaughter  16.08.2023, 20:52
@Cocoo848

Wegen der möglichen psychischen Folgen, wenn du etwas lange in dich hineinfrisst. Niemand weiß, wann es sich zu einer psychischen Erkrankung entwickeln wird. Manche halten das wenige Monate durch, andere Jahre und Jahrzehnte. Hängt dann auch von dem verschwiegenen Ereignis ab, wie schwerwiegend es war.
Musst du es denn sofort mit dem anderen lösen? Kannst du dir nicht ersteinmal Rat von jemand Neutralem einholen?

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Cocoo848 
Fragesteller
 16.08.2023, 20:55
@ZionsDaughter

Ich möchte halt aufjedenfall dass es gelöst wird. Ich merke/fühle es auch wie ich seitdem unter Druck stehe

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ZionsDaughter  16.08.2023, 21:02
@Cocoo848

Dann gehe es an :) Ich halte es für keine schlechte Idee, das vielleicht erstmal mit jemandem Neutralen zu besprechen, wenn du so Angst hast. Das erhöht sicherlich auch die Chancen, dass du es lösen kannst :)

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Ja sicher, das machen Alle und es ist ungesund. Deshalb sind die Wartelisten bei den Therapheuten auch voll. Man sollte drüber reden, das ist gesund ;-)


Zusätzlich zu den anderen Antworten:

Komm ins Tun!

Mach irgendwas, räum auf, mach nen Großputz, entrümpele deinen Keller, bügel den Wäschekorb weg, sortiere deinen Kleiderschrank neu, mach Sport, male etwas (YT: Neurographik!), betreibe ausgiebig Körperpflege, massiere dich selbst (ja, das geht!), meditiere, backe Brot oder einen Kuchen, kauf gesunde Sachen ein und koch dir ein leckeres Essen, ... all das lenkt dich ab, sortiert deine Gedanken neu und dann hat dein Gehirn freie Kapazitäten, um kreative Lösungen für deine Probleme zu finden.

Für schwerwiegendere Probleme ist all das unterstützend, ersetzen aber nicht den Weg zum Profi!

Woher ich das weiß:Hobby – Beschäftige mich seit fast 40 Jahren damit.

Jahrelang ja


Cocoo848 
Fragesteller
 16.08.2023, 21:16

Wie hast du es dann gelöst? Und wo du es gelöst hast, war es dann wie eine Erlösung? Eine große Erleichterung?

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