Gugumo - Wie seid ihr aufgewachsen? wart ihr zufrieden mit eurer Jugend?

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Guten Morgen an alle in der Runde, heute zum Dienstag.

Ich bin in einer großen Stadt, Manila, gewachsen, und meine Jugendzeit in Allegemeinen war und ist nicht ganz schön. Eigentlich hasse ich es, um zu versuchen, kleine Plätze so wie Wohnungen auszunutzen, aber in meinem Fall ist das noch nicht zu mir passiert. Ich würde mich als " glücklich " beschreiben, da ich in einer Hochhaus wohne, aber das sind ja nicht zu viele Leute, die in diesen Häusern leben, besonders wenn es außerhalb Manilas ist.

Mit meinen Eltern sind sie doch großteils unterstützend, obwohl ich viele Persönlichkeits- und Entwicklungsstörungen in meinen ersten Lebensjahren hatte. Natürlich musste ich oft zu Therapisten gehen und die Sitzungen mit ihnen war etwas lang und langweilig, aber wegen dieser Sachen sollte ich dankbar an meinen Eltern sein, da ich mich schon in einigen Wegen besser entwickelt habe, aber wir kommen doch nicht gut zueinander. Ein Beispiel davon ist es, dass ich laut der Reportage des Psychologen in eine Spezialschule wegen meines Autismus gehen musste, aber das geht ebenfalls gar nicht. Sie unterstützten die Vorhersagen des Psychologen, dass ich mich besser entwickeln muss, wenn ich in die 1. Klasse gehe ( das war damals 2015 ), deswegen bin ich auf eine normale, chinesische, Schule gegangen und alles läuft doch gut. :)

Außerdem gehe ich mit meiner Schwester nicht gut miteinander, da ich selber introviert bin, obwohl die Mehrheit meiner Familie extroviert ist. Natürlich zerstört sie mich immer, wenn ich solche Sachen mache, bzw. mit dem Üben des Klaviers oder sogar meine Hausaufgaben, und bei Leuten mit einer Kombinierung von Autismus, bzw. ADHS und Asperger's, sind die Effekte davon ganz stark.

Ich weiß aber nicht, was ich in Zukunft machen möchte, aber ich hoffe, dass ich keine Drogen nutze oder rauche, da ich schon mit den schlimmen Effekten informiert werde. Trotz der Probleme während meines Lebens, die ich schon erfahre, hatte ich doch eine gute Kindheit und die Erinnerungen während dieser Zeit bleiben bei mir für immer. :)

Einen schönen Tag wünsche ich Euch alle und ich möchte Euch aus den Philippinen begrüßen.

Gruß, Ethan.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 1 1/2 Jahr Mitglied + Community Experte

Ich bin in der DDR relativ behütet und ungezwungen aufgewachsen. Da meine Eltern sehr auf Arbeit eingespannt waren, hat sich viel meine Oma um mich gekümmert, die auch bei uns gewohnt hat. Sie war herzensgut, konnte aber auch sehr streng sein. Mit den Nachbarskindern wurde viel zusammen gespielt, entweder bei uns oder im Wechsel auch bei denen. Außerdem waren wir alle in einem Alter, also Schulkameraden. Und sowas wie Mobbing kannten wir nicht.

Später dann sind meine Eltern ins Ausland gegangen ( Syrien, Ägypten, Libanon ) und ich musste zuerst auf eine Schule des Konsulats in Damaskus. Dort ging es aber nur bis zur 8. Klasse. Also ich wieder zurück und war dann in einem Internat des MAW die letzten 2 Jahre. Danach begann der Ernst des Lebens.

Da ich ungern soviel schreibe, verweise ich gern auf die Antwort von @Lazarius. Er drückt es ganz gut aus.

Chumacera  16.05.2023, 17:13

Was ist MAW?

