Habe ich gegen den Heiligen Geist gelästert?

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Hallo SheldonCooperX,

bei der Sünde gegen den heiligen Geist geht es um eine willentliche und vorsätzliche Lästerung gegen den heiligen Geist, der einem bösen Herzen entspringt. Der Apostel Paulus beispielsweise, war, wie er selbst sagte, einst ein "Lästerer", da er die ersten Christen verfolgt und dem Tod überliefert hatte.

Hatte er aber gegen den heiligen Geist gesündigt? Paulus schrieb einmal von der Zeit, bevor er Christ war, folgendes: "...obwohl ich früher ein Lästerer und ein Verfolger und ein unverschämter Mensch war. Dennoch wurde mir Barmherzigkeit erwiesen, weil ich unwissend war und im Unglauben handelte (1. Timotheus 1:13).

Rein menschlich gesehen, könnte man denken, Gott könne dem Paulus wegen des Ausmaßes seiner Sünden nicht mehr vergeben; dennoch tat er es, da ihm zum Zeitpunkt seiner Taten nicht bewusst war, wie schlimm das, was er getan hatte, in Wirklichkeit war. Nachdem ihm jedoch die Schwere seiner Sünde klar wurde und er von Herzen bereute, vergab Gott ihm bereitwillig. Paulus hatte also, obwohl er schwer gesündigt hatte, eindeutig nicht die unvergebbare Sünde begangen.

Gegen den heiligen Geist zu sündigen heißt, sich ihm willentlich zu widersetzen, und zwar aus dem Grund, weil das Herz durch und durch böse geworden ist, so dass es kein Zurück mehr gibt. Es gibt in der Bibel Beispiele von Personen, die sich der Sünde gegen den heiligen Geist schuldig gemacht haben. Dazu zählten z.B. die Pharisäer und Schriftgelehrten, als Gruppe gesehen.

Obwohl sie mit eigenen Augen gesehen hatten, welche Wunder Jesus Christus durch Gottes Geist vollbracht hatte, widerstanden sie ihm und schmiedeten sogar Mordpläne gegen ihn. Ihr Herz hatte einen Grad von Bosheit erreicht, der keinen Gedanken an Reue mehr zuließ.

Das gleiche kann von Judas Iskariot gesagt werden, der von Jesus als "Sohn der Vernichtung" bezeichnet wird (Johannes 17:12). Obwohl er als einer der 12 Apostel zu Jesu engsten Vertrauten gehört hatte und viele seiner Wunder aus nächster Nähe beobachtet hatte, war seine Habgier größer als die Liebe zu seinem Herrn. 30 Silberstücke reichten ihm, um ihn zu verraten. Sein Handeln entsprang einem durch und durch bösen Herzen. In einem Artikel mit dem Titel "Was ist die unvergebbare Sünde?" hieß es u.a. :

"Wer sein sündiges Verhalten hasst und sich wirklich ändern möchte, hat die unvergebbare Sünde nicht begangen. Gott kann selbst jemandem vergeben, der wiederholt in dasselbe sündige Verhaltensmuster zurückgefallen ist — vorausgesetzt, er hat sich Gott gegenüber nicht verschlossen (Sprüche 24:16).

Manche werden allerdings immer wieder von Schuldgefühlen gequält und denken deswegen, sie hätten sich der unvergebbaren Sünde schuldig gemacht. Die Bibel sagt aber, dass wir uns nicht immer auf unsere Gefühle verlassen können (Jeremia17:9). Gott hat uns nicht das Recht gegeben, über jemanden ein Urteil zu fällen — nicht einmal über uns selbst (Römer 14:4.12). Er kann uns vergeben, sogar wenn wir uns selbst nicht vergeben können (1. Johannes 3:19,20)" (Quelle: jw org - Bibel und Praxis - Fragen zur Bibel).

