Gendern?

4 Antworten

Ich bin für gendersensible Sprache, also "Gendern". Gekonnt eingesetzt ist diese für mich dann, wenn sie aus einer Kombination der verschiedenen Möglichkeiten und nicht aus dem strikten Einsatz einer einzigen Variante besteht. Außerdem finde ich Gendern nur dann "notwendig", wenn es im Kontext sinnvoll ist. Man muss nicht in jedem Kontext, und auch in entsprechenden Kontexten nicht jedes Wort gendern. Außerdem sollte das gendersensible Gestalten der eigenen Sprache freiwillig sein - insbesondere im Alltag. Gendersensible Sprache ist auch keine "Lösung für alles", sondern ein Baustein von vielen für eine Gesellschaft, in der Nicht-Männer sichtbarer sind als in unserer heutigen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Doktor der Englischen Sprachwissenschaft

Gendern macht die Sprache kompliziert, schwerer lesbar und ist eigentlich überflüssig, da beim generischen Maskulinum schon immer auch Frauen mitgemeint sind. Ich finde es außerdem diskriminierend, wenn Frauen wie ich nicht mehr die männliche Bezeichnung für sich verwenden dürfen (laut Duden). Man kann gelegentlich die weibliche Form verwenden, um zu betonen, dass Frauen dabei sind oder die Männerlastigkeit der Sprache auszugleichen, auch die Beidnennung ist o.k., sofern sie nicht zu oft verwendet wird. Aber das generische Femininum mit Sternchen oder Doppelpunkt nervt nur. Zudem denkt man da eh nur an Frauen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung