Gab es je eine Erfindung des Menschen, die rundrum unschädlich für die Natur war?

5 Antworten

Bei uns in Deutschland gibt es den "Öko-Test" ein Magazin in dem regelmäßig über schädliche Substanzen in Nahrungsmitteln und anderen Produkten berichtet wird.

Wenn man sich damit zu viel beschäftigt kann einem wirklich anders werden.

Paracelsus, einer der berühmtesten europäischen Ärzte überhaupt (und Schweizer!) wusste, dass die Dosis das Gift macht.

Er sagte „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei.“

Der Einfluss des Menschen auf die Natur v.a. mit Beginn der Industrialisierung ist immens.

Doch es gibt sogar Theorien, nach denen schon in der Steinzeit große Säugetiere durch übermäßige Jagd (zusammen mit anderen Faktoren wie der Klimaveränderung) vom Menschen ausgerottet wurden.

Das zieht sich wohl durch die gesamte Menschheitsgeschichte.

Doch ähnlich wie beim Gift ist auch beim Einfluss des Menschen auf die Natur die Dosis entscheidend.

Die große Bevölkerungszahl, der steigende Anspruch vieler Menschen, sowie der wachsende Konsum tragen dazu bei, dass die Natur geschädigt und ausgebeutet wird.

Als Einzelner hat man da natürlich nur geringen Einfluss auf die gesellschaftlichen Veränderung der ganzen Welt und z.B. auf Megatrends.

Es ist jedoch positiv zu beobachten, dass von vielen Ländern Bemühungen einer nachhaltigen Bewirtschaftung und der Implementierung von erneuerbaren Energien angestellt werden außerdem versuchen viele Individuen oder auch Gruppen wie Familien ihre Gewohnheiten umzustellen und negative Einflüsse auf die Natur zu minimieren.

Mit absoluten Aussagen sollte man generell eher vorsichtig sein, da sie nur selten der Wahrheit entsprechen.

Also, nein, ich denke der Mensch schadet nicht nur der Natur, aber doch tut er es sehr oft, deutlich und umfangreich.

Sein positiver Einfluss sind bspw. die Schaffung von Lebensräumen (z.B. das Anlegen von Kanälen aus Flüssen um landwirtschaftliche Nutzung möglich zu machen, was zugleich Lebensräume für Organismen schafft, an Stellen die vorher für ebendiese Organismen zu trocken waren).

Die Tiere schaden nicht unbedingt nie der Natur, denn auch sie haben negative Auswirkungen. Z.b. wenn eine Heuschreckenplage zu Missernten führt. Oder die Übertragung von Krankheiten auf andere Tiere. Auch die Prädatoren-Beutetier Beziehungen sind doch nachteilig für die Beutetiere, auch wenn es hier positive Aspekte gibt, wie die Regulation der Populationen oder die Verbesserung der Gesundheit der Beutetierpopulation durch Auswählen von kranken und schwachen Beutetieren.

Meiner Meinung nach sind die technischen Entwicklungen, die sozioökonomischen Einstellungen der Menschen und die Entwicklung der Weltbevölkerung entscheidend für unseren mittel- und langfristigen Einfluss auf die Natur.

Womöglich wird es eine Zeit geben, in der der Einfluss des Menschen auf die Natur positiv gesehen werden kann.

Auch wenn das Bevölkerungswachstum sich seit 1950 fast verdreifacht hat, so lässt das Absinken der Wachstumsrate seit 1960 und die Prognose der weiter sinkenden Wachstumsrate einen hoffen. (https://www.bib.bund.de/DE/Fakten/Fakt/W03-Bevoelkerungszahl-Wachstum-Welt-ab-1950.html#:~:text=Zu%20Beginn%20der%201950er%20Jahre,letzten%20Jahrzehnten%20nahezu%20kontinuierlich%20angewachsen.)

Alles Gute!


JWDHF 
Fragesteller
 15.02.2024, 18:23

Ganz lieben Dank für Deine umfangreiche Antwort! Da hast Du Dich ja ordentlich ins Zeug gelegt!

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Gegenfrage: Ab wann ist etwas schädlich für die Natur? Wenn ich zum Beispiel einen Stein auf irgendeine Weise rund schleife, zum Beispiel mit anderen Steinen, schade ich dann damit der Natur? Wenn ich Totholz nutze, um daraus ein Schaufelrad für einen Wasserantrieb für einen Mühlstein zu verwenden oder stattdessen eine Windmühle baue um den Mühlenstein anzutreiben, schade ich dann damit der Natur? Wenn ich zudem aus weiterem Totholz einen einfachen Pflug baue um ein Feld zu bewirtschaften, schade ich damit der Natur? Von daher, wenn ich damit nicht der Natur schade, dann sind dies schon einige Erfindungen des Menschen, die nicht umweltschädlich sind, und die gibt es schon seit einigen Jahrhunderten.


