Habt ihr auch das Gefühl, dass die Gesellschaft immer unhöflicher wird?
Keine Ahnung ob ich mir das nur einbilde, aber seit 2020 hab ich so das Gefühl die Leute reagieren immer genervter, unhöflicher und sind auch irgendwie viel ungeduldiger als früher. Also davor war es natürlich alles andere als perfekt, aber ich hab so das Gefühl, dass es aktuell besonders schlimm geworden ist. Gerade was die Kommunikation mit irgendwelchen Ämtern angeht. Oder heute morgen erst als ich die Sachbearbeiterin meines gemeldeten Rechtsfalls angerufen habe und fragen wollte warum ich dafür keinen Rechtsschutz bekomme, klang sie so pampig und genervt, als ob ich das alles aus dem Effeff wissen müsse. Oder vor ein paar Monaten als ich im Kaufland an einer dieser Kassen war wo man die Ware selbst einscannen kann. Da hat die Kasse wo ich war nach der dritten Ware nix mehr eingescannt und als ich weit und breit kein Personal sah um mir zu helfen, hab ich die Kasse halt wechseln wollen und sobald ich mich von der defekten Kasse entfernt habe kam plötzlich wie aus dem nichts eine Mitarbeiterin ums Eck und hat mich fast schon angeschrien, dass ich nicht einfach so eine andere Kasse benutzen darf, was dann zu einer verbalen Auseinandersetzung geführt hat.
Da kommt man sich so vor als wäre der asoziale Umgangston den man aus dem Internet kennt, irgendwie in das analoge Leben durchgesickert. Auch zuhören können die Leute immer schlechter. Reden selbst ganz gerne wie ein Wasserfall und erwarten, dass man ihnen sein Gehör schenkt, aber wenn man dann selbst mal redet gibt's hier und da mal ein pseudo-verständnisvolles/interessiertes "mhm" obwohl die Person eher geistesabwesend wirkt und sich wahrscheinlich denkt "blabla mir doch egal".
Was meint ihr, ist das erst seit ein paar Jahren so geworden, oder bilde ich mir das nur ein, oder bin plötzlich sensibel geworden? Ich bin übrigens erst 27 Jahre alt, also hab ich jetzt nicht so viel Lebenserfahrung um sukzessive einen Vergleich mit "den guten alten Zeiten" anzustellen, aber früher war es irgendwie nicht so heftig bzw. fast allgegenwärtig.
Was glaubt ihr woran das liegt?
Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen
4 Antworten
Mittlerweile sind für fast Jeden da Probleme entstanden, wo bisher keine waren ( Beruf, Geld, Zukunftsängste usw. ). Das macht die Gesellschaft insgesamt unausgeglichen und stressanfälliger.
Die Lage wird in Zukunft aber bestimmt nicht besser werden,
Ja das sehe ich genauso. Dennoch tragen die Leute auch irgendwo selbst schuld finde ich. Ich meine wenn ich in der Öffentlichkeit bin und vor allem im beruflichen Leben, dann reiße ich mich zusammen und versuche zumindest professionell zu bleiben. Ein wenig Selbstbeherrschung wäre nicht schlecht.
Ja finde ich auch
Da kommt man sich so vor als wäre der asoziale Umgangston den man aus dem Internet kennt, irgendwie in das analoge Leben durchgesickert.
Ist doch logisch, wenn Menschen mehr Zeit im "sozialen Internet" verbringen, als im RL.
Das würde ich pauschal so nicht sagen. Wer in armen Verhältnissen aufwächst, hat einen anderen Bezug zu Geld, als jemand, der in reichen Verhältnissen aufwächst. Und jemand, der dort aufwächst, wo Mitmenschen nicht greifbar sind, statische Gesicher haben, sich nur in Textform unterhalten und glauben, sie würden sich in einem Bereich frei von Rechten und Gesetzen befinden, der lernt auch von solchen Gestalten, wie man mit seinen Mitmenschen umgehen "sollte".
Weiterhin ist auch die Erziehung ein Problem, denke ich. All die Kinder, die für jeden Mist, den sie veranstaltet haben, in den Himmel gelobt wurden ("Superwipper" mit Prinzen/Prinzessinnenkomplex), haben nie gelernt Grenzen zu erkennen und einzuhalten, sondern nur, dass sie lediglich lang genug bockig plärren oder um sich schlagen müssen, um ihren Willen zu kriegen.
Wenn man mich fragen würde, halte ich das in Kombination miteinander für das Kernproblem, welches für dieses vermehrt unfreundliche und egoistische Asi-Verhalten vieler - grad junger - Menschen, verantwortlich ist.