Wie Du also siehst, geht es bei der "unvergebbaren Sünde" darum, dass jemand aus einem durch und durch bösen Herzen handelt, in dem nicht mehr der Wunsch nach Änderung und Besserung vorhanden ist. Wer jedoch wegen einer bestimmten Sünde, die er für die "Sünde gegen den heiligen Geist" hält, Reue empfindet, hat diese Sünde wahrscheinlich nicht begangen!

LG Philipp


SheldonCooperX 
Fragesteller
 18.09.2020, 17:59

wenn man gegen Gott lästert (wie ich es gemacht habe), ist es genauso als wenn man gegen den Heiligen Geist lästert oder gibt es da einen Unterschied?

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Philipp59  18.09.2020, 18:37
@SheldonCooperX

Ja, da gibt es einen Unterschied! Gegen Gott zu lästern ist nicht gleichbedeutend mit dem Lästern gegen den Heiligen Geist. Inwiefern kann man das sagen?

Nun, eine Erklärung findet man im Matthäus-Evangelium. Bevor nämlich Jesus von der Lästerung gegen den Heiligen Geist sprach, spielte sich folgende Szene ab:

"Damals brachte man einen blinden und stummen Mann zu ihm [Jesus], der von einem Dạ̈mon besessen war. Nachdem er ihn geheilt hatte, konnte der Stumme sprechen und sehen. Alle Leute staunten nur so und fragten sich: „Ob das wohl der Sohn Davids ist?“ Als die Pharisäer das hörten, sagten sie: „Der kann die Dämọnen doch nur durch Beelzebub, den Herrscher der Dämọnen, austreiben" (Matthäus 12:22-24).

Was hier in Verbindung mit dem blinden und stummen Mann geschehen war, ließ ohne Zweifel die Macht des Geistes Gottes erkennen. Das war auch für die meisten, die bei diesem Wunder anwesend waren, völlig klar. Die Pharisäer hingegen schrieben das, was sie gerade mit ihren eigenen Augen gesehen hatten, nicht der Macht Gottes (also seinem heiligen Geist) zu, sondern der Macht des Teufels. Das war also eine eindeutige Lästerung gegen den Heiligen Geist!

Siehst Du jetzt den Unterschied? Im übrigen zeigt sich die Lästerung gegen den Heiligen Geist auch daran, dass der Betreffende keinerleich Reue zeigt! Das war auch im Fall der Pharisäer so!

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RMBias  16.04.2021, 18:55

Hey könntest du mal einen Blick auf meine neuste Frage werfen und versuchen sie zu beantworten. Bitte

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Hallo

Jesus hat am Kreuz alle unsere Sünden auf sich genommen. Alle vergangenen und alle zukünftigen. Damit ist unser Weg zu Gott wieder geebnet. Er hat uns mit Gott versöhnt. Wir Menschen können gar nicht anders als immer wieder zu sündigen, aber wir können es so machen wie die beiden Verbrecher, die mit Jesus gekreuzigt wurden. Der eine hat seine Sünden noch am Kreuz bekannt und Jesus sagte zu ihm: "Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein." Der andere hingegen wandte sich von Jesus ab. Wir können es alleine nicht, wir brauchen den Beistand Gottes. Die Vergebung ist aber bereits geschehen - damals am Kreuz eben. Wir können sie nicht rückgängig machen; wir können sie höchstens zurückweisen, wie jener eine Verbrecher eben.

Übrigens ist die Rede von der Sünde wider den Heiligen Geist etwas ganz Spezifisches. Jesus meint damit die Pharisäer, die nicht glauben wollen, dass er der Messias ist. Damit will er sie zur Umkehr mahnen. Gerade in Depressionen sollte man die eigenen Interpretationen der Bibel hinterfragen, denn diese sind eben genau durch die Depression getrübt.

