Frage an Christen, schafft ihr es eure Feinde zu lieben?

Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen

Andere Antwort 63%
Es ist wirklich schwer, aber möglich 32%
Ist kein Problem für mich 5%

15 Antworten

Es ist wirklich schwer, aber möglich

Ja, das ist möglich. Ich persönlich habe ich in zwei Fällen erlebt.

In einem Fall war ich das Opfer - Mobbing. Diese Person behandelte ich nicht als Feind, sondern so, wie ich gerne von ihr behandelt worden wäre. Mit den Jahren wurde unser Verhältnis nicht freundschaftlich, aber gut.

Im anderen Fall wurde aus einem kleinen Streit mit der Zeit Feindschaft. Daran trug ich die grössere Schuld. Nach vielen Jahren gelang es mir, bei der Bestattung seines Vaters, auf ihn zuzugehen und mich für mein Verhalten zu entschuldigen. Das hat uns beiden sehr gut getan.

Corrie ten Boom, diese Christin, auch die Weltenbummerlin Gottes genannt, bewundere ich. Sie hat mit ihrer Familie im zweiten Weltkrieg Personen, die vom Tod bedroht waren, versteckt. Die Familie wurde verraten. Fast alle kamen dann in Konzentrationslagern und Gefängnissen um. Corrie hat selber mehrere KZ überlebt. Danach hat sie in unzähligen Vorträgen dafür geworben, dass man seinen Feinden vergeben soll. Sie selber musste den Tatbeweis liefern, als ein ehemaliger Aufseher im KZ, sie um Vergebung bat.

Die Lebensgeschichte dieser Frau findet man im Buch "Die Zuflucht"

https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1034988482

Es ist wirklich schwer, aber möglich

Es geht, weil ich mir sage, dass zum Schluss "abgerechnet" wird.

Es gibt eine höhere kosmische Ordnung und Gerechtigkeit und nicht ich muss dafür sorgen, - das wäre anmaßend.

Ich habe aber generell einen toleranten Blick auf die Sache. Leute, die mir was Böses wollen (wobei mir da nicht so viele einfallen) haben offensichtlich ihre Themen, die sie (mit mir) ausagieren und bearbeiten müssen. Vielleicht gibt es für beide Seiten was zu lernen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Es ist wirklich schwer, aber möglich

In dem Sinne, dass ich mich positiv ihnen gegenüber verhalte, ihnen immer wieder die Chance zu Frieden gebe, ihnen helfe (wenn sich dazu die Möglichkeit bietet) und für sie bete.

Dabei geht es nicht um Gefühle, sondern um eine Entscheidung, wie man andere Menschen behandeln möchte, um Frieden zu schaffen und die Welt ein bisschen besser zu machen.

Auf diese Weise kann man durchaus auch am besten Konflikte deeskalieren und ein Friedensstifter werden.

Die Bibel unterscheidet verschiedene Arten von Liebe (Eros = gefühlsmäßig; Agape = nicht auf Gefühlen beruhend, von Gott gewirkt). Meine Beschreibung bezieht sich mehr auf die Agape-Liebe, die im Optimalfall funktioniert, wenn Gott dabei hilft. Wahrscheinlich können wir nur dann unsere Mitmenschen und Feinde so richtig lieben.

Ganz interessant ist dazu, dass Gott uns schon geliebt hat, als wir noch Feinde (also von Ihm durch Sünde und Unglauben getrennt) waren: "Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, wie viel mehr werden wir als Versöhnte gerettet werden durch sein Leben!" (Römer 5,10).

Also sollten auch wir versuchen, alle Mitmenschen zu lieben und zu segnen...

Andere Antwort

Grüß Dich PsychonautikTV

Das ist eine massive Überforderung des Menschen und eine unerfüllbare Forderung! Das würde ja heißen, das nach dem barbarischen Überfall der Russen auf die Ukraine auch noch von den Ukrainern geliebt werden sollen?

Was ist das für eine abgründige Religion die das verlangt.

Und wenn Du geschlagen wirst, dann halte auch noch die andere Wange hin?

Solche Religion ist untauglich. Und da es in der Bibel steht soll es auch noch Gottes Wort sein?

Eine Barberei ist das. Und wer Gottes Wort nicht folgt wird noch bestraft. Geht's noch?

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Wissenschaftliches Buchstudium und eigene Erfahrung

annie80  23.07.2023, 18:46

Bist du Christ?

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vonGizycki  23.07.2023, 19:13
@annie80

Nein, aber ich habe Verstand! Ich bin freireligiös (nicht freikirchlich, das ist etwas anderes)

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annie80  23.07.2023, 19:39
@vonGizycki

Die Frage richtet sich ja eigentlich an Christen, wie sie es erleben / umsetzen.

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vonGizycki  23.07.2023, 19:50
@annie80

Sie können es nicht umsetzen weil es unmöglich ist. Deshalb habe ich das gesagt. Ein Lösung dafür haben sie nicht, genauso wie Du keine hast und werden auch keine haben. Die Lösung liegt nur darin, sich vom Christentum zu verabschieden und Religion und Glauben anders zu interpretieren.

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vonGizycki  23.07.2023, 20:24
@annie80

Ja! Aber dieses grundsätzliche ethische Problem ist damit nicht aus dem Weg zu räumen. Wer mein Leben oder mich zerstören will, dann ist er mein Feind. Ich rede jetzt mal beispielhaft von mir: was soll daran verdammt nochmal sein, dass ihn jetzt liebe?
Ich kann zwar dennoch den Menschen als Gattung oder als Lebewesen das ich ja auch selbst bin, ganz allgemein dennoch lieben , aber eben nicht diesen Menschen. Das ist eine Vergewaltigung der Seele!

Ich könnte es nicht. Ob ich später vielleicht verzeihen kann, das ist eine andere Sache. Verzeihen heißt aber nicht zugleich ihn zu lieben.

Es ist doch nicht schwer, das zu verstehen.

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Artgerecht57  23.07.2023, 19:11

Liebe heißt nicht das man sich nicht wären soll. Wenn jemand bei mir ein bricht und ich ihn erschlage, habe ich das ja nicht getan weil ich den Dieb hasse, sondern weil ich mich selbst verteidigt hab.

Beim halt deine andere Wange noch hin ging es um etwas anderes. Das denke ich mir nicht aus, das weiß man wenn man auf das Grieschiche Wort dafür guckt. Es ging darum das es üblich war wenn jemand dich mit der Hinterhand auf die Wange schlägt, es eine große Beleidigung und ein Zeichen der Verachtung ist. Also man sollte sich nicht provozieren lassen.

Jesus sagte selbst zu seinen Jüngern das sie ihre Schwerter dabei haben sollen, weil viele Menschen von nun an Jesus hassen werden. Deswegen hat Petrus auch ein Schwert dabei gehabt als Jesus verhaftet wurde und einem Römer das Ohr abgeschnitten hat. Da meinte Jesus er sollte es nicht tun, da er seinen Jüngern bereits gesagt hat, das dies passieren muss.

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Andere Antwort

Ich geb immer mein bestes und wenn es schwer ist versuche einfach der Person aus den Weg zu gehen oder nicht schlecht über sie zu reden.