JWDHF 
Fragesteller
 15.02.2024, 18:29

Schädlich ist vor allem die Einbringung künstlicher Chemikalien in eine Umwelt, dei nicht aus dieser selbst entstanden ist . Umverlegung, Fremdeinbringung, Aufkonzentration. Man kann zum Beispiel die Rohstoffgewinnnung als hausgemachte Naturkatastrophe ansehen, weil der Vorgang mechanischer/gewalttätiger Art ist. So etwas steckt die Natur eher weg. Hingegen sind chemische Eingriffe viel tiefgehender und daher schwerwiegender. Unsere Energieerzeugung ist auch eine chemische Veränderung der Umwelt.

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JTKirk2000  15.02.2024, 18:31
@JWDHF

Sorry, aber ich hatte de Frage so verstanden, ob es je eine Erfindung des Menschen gab, die nicht umweltschädlich sei und ich habe welche beschrieben. Das hat mit Chemie vor allem mit Chemikalien noch nichts zu tun gehabt, wenn ich mich recht entsinne. Also warum reagieren Sie dann mit so einem Kommentar, als hätte ich Chemikalien irgendwie zu rechtfertigen versucht?

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JWDHF 
Fragesteller
 15.02.2024, 18:40
@JTKirk2000

Gegenfrage: Gibt es eine Erfindung ohne chemischen Hintergrund (direkt oder indirekt) ?

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JTKirk2000  15.02.2024, 18:42
@JWDHF

Das war auf das bezogen, was Sie zu künstlichen Chemikalien geschrieben haben. Aber danke, dass Sie immer deutlicher machen, dass es ihnen nur um der Diskussion willen um diese hier geht. Ich sehe daher keinen Grund mehr, meine Zeit hiermit zu verschwenden. Ich habe Beispiele vorgebracht, die nicht umweltschädlich sind, und das scheint Ihnen nicht in den Kram zu passen, weshalb Sie jetzt alles daran schlecht zu machen scheinen wollen und vermutlich reagieren sie deshalb so, aber ich bin nur für das verantwortlich, was ich geschrieben habe, nicht aber für das was Ihnen nicht in den Kram passt und schon gar nicht für ihre Reaktion und eben deshalb sehe ich auch keinen Grund, meine Zeit für irgendwelche weiteren Rechtfertigungen zu verschwenden.

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Ja, an der Fragestellung ist was dran.

Unterteilt man Erfindungen in materiellen und metaphysische Errungenschaften, dann verbrauchen letztere erstmal keine Ressourcen (z.B. Philosophie und das Geisteswissenschafftliche, das davon abstrahlt wie z.B. Pädagogik, Soziologie etc.).

Ansonsten benötigt alles was herzustellen ist, eben diese, in der Natur vorkommenden Ressourcen sowie Energie (Rohstoffe von Pflanzen, Erdöl, Gas etc.).

Da könnte man nun danach schauen, was aus Ressourcen stammt die a) regenerativ und b) ohne Folgeschäden hergestellt wurden.

Da fallen mir einige alte Handwerke ein. Z.B. ein Tischler gewinnt klassischerweise Materialien aus Rohstoffen, die nachwachsen und auch mit der Zeit wieder dem natürlichen Kreislauf beigemischt werden. Auch z.B. alte Bauwerke sind ja erstmal unschädlich.

Viele alte Handwerke "leihen" sich die Rohstoffe aus dem natürlichen Kreislauf lediglich für eine gewisse Zeit.

Aber ich gebe zu, auch hier kann man, je nach enge der Sichtweise, Kritikpunkte finden.

Die auflagenstärkste Zeitung der Schweiz ist 20 Minuten.

Zu deiner Frage.

Auch Tiere können Ökosysteme nachhaltig schädigen etwa durch Überpopulation oder invasive Arten.

Der Mensch tut dies nur in viel größeren Ausmaß und im Gegensatz zu Tieren ist ihm das auch bewusst.

So kann er aber ebenso die Natur schützen und erhalten wenn er es denn will.


Die Erfindung des Scheibenwischers hat für weniger Schrott auf verregneten Landstraßen gesorgt.


JWDHF 
Fragesteller
 15.02.2024, 18:35

Herzige Antwort!!! Danke! Wurde sogar von einer Frau erfunden (wie auch die Waschmaschine und der Kotflügel :-) Frauen an die Macht!

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