Ich stimme dir in allem zu bis auf den Punkt der Erziehung. Heutzutage wo die Kids von unverantwortlichen Eltern bereits mit 5 Jahren ein Handy in die Hand gedrückt bekommen, bei denen übernimmt in vielerlei Hinsicht die digitale Welt der (a)sozialen Medien, Youtuber und algorithmisches social engineering die Erziehung. Eltern haben schon lange nicht mehr den Einfluss den sie mal auf ihre Kinder hatten, auch wenn das auf den ersten Blick nicht so wirkt. Kinder werden durch den exzessiven Medienkonsum auf so dermaßen tiefgreifende und subliminale Weise nachhaltig beeinflusst, dass selbst Eltern denen die Erziehung ihrer Kinder sehr wichtig ist, dagegen gar nicht mehr richtig ankommen können. Ich musste bei meiner Schwester leider diese Entwicklung mit ansehen. Sie war bis zu einem gewissen Alter, ich glaube 14 oder so ein wirklich anständiges Mädchen. Heute ist sie aber zu einem Kardashian-Klon geworden wie all die anderen Mädels ihrer Generation. Da merkt man wie mächtig die Medien geworden sind und wie sehr ihr Arsenal der Massenpsychologie durch den technologischen Fortschritt an Effektivität gewonnen hat.
Das, was du ansprichst, ist "nur" ein weitreres Erziehungsproblem aber bei Weitem (leider) nicht das einzige :/
Aber ich weiß was du meinst und ich möcht auch gern im Strahl kotzen, jedes mal, wenn ich sehe, wie Kleinkinder mit einem gottverdammten Smartphone in den Händen oder im Mund durch die Gegend watscheln, weil Mama und Papa dann ihre Ruhe haben und sich mit ihrem eigenen Smartphone beschäftigen können.
Früher war ich abgenervt, dass ich mit 12 noch kein eigenes HANDY haben durfte, als die Dinger grad in Mode kamen. Nix Internet, nur ein Handy, das mit ganz viel Glück sogar ein farbiges Display hatte. Heut weiß ich genau, dass das die richtige Entscheidung meiner Familie war.
Ich bin die Generation, bei der das Internet sich erstmals über Computer unter der Bevölkerung ausgebreitet hat. Habe als Teenager viel gezockt und am PC gehangen (das war ja alles neu!) und schon da ist mir aufgefallen, dass sich seitens meiner Familie eigentlich niemand wirklich für das interessiert hat, wofür ich mich hingegen brennend interessierte. Es hieß immer nur "mach doch mal was anderes!".
Das tat weder mir noch meiner Familie gut, weil man irgendwann kaum mehr Themen hatte, über die man sich beidseitig begeistert unterhalten konnte. Dann sucht man sich als Teenager eben andere Leute mit denen man sich seine Werlt aufbauen kann und irgendwann dringt auch der Erziehungsberechtigte nicht mehr wirklich zu einem durch. Und heute ist das, was sich im Netz abspielt eine ganz andere Welt, als noch vor 25 Jahren!
Ich halte es für absolut essenziell, dass man sich für das, was seine Kinder im Netz machen, interessieren und ihnen das auch zeige/vermitteln sollte, um sie vom Abdriften in die falschen Richtungen ggf. abhalten zu können.
Also ja, natürlich sind die Eltern in der Verantwortung. Und bis zu einem gewissen Punkt NUR die Eltern.
Ich kann das nicht eindeutig beantworten. Hier auf dem Land, ist das keineswegs so. Und guterzogene ausländische Kinder sind oft sehr höflich.
Aber es gibt natürlich auch die anderen, Deutsche wie Ausländer.
1) hier hat doch niemand von ausländischen Kindern gesprochen und 2) ich habe selbst einen Migrationshintergrund. Es ging hier allgemein um die Gesellschaft als Ganzes und nicht irgendeine spezifische ethnische oder soziale Gruppe.
Das wirst es nicht hören wollen, aber seit wir so viele kulturfremde Menschen in DE haben, hat sich unsere Gesllschaft und unser soziales Leben verändert.
Ich glaube natürlich nicht, dass das wegen allen Zugewanderten so ist. Keineswegs.
Aber ein aggressiver Teil ist um so lauter und störender.
Da irrst du dich wenn du mir sagst, dass ich das nicht hören will. Es sind wohl eher deine Landsleute die das nicht hören wollen. Gerade wir Bürger mit ausländischen Wurzeln haben die Schnauze viel eher und viel mehr voll gehabt von den macheten- und äxteschwingenden, massenvergewaltigenden, messerstechenden Verbrechern als die Biodeutschen. Du wärst verwundert zu erfahren wie viele von uns eine absolut konservative Einstellung zum Thema Einwanderung haben. Warum glauben die Deutschen immer, dass Menschen mit Migrationshintergrund automatisch eine einwanderungsfreundliche Einstellung haben müssen? Guck dir mal die ethnische Zusammensetzung der Anwesenden auf diesen ganzen OpenBorders Demos an. Sind zu 95% alles deine Landsleute. Die wollen sowas nicht hören.