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Lexa1  16.05.2023, 18:20
@Chumacera

Ups, das ist die damalige Abkürzung für " Ministerium für Außenwirtschaft"

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Chumacera  16.05.2023, 18:27
@Lexa1

Ah, okay, danke! Solche Abkürzungen sind mir als Wessi halt nicht geläufig. 😄

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Lexa1  17.05.2023, 10:08
@Chumacera

Ist ja auch kein Problem und fragen kostet nichts. Meine Eltern waren damals für einige Aufgaben in der Landwirtschaft in den Ländern tätig.

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Lazarius  16.05.2023, 18:33

Vielen Dank, lieber Lexa. So eine bewegte Kindheit und Jugend hatte ich zwar nicht, aber sie war schön und hat alles beinhaltet, was glückliche Kinder und Jugendliche benötigen, um ein anständiger Mensch zu werden.

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Lexa1  17.05.2023, 10:10
@Lazarius

Bewegt war die Kindheit schon, aber auch sehr interessant und auch lehrreich und damit auch schön.

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Lazarius  17.05.2023, 10:39
@Lexa1

Das kann ich sehr gut nachvollziehen. GLG Lazarius.

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Ich bin in der DDR aufgewachsen, in Rostock, heute Mecklenburg-Vorpommern. Ich hatte überhaupt keine schöne Jugend. Das hatte nur z.T. was mit der DDR zu tun. Damals gab es ein schlechtes Warenangebot, auch bei Lebensmitteln, oft gab es die einfachsten Sachen nicht. Die Kleidung, die man als Jugendlicher gerne haben wollte, gab es nicht in den Läden zu kaufen, die Musik, die man mochte war aus dem Westen, die konnte man zwar im Westfernsehen oder Westradio hören, aber Schallplatten oder Kassetten davon (CDs gab es damals noch nicht) gab es ganz selten mal zu kaufen. Als DDR-Jugendlicher konnte man auch nicht mit seinen Eltern nach Italien oder Frankreich fahren, nur in die sozialistischen Länder.

Viel schlimmer aber war, dass der Mann von meiner Mutter (ich nenne ihn immer so, obwohl er auch mein biologischer Vater ist, meinem Bruder und mir die ganze Kindheit und Jugend zerstört hat mit Beschimpfungen, Schlägen und Psychoterror.

Ich habe zwar eine tolle Mutter, die immer für mich und meinen Bruder da war, ist sie auch heute noch. Aber sie kommt einfach nicht von diesem Kerl los, ist heute noch mit ihm zusammen, lässt sich von ihm rumkommandieren und ausnutzen und den Kontakt mit ihren Kindern erschweren. Ich darf sie wegen dem Kerl nur zu Weihnachten und zu ihrem Geburtstag zu Hause besuchen, ansonsten treffen wir uns einmal in der Woche in Kaufland. Mein Bruder darf sie gar nicht zu Hause besuchen, weil er sie 1996 mal um Geld betrogen hat. Meine Mutter hat das meinem Bruder längst verziehen, aber der Kerl erlaubt nicht, dass mein Bruder in die Wohnung von meiner Mutter und ihm kommt.

Lexa1  16.05.2023, 16:08

Schlimme Erfahrungen. Hoffe, es bessert sich mal.

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Einen wundervollen guten Morgen in die interessierte Runde.

Ich hatte das Glück ein absolutes Wunschkind zu sein. Meine Eltern waren schon älter und Vater war nur Einzelkind. Seine Eltern wollten unbedingt Großeltern werden, vor allem Oma war es sehr wichtig.

Es war die Zeit des Wirtschaftswunders. Es war allgemein eine positive Stimmung.Gleichzeitig war es die Zeit des Babybooms. Ich hatte dementsprechend das Glück, zur richtigen Zeit, in die richtige Familie geboren worden zu sein.

Als ich zwei Jahre alt war, kam mein Bruder. Die Dachgeschlosswohnung wurde zu klein und mein Vater, als Beamter, stellte Antrag auf eine Bedienstetenwohnung. Damit er so eine Wohnung bekommen konnte, musste er nach Lüneburg umziehen. Mutter war begeistert, denn dort lebte auch ihr Zwillingsbruder mit Familie.

