Findet ihr Soziologie sinnlos?
Für alle, die nicht genau wissen, was Soziologie ist:
Soziologie ist die Wissenschaft bzw. Lehre von den Formen des Zusammenlebens der Menschen, von den Voraussetzungen, Erscheinungsformen und Entwicklungen gesellschaftlichen Lebens.
So wird z.B. auch der Einfluss der Digitalisierung auf die Gesellschaft (aktuelles Beispiel wäre künstliche Intelligenz) erforscht.
Gestern hat mir ein User geschrieben - da ich Soziologie studiert habe - dass diese "Wissenschaft" völlig unnötig sei.
Stimmt ihr dem zu?
Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen
8 Antworten
Soziologie ist NICHT sinnlos.
Sinnlos sind nur die vielen, vielen Leute die ein Soziologiestudium anfangen, weil sie nicht wissen, was sie eigentlich studieren sollen. Sie besetzen die Studienplätze der besser motivierten Studenten und die meisten brechen ihr Studium vorzeitig ab.
(Eine zweite Kategorie Studienanfänger geht davon aus, dass Soziologiekenntnisse ermöglichen, die Welt zu verbessern. Sie vergessen, dass die meisten Wissenschaften nur erklären können; nicht empfehlen. Nur die Mediziner und die Ingenieure werden ausgebildet, irgendwelche Defizite zu korrigieren).
entspricht genau meinen Erfahrungen! Aber welche sind die ,,besseren Studiengänge"?
Studiengänge, deren Inhalte leichter nachzulesen sind. Soziologie ist mMn so umfangreich, was das die Themen betrifft. Viele meiner Kommilitonen haben abgebrochen, da sie mit gewissen Themen/Gebieten nicht gerechnet haben.
Lass mich verstehen... Die Soziologie untersucht also das Verhalten der Masse und entscheidet, was für die Gesellschaft richtig oder falsch ist?
Wie werden also Menschen gesehen, die aus der Reihe tanzen, die individuelle Kreativität und Persönlichkeit haben und anders denken?
Nein, nicht was richtig und falsch ist. Sondern wie sich bestimmte Entwicklungen auf die Gesellschaft auswirken.
Wie werden also Menschen gesehen, die aus der Reihe tanzen, die individuelle Kreativität und Persönlichkeit haben und anders denken?
Sehr positiv. Fast jeder bekannte Soziologe ist aus der Reihe getanzt. :-)
Also ohne zu urteilen... und wer nutzt diese Informationen?
Vor allem die Politik, besonders in der Friedensforschung und Sozialpolitik.
Auch Forschungsinstitute nutzen das Know-How.
In der Privatwirtschaft wird das Nutzen im Personalbereich genutzt. Viele Soziologen arbeiten im HR-Bereich.
Wie werden also Menschen gesehen, die aus der Reihe tanzen, die individuelle Kreativität und Persönlichkeit haben und anders denken?
Das zu untersuchen ist auch Aufgabe der Soziologie, generell jedes menschliches Verhalten in Gruppen. Also Mainstream, Extremismus, Kriminalität...
Für mich persönlich erscheint es unnötig.
Ich sehe keinen Output dieses Studiums oder dieser Forschungen. Dass KI mir mein Googeln mittlerweile komplett ersetzt hat, ist mir selber bewusst. Dazu brauche ich keine Studie lesen "Der Einfluss der KI auf die Gesellschaft". Und inwiefern es andere beeinflusst, interessiert mich auch nicht. Dazu kommt, dass diese Studien niemals eine Gültigkeit haben, da alle Menschen sehr individuell mit Dingen umgehen.
Ich sehe keinen nennenswerten Mehrwert daraus.
Aber das ist mein persönliches Empfinden. Wenn sich jemand dafür interessiert, dann freue ich mich, dass er das was ihn interessiert, studieren kann. Ich rede weder das Studium an sich klein, noch deine Kenntnisse oder sonstiges.
Keine echte Wissenschaft ist unnötig. Der genannte User hat wohl einfach keine Ahnung was Soziologie ist und/oder wollte einfach nur provozieren. Derart kindische Charaktere sind hier auf dem Portal leider in der Überzahl.
Hi Nudelauflauf28,
Gestern hat mir ein User geschrieben - da ich Soziologie studiert habe - dass diese "Wissenschaft" völlig unnötig sei
Solche Personen einfach ignorieren. Lass dich bloß von solchen Leuten nicht demütigen. Wichtiger ist die eigene Interesse.
Ich persönlich finde Soziologie mega interessant. Ich habe auch im Abi letzten Jahres Geschichte als schriftliches Abi genommen und wir haben halt auch sehr viel über die Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt.
Die Entwicklung der Gesellschaft in der BRD und DDR kann man sehr gut vergleichen. Man kann sich anschauen, wie Ängste in der Menschheitsgeschichte Menschen immer kontrolliert haben.
Oder es ist spannend zu erfahren, was ein kleines Ereignis in der Geschichte zu einen großen Maße auswirken kann.
Der beste Beispiel ist die Taufe von Augustus zum Christen. Davor zählten Christen zu Staatsfeinde Roms und danach ist es der Staatsglauben geworden. Bei den Juden wurde das Blatt auch (leider) gewendet.
Solche kleine Ereignisse spüren immer noch bis heute, was an sich nicht zu glauben ist.
Zu Schlussworte: Wenn ich unendlich studieren könnte, würde Soziologie mitnehmen. Aber aktuell ist es eher bei MINT-Fächern. Soziologie ist aber definitiv ein sehr spannendes Fach, wo viel zu vergleichen ist und viel Diskussionpotential drin ist. :)
Danke für deine lieben Worte!
Die MINT-Fächer sind natürlich nochmal eine andeee Liga, für mich zumindest. Ich liebe Physik und Chemie, war aber in der Schule immer nur mittelmäßig in den Fächern. Mir fehlt da das Verständnis.
Aber umso schöner, wenn man die jeweils andere Richtung nicht als unnötig bezeichnet. Und umso mehr Respekt hab ich vor Menschen, die etwas machen, was ich selbst nicht kann! :-)
Gerne. ;)
Ich glaube Physik und Chemie sind ein kleines bisschen eigene Fächern. Bei Chemie finde ich so, wenn man den Chemie Baukasten verstanden hat, dann lässt sich das alles sehr einfach fügen. Bei Physik ist es wie, wenn man den Fußball kicken sieht. Manchmal macht die Flugkurve Sinn, aber manchmal auch ist es auch sehr fragwürdig. Und da kommt man zur Quantenphysik und die Stochastik.
MINT begegne ich in der Ausbildung so oder so im Alltag. Aber es ist sehr spannend. 🧪
Aber umso schöner, wenn man die jeweils andere Richtung nicht als unnötig bezeichnet
Ich finde das meiste hat auch einen Grund, warum es nötig ist, was man im ersten Blick nicht sieht. Das wäre bei mir tatsächlich Kunst, wo eine Förderung davon ich mit Magenkrämpfen kämpfen muss. Aber andererseits hat bei ihr auch irgendwo eine nötige Bedeutung. Bei Interpretationsspielräumige Bereichen gibt es logischerweise den lautesten Gegenwind.
Und umso mehr Respekt hab ich vor Menschen, die etwas machen, was ich selbst nicht kann
Stimme ich voll zu.
Schönen Abend
Ich verstehe diesen Punkt. Ich persönlich habe Soziologie studiert, da es mir wirklich interessiert.
Wobei es für Menschen, die keinen Plan haben, was sie studieren sollen, bessere Studiengänge gibt. Deshalb brechen vermutlich so viele das Soziologie-Studium wieder ab.