LG

Die Sünde, die nicht vergeben werden wird, besteht in der Lästerung gegen den Heiligen Geist, indem man die durch Christus bewirkten Wunder der Macht Satans zuschreibt (Matthäus 12,31.32). Die Pharisäer wussten sehr wohl, dass Jesus durch den Geist Gottes die bösen Geister austrieb. Aber wider besseres Wissen nannten sie den Heiligen Geist lästernd "Beelzebub" (Matthäus 12,24.27). Diese Sünde konnte, wie der Herr sagt, nicht vergeben werden.

Es ist die Frage, ob sie heute überhaupt noch begangen werden könne. Viele meinen "nein", weil es Wirkungen des Heiligen Geistes in solch überzeugender Kraft wie in jenen Tagen nicht mehr gibt. Jedenfalls müssten ganz außergewöhnliche Umstände vorliegen.

Der Bibelkommentar von Dr. John Walvoord zu Matthäus 12,30-37 beantwortet diese Frage ebenso mit "nein": "Die Menschen waren dabei, die Macht des Heiligen Geistes, die Jesu Handeln bestimmte, fälschlicherweise Satan zuzuschreiben und sich damit gegen den Geist zu versündigen und ihn zu lästern. Diese Sünde kann in dieser Form heute nicht mehr begangen werden, sie entzündete sich an Jesu leiblicher Gegenwart auf Erden und an den Wundern, die er durch die Macht des Geistes tat. Wenn nun die religiösen Führer der Juden, die ja für das Volk handelten, zu dem abschließenden Urteil kamen, daß Jesu Macht vom Satan stamme, dann begingen sie eine Sünde, die weder dem Volk noch dem einzelnen je vergeben würde (weder in dieser noch in jener Welt). Als Konsequenz dieser Verfehlung würde das Gericht Gottes über die ganze Nation und über jeden einzelnen, der bei dieser verkehrten Überzeugung blieb, kommen."

Der messianische Jude Dr. Arnold Fruchtenbaum ist der Meinung, dass diese Sünde geschichtlich einmal geschah (als die Juden die Wunder Jesu dem Teufel zuschrieben) und mit der Zerstörung Jerusalems und des Tempels 70. n. Chr. durch die Römer unter Titus bestraft wurde. Das ergibt viel Sinn. Denn wir lesen, dass einzelne Pharisäer noch nach der Kreuzigung und Auferstehung Jesu zum Glauben kamen. Es könnten auch welche von denen gewesen sein, die Jesus zuvor ablehnten. Ihnen wurde natürlich vergeben, sie werden das ewige Leben in Gottes Herrlickeit sehen. Aber als gesamtes Volk traf Israel die Bestrafung, die wegen der Sünde gegen den Heiligen Geist unvergebbar war: Zerstörung Jerusalems und des Tempels.

Ich tendiere zur Auslegung von Fruchtenbaum, denn nach der Bibel vergibt uns Gott unsere persönlichen Sünden, wenn wir ihn darum bitten. Von daher passt diese Auslegung recht gut zum Kontext der Bibel.

Aber auch die Auslegung von Walvoord zeigt, dass die "Sünde gegen den Heiligen Geist" heute eigentlich nicht mehr begangen werden kann.

Lies dir dazu auch mal den folgenden Artikel durch, der m. E. zur Frage sehr empfehlenswert ist: https://www.gesunde-gemeinden.de/artikel/die-suende-gegen-den-heiligen-geist/


SheldonCooperX 
Fragesteller
 18.09.2020, 18:02

wenn man gegen Gott lästert (wie ich es gemacht habe), ist es genauso als wenn man gegen den Heiligen Geist lästert oder gibt es da einen Unterschied?

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chrisbyrd  18.09.2020, 21:28
@SheldonCooperX

Warum solltest du Gott gelästert habe? Du hattest Depressionen und psychische Probleme. Gott kann das einordnen! Er sieht unser Herz an (vgl. 1. Samuel 16,7b).