Die Bedienstetenwohnung war mit Direktanschluss zu seinen Arbeitsplatz, den Vater mit anderen Beamten teilte. Er war jedoch der Einzige, der nicht einmal nach draussen musste. Nur ein kurzer Korridor trennte unsere Wohnung vom Arbeitsplatz. So war Vater gefühlt immer in unserer Nähe.

Wir hatten einen großen Garten mit einer Wiese Obstbäumen, Grotte, einen umgestürzten Kletterbaum, Schaukel, Sandkasten und Rutschen. Die Nachbarskinder kamen dementsprechend gerne zu besuch, um mit uns zu spielen.

Da Großvater Pensionär war und Bruder und ich die einzigen Enkel, wurden wir mit Spielsachen zu den Feiertagen überschüttet. Das war ein weiterer Grund, warum Nachbarskinder gerne zu uns zum spielen kamen.

Meine Kindheit war dementsprechend unbeschwert. Das änderte sich erst, als ich in der 9. Klasse wegen Englisch 5 und Französisch 6 sitzen geblieben bin. Ich kam in eine Klasse, die aus Sitzenbleibern bestand. Viele Jugendliche kamen aus zerrütteten Familienverhältnissen. So etwas ist wohl öfter ein Grund für Probleme an der Schule. Bei mir war es jedoch Legasthenie gewesen.

Es kam, wie es kommen musste. Ich wurde zum leichten Mobbingopfer. Ich war gutgläubig und gutmütig und habe es nie gelernt, mich zu wehren. Es begann mit harmlosen hänseleien und endete damit, das mir im Kunstunterricht Farbe über Kopf und Kleidung gegossen wurde, meine Schulsachen wurden aus dem Fenster geworfen, ich wurde bespuckt und verbal fertig gemacht. Schon damal schauten die sogenannten Pedagogen gezielt weg, wie es meines Wissens noch heute an Schulen üblich ist.

Meine Eltern standen mir zum Glück immer zur Seite. Ich konnte dort immer mein Leid klagen und wurde ernst genommen. Diese beschwerten sich zuerst bei den Lehrern, bei denen es passierte, dann beim Klassenlehrer und schließlich schriftlich beim Schuldirektor. Leider war es erfolglos und so musste ich bis zum Ende der 10. Klasse diese Situation ertragen. Zum Glück wurde dann dieser schreckliche Klassenverband aufgelöst und in der Oberstufe gab es dann das Kurssystem.

Es blieben die einzigen schlimmen Jahre, doch diese haben einen prägenden Einfluss. Ich habe dadurch erlebt, wie schlimm Mobbing für die Psyche ist und meines Erachtens müssten Mobber auch in jüngeren Alter mit Sozialstunden etc. bestraft werden und das nicht nur im Einzelfall.

Nun bin ich schon lange Erwachsen und hatte ein sonst wirklich tolles Leben. Ich konnte viele meiner Jugendwünsche erfüllen und bin mit meinen Leben zufrieden.

Allen lieben Lesern wünsche ich einen schönen Dienstag.

ps1980  17.05.2023, 09:18

Wow, danke für deine Zeilen und dass du gerade auch die unschöne Erfahrung des gemobbt werdens mit uns geteilt hast. Ich finde es sehr wichtig dieses Thema immer wieder aufzuwerfen, denn wie du richtig sagst, ist es selbst heute noch so, dass Lehrkräfte mitunter lieber wegschauen, statt sich gegen die Mobber zu stellen. Traurig, vor allem da heute eigentlich allgemein bekannt sein dürfte, was für Auswirkungen das sowohl auf die Opfer als auch auf die Täter hat, wenn nichts unternommen wird.

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Durchwachsene Familienverhältnisse, aber immer gut erzogen. Meinen Sarkasmus habe ich mir erst später auf der Arbeit antrainiert.

Stadtkind aus Deutz, zweisprachig (hochdeutsch ud kölsch), die damals schon übliche Schullaufbahn mit Volksschule und (Jungen)Gymnasium, dann war die Jugend vorbei.