Glaubensbekenntnis im Abitur?
Wenn der Lehrer im Kolloquium sagt ich soll das Glaubensbekenntnis aufsagen, kann ich daraufhin antworten "Nein, im Sinne der negativen Religionsfreiheit will ich das nicht" ?
8 Antworten
Das kannst du sagen, ja. Dann bekommst du für diese Frage die Note 6 bzw. 0 Punkte.
Das Kolloquium ist kein Gottesdienst, wo du deinen Glauben bekennen musst, sondern die Abfrage von Wissen, ob du das Glaubensbekenntnis der Christen bzw. der Muslime (je nach Religionsunterricht) kennst.
Im übrigen hättest du eine schlechte Wahl für das Prüfungsfach getroffen, wenn du Religion genommen hast und dich zu Glaubensfragen nicht äußern möchtest.
Ich würde kackfrech zurückfragen: Welches? Das Jiddische, das Christliche oder das Muslimische?
Das Jiddische, „Schma Jisrael“, lautet: „Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein! Und Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all Deiner Kraft.“ (Deuteronomium 6,4–5)
Das Neuapostolische Glaubensbekenntis:
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche (oder: katholische) Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.
Das Muslimische Glaubensbekenntis lautet "La ilaha illa Allah wa Muhammad rasul Allah". Das heißt soviel wie "Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Prophet".
Das ist doch kein Akt, das auswendig zu lernen. Und durch die dreiste Rückfrage bringt man den Frager vielleicht darauf, dass diese Frage grenzwertig ist. Weiss der denn, welche Konfession du hast...so du eine hast?
Ich hatte alle drei Bekenntnisse fließend drauf und habe die Prüfungskommission ins Schwitzen gebracht. Denn ich wurde als Kind nicht getauft und "o.K." geführt in den Akten... musste aber (auf Druck der Schule) Religion besuchen. Damals gabs noch kein Ersatzfach.
Jedenfalls wurde der fragende Prüfer sehr verlegen... denn jiddisch und muslimisch hat er tatsächlich nachschlagen müssen!
Im Sinne der Tatsache, dass man dich nicht über irgendeinen Scheiss abfragen sollte, der nichtmal existiert, würde ich genau so antworten. Denn Schule sollte Wissen vermitteln und keinen Glauben.
Das Wissen über Religionen und deren Texte/Wortlaute IST Wissen. Klar kann man es verweigern. Dann muss man eben mit der entsprechenden Benotung leben.
Dennoch gibt es Leute, die die Evolution anzweifeln oder meine, die Erde sei eine Scheibe. Religion ist, wie z.B. Philosophie ein eher theoretisches Fach. Man muss nicht glauben, was einem dort vermittelt wird, aber man sollte über Religion informiert sein, wenn man gegen sie argumentieren will.
Ich will nicht gegen Religion argumentieren, ich will sie überhaupt nicht in meinem Leben haben. Ich glaube nicht daran. Und du kannst mich doch nicht mit Leuten überzeugen, die behaupten, dass die Erde eine Scheibe sei oder die Evolution nicht stimmt, das hat doch nichts miteinander zu tun. Zu behaupten, die Erde sei eine Scheibe, ist kein Argument und bewiesen, dass sie Rund ist, wurde es auch schon.
Über Religion bin ich informiert, desswegen habe ich auch einen solchen Hass dagegen.
Nein. Kannst du nicht lesen? Wenn du mal in eine Prüfungssituation kommst, in der eben das gefragt ist, musst mit entsprechender Bewertung leben. Das wären dann die Konsequenzen deines Handelns. Da du in einfachen Tatsachen bereits Drohungen siehst, muss dein Leben ziemlich bedrohlich sein.
Wenn die Prüfung im Fach Religion ist, kannst du wohl nicht verweigern. Es geht ja auch nicht darum, dass du das Glaubensbekenntnis ablegen sollst, sondern es wird überprüft, ob du dessen Inhalt kennst.
Klar kann man verweigern. Das kann man immer. Allerdings muss man dann mit den Konsequenzen leben.
Du kannst das Glaubensbekenntnis aufsagen, ohne dass damit ausgesagt ist, dass Du es auch glaubst / für richtig hältst. Ich denke, es wäre so eine Art Abfrage Deines Wissens und nicht Deines (Un-) Glaubens.
Eine Ablehnung sieht nach Nicht-Wissen aus. Schlecht für Deine Note.
Der 2. Lehrer teilt aber meine Ansicht dass weiß ich...deswegen die Überlegung
Wenn man derlei Fragen nicht haben will, sollte man sich nicht in Religion im Abitur prüfen lassen.