Grabsteine eines Transgenders?

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die Gravur eines Grabsteins ist eine Dienstleistung auf Kunden-Rechnung

Es gibt zwar keine gesetzlichen Vorschriften dazu, was eine Grabsteininschrift enthalten bzw. wie diese aussehen muss, allerdings gelten auf Friedhöfen Statuten, die auch dazu Regelungen beinhalten können. Dabei kann es durchaus sein, dass für ein bestimmtes Gräberfeld sehr viel engere Vorgaben gelten als für ein anderes – das sollte bereits bei der Wahl des Grabes berücksichtigt werden. Vielfach ist zu Inschriften vorgegeben, dass mindestens die Daten zum Verstorbenen so wiedergegeben werden, wie sie in der Sterbeurkunde aufgeführt sind. Das sind in der Regel der Vor- und Nachname, sowie das Geburts- und das Sterbedatum. Etwaige Ruf- oder Spitznamen, selbst wenn sie alltäglich waren und der Verstorbene fast ausschließlich unter diesem Namen bekannt war, könnten dann bestenfalls zusätzlich auf dem Grabstein stehen, aber nicht anstelle des rechtlich korrekten Namens.

Quelle: grabmal.de

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Paguangare  19.11.2021, 06:55

Es gibt keine Pflicht, an einem Grab überhaupt (oder innerhalb einer bestimmten Frist) einen Grabstein oder eine Kennzeichnung aus einem anderen Material (z.B. Holz oder Metall) mit persönlichen Angaben des Verstorbenen aufzustellen.

Von daher kann es logischerweise auch keine Pflicht zur Ablieferung korrekter (amtlicher) Angaben geben.

Ich selbst habe schon viele Grabsteine gesehen, auf denen kein Geburts- und Sterbedatum stand (häufig nur die Jahreszahlen, oder aber gar nichts), und einige, auf denen die Verstorbene ohne Namen, nur als "unsere liebe Omi" oder "Mutti" tituliert wurde.

Hast du eine Erkenntnis zu der Frage, was passieren würde, oder ob die Friedhofsverwaltung einschreiten würde, wenn die Angehörigen statt des korrekten (amtlichen) Vornamens des Verstorbenen seinen Spitznamen eingravieren lassen würden? Ich vermute einmal, dass dies weder kontrolliert noch sanktioniert wird.

Welcher Straftatbestand oder welche Ordnungswidrigkeit wäre es, wenn man auf den Grabstein eine Falschangabe schreiben würde, z.B. einen Fantasienamen oder ein falsches Geburts- oder Sterbedatum? Ein Grabstein ist keine Urkunde. Also kann keine Urkundenfälschung vorliegen.

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Es gibt Friedhöfe, auf denen es den Kunden, also den Angehörigen der Verstorbenen, weitgehend freigestellt ist zu entscheiden, was auf dem Grabstein stehen soll.

Da kann dann auch stehen: "Hier ruht unsere liebe Omi. Gott habe sie selig" - ganz ohne Namen und Daten. Oder Spitznamen werden zusätzlich zum offiziellen Namen genannt.

Ansonsten kann ich nur aus einem anderen Forum zur Frage von verbotenen Inschriften zitieren:

"Grundsätzlich können rassistische und ehrverletzende Grabsteininschriften verboten werden. Im Zweifelsfall sollte man dies mit der zuständigen Kirchenverwaltung (dem Betreiber des Friedhofes) vorher absprechen. Der Steinmetz selbst, würde jegliche Inschrift gravieren und beim Aufstellen des Steines, der in der Regel sehr teuer ist, würde man dann eine böse Überraschung erfahren können. Was erlaubt ist und in welcher Größe ein Grabstein sein darf erfährt man von der jeweils zuständigen Kirchenverwaltung. Die Vorschriften sind nicht bundesweit einheitlich."

Wäre mir neu wenn man sich beliebig umbenennen kann. Es wird das auf dem Grabstein stehen, was auch im Perso steht


SakuraPeachie  09.10.2021, 15:31

"beliebig umbenennen" Du hasts gecheckt.

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