Glaubt ihr, dass das laut Oxfam massiv erhöhte Armutsproblem durch die geplante Konferenz ernst genommen und ausreichend unterstützt wird?

5 Antworten

Da wird nichts passieren, da es sich um eine internationale Studie handelt und nicht um eine deutsche.

Solange es auch nur einen Staat auf diesem Planenten gibt ( und das wird nicht nur einer sein und bleiben ! ) der dort nicht mitmacht und weiterhin Steueroasen für die Reichen anbietet, kann auch gar nichts passieren, da die Reichen dann dort weiterhin Ihre Geschäftsadressen behalten werden oder verstärkt dorthin entfliehen und keine Steuern ( oder nur wenig) zahlen müssen.

Gute Beispiele dafür sind die Caymans, Dubai, Irland, Schweiz .

Das ist ähnlich wie mit dem Weltfrieden . Er würde nur funktionieren , wenn sich die ganze Welt daran beteiligen würde. Es gibt aber immer irgendwo Konflikte und verschiedene Interessen auf diesen Planeten, die so ein Utopia nicht zulassen.

Die Armutslobby bringt jedes Jahr einen Bericht, in dem zuverlässig steht, dass die "Armut zugenommen" habe, "noch nie so schlimm gewesen" sei und "weiter rasant steige".

In Wirklichkeit geht die Armut weltweit seit Jahrzehnten zurück.

Eindrucksvolle Daten der von der University of Oxford betriebenen Plattform Our World in Data besagen, dass der Anteil (an der Gesamtbevölkerung) der in absoluter Armut lebenden Personen weltweit von 94% im Jahr 1820 auf heute rund 10% gefallen ist – ein massiver Rückgang also. Seit 1999 hat sich laut der Vereinten Nationen (siehe: hier) die Zahl der Menschen in extremer Armut weltweit um etwa eine Milliarde verringert. 

https://nevensuboticstiftung.de/blogs/absolute-armut-weltweit-auf-dem-ruckzug#:~:text=Eindrucksvolle%20Daten%20der%20von%20der,ist%20%E2%80%93%20ein%20massiver%20R%C3%BCckgang%20also.

Wo es noch Probleme gibt, werden die nicht durch NGOs und Spenden gelöst, sondern durch die Selbstverantwortung der Betroffenen. Wir können sie, wenn sie das wollen, beraten, aber etwas tun müssen sie selbst.

In Deutschland gibt es keine wirkliche Armut, nur eine relative. Den deutschen Armen geht es nicht schlecht. Die Transferleistungen sind hoch.

Rirarachengold  16.01.2023, 17:29

Diejenigen, die behaupten, dass es deutschen Armen nicht schlecht geht, sind meist die, die im Sicheren sitzen und sich für die nächsten 10 bis 20 Jahre null Sorgen machen müssen. Nicht über das Klima (die paar Jahre klappt das schon noch), nicht um das Geld, nicht uber eine defekte Waschmaschine.....

Traurig.

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holgerholg  17.01.2023, 10:27
@Rirarachengold

Wer in Deutschland in Armut lebt, kann sich relativ zur übrigen Bevölkerung in Deutschland deutlich weniger leisten. Das ist aber im weltweiten Vergleich immernoch viel. Ein alleinstehender Erwachsener ohne Arbeit bekommt 502 Euro im Monat - also ca. 6024 Euro pro Jahr. Selbst wenn man alle übrigen Zahlungen wie Miete, Nebenkosten, Krankenversicherung nicht mit einbezieht, gehört er dann bereits zu den reichsten 25,1% der Bevölkerung (in Internationalen Dollar, dass ein Euro bei uns weniger Wert ist als in anderen Ländern, wird somit bereits verrechnet).

https://howrichami.givingwhatwecan.org/how-rich-am-i?income=6024&countryCode=DEU&household%5Badults%5D=1&household%5Bchildren%5D=0

Und tatsächlich kann in Deutschland jeder eine im weltweiten Vergleich große Wohnung mit Strom, fließend Wasser und Heizung bekommen. In dieser Wohnung hat jeder sein eigenes Bett, einen vollen Kleiderschrank und allerhand sonstiges Zeug. Niemand muss befürchten zu verhungern oder aus finanzieller Not an heilbaren Krankheiten zu sterben usw. In anderen Teilen der Welt ist das absolut nicht selbstverständlich.

In Deutschland will niemand mit ihnen tauschen, weltweit gesehen - und darum geht es in dem Bericht - würden das aber viele sehr gern.

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Dieses Problem kann keine Konferenz lösen, weil es den meisten Regierungen der Welt am Willen fehlt, ihre Reichen und Superreichen so zur Kasse zu bitten, dass auch für die ärmere Hälfte der Welt substantielle Mittel zur Verfügung stehen.

lesterb42  16.01.2023, 12:55
hre Reichen und Superreichen so zur Kasse zu bitten

Ich scheue mich vor drastischen Worten, hier aber angebracht:

Völliger Scheiß.

In Schwarzafrika hast du Krieg, Bürgerkrieg, Vetternwirtschaft und unzureichende Bildung. Da macht es auch keinen Sinn Geld einzusammeln und da hineinzugeben.

Außerdem zahlen unsere Reichen bereits ausreichend:

Die obersten 10 % zahlen bereits 50 % der Ertragssteuern. Die im unteren 10tel zahlen nichts. Das muss man nicht beanstanden, mehr muss aber auch nicht sein.

https://www.iwkoeln.de/fileadmin/publikationen/2017/333303/IW-Trends_1_2017_Steuerlast.pdf

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Nunuhueper  16.01.2023, 17:54
@lesterb42

Klaus Schwab vom Weltwirtschaftsforum, das jetzt wieder in Davos mit 3000 Gästen tagt, bringt seinen Mitgliedern schon bei, wie solche Probleme zu lösen sind.

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lesterb42  16.01.2023, 19:24
@Nunuhueper

Kenne ich nicht, aber wenn denen da was gelingt, würde mich das freuen.

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Oxfam stellt so einen Bericht jedes Jahr online. Immer wird gejammert, dass die Reichen immer reicher Werden und die armen immer Ärmer. Da erstaunt es doch, dass Oxfam diesmal schreibt, dass dies erstmals nach 25 Jahren tatsächlich beides gleichzeitig passiert sein soll.

Dabei bleibt das grundlegende Problem in diesem Bericht, dass er sich immer nur auf das Nettovermögen (Also Vermögen abzüglich Schulden) bezieht. Auf den ersten Blick ist das sinnvoll: Wenn ich mir Geld leihe, um ein Haus zu kaufen, werde ich dadurch nicht ärmer oder reicher. Allerdings wird das Ergebnis dadurch stark verzerrt. Wer in den USA studiert und kein Stipendium bekommt, nimmt in der Regel einen Studienkredit auf. Aufgrund der hohen Studiengebühren und da es in den USA keine Privatinsolvenz gibt, muss dieser Kredit Jahre lang abbezahlt werden. Dir ärmsten Menschen sind also amerikanische Studenten und junge Akademiker. Da sie ein negatives Vermögen haben, ziehen sie das Vermögen der ärmsten besonders stark nach unten. Vom Lebensstil her würden aber die wenigsten Ärzte oder Anwälte als besonders arm ansehen - und doch haben sie zu Beginn ihrer Karriere im Oxfambericht zigtausende Dollar weniger als ein Kleiderfärber in Bangladesch, der nichts außer eine Wellblechhütte im Slum hat und 12 Stunden am Tag arbeiten muss, dem aber niemand einen so hohen Kredit geben würde.

Beleg für meine Behauptung

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