Würd mich nicht wundern wenn diese Länder die Migrationskrise als Gelegenheit gesehen haben ihre Gefängnisse zu leeren und dadurch die Gewaltverbrecher aus ihrer Gesellschaft zu schaffen. Da spricht aber der "Verschwörungstheoretiker" aus mir...
Ich hab ja geschrieben, dass es nicht alle sind, aber die Akteure sehr laut und aggressiv.
Man kann ja nicht jeden kennen.
Aber es freut mich, wenn du diese Meinung hast. Ist in meinen Augen eine seltenen Ausnahme.
Die meisten Deutschen haben überhaupt nichts gegen Ausländer die sich normal verhalten. Ich selbst habe einige sehr gute türkische Bekannte.
Mir macht die zunehmende Prüderie Angst.
Die vielen kleinen Gesetzesübertretungen, die Aggression auf den Strassen, wo sich deutsche Jugendliche anstecken lassen. (ich muss mich ja verteidigen können, so ein Quatsch).
Aber alles gut. Danke für deine Einstellung.
Prüderie? Die Leute sind doch alles andere als schamhaft heute. Unsere Gesellschaft ist doch total übersexualisiert. Oder habe ich dich da jetzt missverstanden?
Ach und ich wollte natürlich nicht andeuten du hättest alle verantwortlich gemacht. Entschuldigung wenn ich mich da missverständlich ausgedrückt habe.
Nein, sie sind meiner Meinung nach nicht übersexualisiert. Sondern einfach nur frei. Deshalb gibt es auch einen Teil der Bevölkerung die tatsächlich übersexualisiert ist.
Aber wie du sicher weisst, muss man Freiheit auch mit Nachteilen bezahlen. Das ist der Preis. Nur Verbote nützen garnichts.
Aber ich meinte nicht mal den Sex, sondern das schlechte Gewissen von jungen Frauen die nicht wissen, ob sie schlecht sind, nur weil sie sich im Sommer gerne freizügig kleiden wollen. Weil man ihnen Schlampen nachruft.
Oder junge Deutsche die hier ganz unsicher nachfragen ob sie vor der Ehe keine Sb machen dürfen. Weil sie eben lesen, dass das im Islam eine Totsünde ist.
😊
Sorry aber ich kenne absolut keinen Deutschen, und ich hab wirklich viele junge bis jugendliche Deutsche in meinem Freundeskreis aufgrund meines Alters, der sich fragt ob XYZ ok ist weil es im Islam eine Todsünde ist. Sofern es sich natürlich nicht um einen zum Islam konvertierten Deutschen handelt, aber die kann man an einer halben Hand abzählen. Das ist doch bestimmt wieder irgend so ein PI-News Quatsch. Übrigens sind die ganzen Muslime die ständig von Todsünde reden doch selber die reinsten Hypokriten. Rauchen, saufen und fikken was das Zeug hält, aber tun auf der anderen Seite so als wären sie streng religiöse "Männer Gottes".
Und nein, es hat nichts mit Freiheit zu tun wenn Kinder in WhatsApp Gruppen Pornos teilen. Ich kann dir gerne die ganzen Studien schicken die beweisen was für einen destruktiven Einfluss Pornografie auf die Psyche von Menschen hat, vor allem jungen Menschen deren Hirn noch in der Entwicklung steckt. Und wenn du glaubst die Gesellschaft wäre nicht übersexualisiert dann ist es wohl reiner Zufall, dass irgendwelche Perversionen Eingang in Kitas finden wie "Drag Queens" die Kindern aus Büchern vorlesen wo der Unterschied zwischen einem handjob und Blowjob erklärt wird. Es werden schon Kinder frühsexualisiert. Das ist keine Freiheit, sondern kulturelle Dekadenz und moralische Degeneration der übelsten Sorte.
Und die einzigen Mädels die sich nicht trauen im Sommer freizügig zu laufen sind nicht deutsche Frauen, sondern die jungen Damen aus ultrakonservativen arabischen und türkischen Familien die mit verbalen und physischen Konsequenzen rechnen müssen wenn die sowas tun. DA steckt das Problem. Ich seh hier jeden Sommer einen Haufen deutscher Frauen in knapper Bekleidung, während viele Mädchen aus dem islamischen Kulturkreis unter ihren Jeans, langen Ärmeln und Hijabs schwitzen ohne Ende.
Sehr gut erkannt! Die Leute haben den Bezug zur Realität verloren...