Gedichte mit Farben?
Hallo,
Wir werden demnächst eine Gedichts Analyse (Klassenarbeit) in Deutsch schreiben und zwar behandeln wir gerade Gedichte, in denen Farben eine besondere Rolle spielen.Ob es Frühlingsgedichte, generell Naturgedichte oder doch eher romantische und reizende Gedichte sind, ist relativ egal.Wir haben z.B gedichte wie Träumerei in Hellblau, Zwei Segel, Der Abend, Frische Fahrt & Frühjahr analysiert.
Meine Frage ist, ob ihr vielleicht gedichte in dieser Art kennt oder auch eine KA über Gedichte geschrieben habt in der 9/10?
Das ist sehr wichtig für mich und daher freue ich mich über jede nützliche Antwort.
dankköö
5 Antworten
Friedrich Schiller: Von Perlen baut sich eine Brücke (Regenbogenfarben)
Eduard Mörike: Septembermorgen
Ludwig Hölty: Die Mainacht
Ich kann einen Kinderreim beisteuern:
Rot ist die Liebe, rot ist das Blut,
rot ist der Teufel in seiner Wut.
Zur Farbe Blau können Novalis und Hölderlin etwas beisteuern.
„Verloren ins weite Blau, blick ich oft hinauf an den Äther und hinein ins heilige Meer, und mir ist, als öffnet ein verwandter Geist mir die Arme, als löste der Schmerz der Einsamkeit sich auf ins Leben der Gottheit. Eins zu sein mit allem, das ist das Leben der Gottheit, das ist der Himmel der Menschen. Eines zu sein mit allem, was lebt, in seliger Selbstvergessenheit wiederzukehren, ins All der Natur, das ist der Gipfel der Gedanken und Freuden, das ist die heilige Bergeshöhe, der Ort der ewigen Ruhe.“ (Hölderlin, "Hyperion")
„Eine Art von süßem Schlummer befiel ihn, in welchem er unbeschreibliche Begebenheiten träumte. Er fand sich auf einem weichen Rasen am Rande einer Quelle. Dunkelblaue Felsen mit bunten Adern erhoben sich in einiger Entfernung. Das Tageslicht, das ihn umgab, war heller und milder als das gewöhnliche. Der Himmel war schwarzblau und völlig rein. Was ihn anzog, war eine hohe lichtblaue Blume, die zunächst an der Quelle stand und ihn mit ihren breiten, glänzenden Blumen berührte. Er sah nichts als die blaue Blume und betrachtete sie lange mit unnennbarer Zärtlichkeit.“ (Novalis, "Heinrich v. Ofterdingen")
Ich kenne noch
Maler Frühling von Hoffmann von Fallersleben ...
http://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=4074
... Baum im Herbst und Wanderer im Spätherbst von Hermann Hesse
http://www.mein-herbst.de/p/?p=2508
http://www.magyarulbabelben.net/works/de/Hesse,_Hermann-1877/Wanderer_im_Spätherbst?interfaceLang=en
Da solltst Du mal Trakl-Gedichte lesen. Der verwendet dauern Synästhesien. D.h. er wählt oft Farben, um Gefühle, Klänge usw. auszudrücken.
Sommerfrische
Zupf dir ein Wölkchen aus dem Wolkenweiß,
Das durch den sonnigen Himmel schreitet.
Und schmücke den Hut, der dich begleitet,
Mit einem grünen Reis.
Verstecke dich faul in der Fülle der Gräser.
Weil`s wohltut, weil`s frommt.
Und bist du ein Mundharmonikabläser
Und hast eine bei dir, dann spiel, was dir kommt.
Und lass deine Melodien lenken
Von dem freigegebenen Wolkengezupf.
Vergiss dich. Es soll dein Denken
Nicht weiter reichen als ein Grashüpferhupf.
Joachim Ringelnatz
(1883-1934)