Gedichtsinterpretation falsch?
Hello, ich habe heute mein Deutsch Abi geschrieben und es ging um einen Gedichtsvergleich bzw. die Interpretation von „An die Geliebte“ von Eduard Mörike..
Vielleicht könnt ihr das einmal nachlesen oder kennt es😅
Ich habe das so interpretiert, dass das lyrische Ich ein Kind von seiner Geliebten erwartet hat und zu Beginn in Erinnerungen ist.. also, da stand zweimal, dass IN ihr sein Glück ist und IN ihr ein Engel steckt, den er atmen hört,… da dachte ich mir, vielleicht ist die ja schwanger und das Baby ist der Engel?
Das hat niemand so interpretiert aber es hat so Sinn gemacht für mich🥲
Nun habe ich Angst, dass es komplett falsch ist, kann jemand von euch meinen Gedankengang nachvollziehen? Wenn es nachvollziehbar ist, bekommt man ja Punkte darauf.. aber kann man das verstehen oder habe ich mich da in etwas verrannt?
Wenn ich, von deinem Anschaun tief gestillt,
Mich stumm an deinem heilgen Wert vergnüge,
Dann hör ich recht die leisen Atemzüge
Des Engels, welcher sich in dir verhüllt.
Und ein erstaunt, ein fragend Lächeln quillt
Auf meinem Mund, ob mich kein Traum betrüge,
Daß nun in dir, zu ewiger Genüge,
Mein kühnster Wunsch, mein einzger, sich erfüllt?
Von Tiefe dann zu Tiefen stürzt mein Sinn,
Ich höre aus der Gottheit nächtger Ferne
Die Quellen des Geschicks melodisch rauschen.
Betäubt kehr ich den Blick nach oben hin,
Zum Himmel auf - da lächeln alle Sterne;
Ich kniee, ihrem Lichtgesang zu lauschen.
2 Antworten
Nein. Ich denke, dass das so nicht wirklich funktioniert. Im Grunde könnte man nur in der ersten Strophe so argumentieren. Aber dann macht es keinen Sinn mehr. Mit viel Glück könntest du einige Punkte bekommen, wenn du gut genug argumentiert hättest.
Im Endeffekt geht es aber hier um die Liebe zu einer Frau mit typischen romantischen Motiven der Sehnsucht, der Natur, der Träumerei usw.
Wie gesagt, wenn du gut genug argumentiert hast, dann kann es Punkte geben. Ansonsten halt nicht. Aber es gibt auch allgemein Punkte auf den Aufbau, wie Einleitung, Hauptteil und Schluss. Also warte mal ab.
Gut wäre es auf jeden Fall, wenn du geschrieben hättest, dass sich das Gedicht "eigentlich" auf die Liebe zu einer Frau bezieht, aber im Grunde genommen sich auch auf die Mutter beziehen kann. Denn dadurch wird meiner Meinung nach deutlich, dass du dir tiefgründigere Gedanken über den Inhalt gemacht hast. Aber ist wirklich schwierig, dann richtig zu argumentieren.
Leider nein..gut begründet kann man ja fast alles interpretieren aber ein Kind in einem Körper hört man nicht atmen..es ist relativ deutlich, dass hier etwas anderes gemeint ist leider :/
Natürlich nicht aber Träume betrügen einen auch nicht und Sterne Lächeln nicht…
Natürlich. Träume können einen in die Irre führen und einen somit betrügen. Und lächelnde Sterne /sonne ist eine allgemein bekannte, oft genutzte personifikation.
Naja die Liebe habe ich schon auch dabei.. und man kann genau das alles mit Liebe Motiven etc. ja auch auf das Kind beziehen oder nicht.