Falls jemand wirklich Gott lästern würde, wäre das nicht die Lästerung gegen den Heiligen Geist aus Matthäus 12,30-37. Was diese bedeutet, habe ich ja beschrieben und wird, wie gesagt, auch in dem von mir verlinkten Artikel recht gut erklärt.

Wenn du also meinst, Gott gelästert zu haben und dass das Sünde gewesen sein könnte, kannst du Ihn um Vergebung bitten und dir dann auch wirklich sicher sein, dass Gott dir vergibt (vgl. 1. Johannes 1,9).

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Damit du dir mal keine Sorgen machst, denn wer gegen den Heiligen Geist lästert, der macht sich wohl sowieso keine Sorgen deswegen mehr.

Dazu mal die Aussagen die in der Bibel zu finden sind

Mt 12,31 Darum sage ich euch: Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben; aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben.

Mt 12,32 Und wer etwas redet gegen den Menschensohn, dem wird es vergeben; aber wer etwas redet gegen den Heiligen Geist, dem wird's nicht vergeben, weder in dieser noch in der künftigen Welt.

Lk 12,10 Und wer ein Wort gegen den Menschensohn sagt, dem soll es vergeben werden; wer aber den Heiligen Geist lästert, dem soll es nicht vergeben werden.

All diejenigen die behaupten es gibt keinen heiligen Geist oder ihn brauchen wir nicht, könnten unter dieses fallen.

Denn nur der heilige Geist kann uns vor dem Gericht retten.

Die Frage an dich ist dabei,

Hast du den Heiligen Geist in dir wohnen?

Hast du ihn aufgenommen?

Denn

Joh 1,12 Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden: denen, die an seinen Namen glauben,

Nur wer den Heiligen Geist in sich aufnimmt, der wird als Kind Gottes ewiges Leben haben.

aber in dieser Welt auch das Verständnis der Schrift, das denen die verloren gehen verschlossen ist, sie können es nicht verstehen, denn es muss vom Geiste und aus dem Geiste verstanden werden, der Natürliche Mensch ist dazu unfähig.

Wenn du also in der Bibel liesst und nichts verstehst, so kannst du sicher sein, dass du ihn nicht in dir wohnen hast, das ist wie du es Prüfen kannst.

Bedeutet aber nicht, dass du alles verstehst, denn Gott gibt Verständnis nach dem Mass unseres Vermögens, damit wir nicht überfordert werden.

Zudem alles Verstehen ist nur Stückwerk.

Ich wünsche dir Gottes Frieden auf Erden und Ewiges Leben in der Gemeinschaft mit dem Gott Israels.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lesen, fragen, systematisch Forschen, prüfen, erleben, sehen

SheldonCooperX 
Fragesteller
 17.09.2020, 18:10

Ich habe mir ja auch erstmal keine Gedanken darüber gemacht nur jetzt Monate später ist es mir eingefallen.

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Buhujo  17.09.2020, 21:49

Reine Angsmacherei. Da niemals ein Gott gesichtet wurde, weil, wo es nicht gibt kann man ja auch nicht sehen, bedient man sich der Unsichtbarkeit oder dass dieser in einer anderen Gestalt tu finden sei, etc und sicherheitshalber drohen sie noch schnell mit der Hölle und drohen mit der Hölle.

Zuckerbrot und Peitsche.

Lass dich nicht veräppeln. Benutze den eigenen Verstand.

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Kosmike  18.09.2020, 17:22
@Buhujo
Da niemals ein Gott gesichtet wurde, weil, wo es nicht gibt kann man ja auch nicht sehen,

Da hast du aber einen Gewaltige Informationsücke.

Viele haben Gott schon gesehen.

Wer sucht der Findet.

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Buhujo  18.09.2020, 19:46
@Kosmike

Die die einen Gott gesehen haben wollen leiden unter Halluzinationen und gehören in psychiatrische Behandlung.

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Und wenn schon, was soll passieren wenn man gegen eine fiktive Romanfigur lästert -.-