Findet ihr, dass die Widerspruchslösung (für Organspenden) auch in Deutschland eingeführt werden sollte?

Das Ergebnis basiert auf 16 Abstimmungen

Ja 56%
Nein 44%
Ist mir egal 0%

6 Antworten

Nein

ich habe genug über "angepasste" (ich nenne es mal so) Wartelisten gehört, dass mir die Bereitschaft, das zu akzeptieren, vergangen ist - ich bezweifle, dass der damalige Vorfall überhaupt Konsequenzen hatte

Frage ist auch: wenn jemand widerspricht, was passiert dann, wenn dieser selbst eine Spende dringend braucht? Wird sie ihm verweigert mit der Rechtfertigung gemäß dem Spruch "wie du mit so ich dir"? Schwierige Sache, nicht? So könnte mit der Zeit eine Art Selektionsmechanismus entstehen, der großes Unbehagen in mir verursacht - dabei spielt meine Sorge, nicht mehr versorgt zu werden, keine große Rolle - ich bin alt genug, da ist das nicht mehr so wichtig.

Ja
Findet ihr, dass die Widerspruchslösung (für Organspenden) auch in Deutschland eingeführt werden sollte?

Ja. Denn der weitaus größte Teil der Bevölkerung ist bereit, Organe zu spenden aber zu bequem, einen Organspendeausweis auszufüllen. Oftmals will man den Gedanken ans Sterben auch nicht nachgehen und füllt deswegen keinen solchen Ausweis aus - obwohl man grundsätzlich zur Spende bereit ist.

Alex

Nein

Es gibt wohl Gründe, warum das bereits abgelehnt wurde.

Jeder der spenden will kann das jederzeit per Spenderausweis kundtun, auch die Krankenkassen fragen danach, damit sie das vermerken können. Wer keinen Spenderausweis hat, tut das nicht unbedingt aus Gedankenlosigkeit, sondern vielleicht weil er Ärzten per se nicht traut (man liest immer wieder von Fehldiagnosen Hirntod, wo die Leute in Wahrheit gar nicht hirntot waren, aber die Ärzte an Organe ran wollten) oder weil ihm das Gieren des Transplantationssystems nach frischen Organen zuwider ist (wie Aasgeier) samt aller kriminellen Machenschaften, die in diesem Zusammenhang schon aufgeflogen sind, von Manipulationen an Wartelisten bis Organraub. (Im Ausland, aber trotzdem nicht in Ordnung.)

In irgendeinem ehemaligen Ostblockland, weiß nicht mehr welches wo auch die Widerspruchslösung gilt (Tschechien?), gab es kurz nach der Wende eine mysteriöse Sterbewelle in Krankenhäusern, Leute wurden wegen irgendwelcher harmlosen Sachen eingeliefert, kamen aber aufgrund mysteriös sich häufender "Komplikationen" als ausgeschlachtete Leichen im Sarg wieder raus. Als sich das herumsprach und die Leute grundsätzlich erst den Widerspruch gegen Organspende einreichten, bevor sie ins Krankenhaus gingen, ebbte die Welle der "Komplikationen" auf ebenso mysteriöse Weise ab. Ein Schelm wer böses dabei denkt ...

daher, trau schau wem. Wo Aasgeier kreisen, sollte man auf sein eigenes Wohl achten ...


Simbacherin1  14.03.2023, 17:36

Würdest du denn selber eine Organspende annehmen, wenn du eine nötig hättest?

Wer diese Frage für sich mit "JA" beantwortet sollte meines Erachtens auch einen Organspendeausweis haben.

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Daoga  14.03.2023, 18:49
@Simbacherin1

Ich hoffe, wenn ich jemals in die Lage komme ein Organ zu brauchen, daß man die Dinger dann schon aus dem 3-D-Drucker lassen kann, mit körpereigenem Material herangezüchtet, weil es dann keine Abstoßungsreaktionen gibt, somit auch keine lebenslänglichen Medikamente zur künstlichen Immunschwächung nötig sind. Mit der Verpflanzung gehen oft die Probleme erst an.

Übrigens, auch im Organspendeausweis kann man sein "Nein" zu jeder Art Organentnahme festhalten. Da steht längst nicht immer eine Zustimmung drin!

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EinAlexander  14.03.2023, 19:02
@Daoga
Übrigens, auch im Organspendeausweis kann man sein "Nein" zu jeder Art Organentnahme festhalten.

Dann solltest du das - schon aus Rücksichtnahme gegenüber evtl. Hinterbliebender - machen.

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EinAlexander  14.03.2023, 18:07
Leute wurden wegen irgendwelcher harmlosen Sachen eingeliefert, kamen aber aufgrund mysteriös sich häufender "Komplikationen" als ausgeschlachtete Leichen im Sarg wieder raus

Kannst du auch die Quelle dafür nennen?

1
Ja

Leider ist der Gesetzesentwurf vor ein paar Jahren am Parlament gescheitert.

Hätten wir die Widerspruchslösung, müsste sich endlich jeder Gedanken über eine eventuelle Organspende machen. Viele füllen einfach aus Gedankenlosigkeit keinen Organspendeausweis aus.

Ich trage seit fast 50 Jahren einen ausgefüllten Organspendeausweis mit mir herum.

Ja

Nur so kann eine ausreichende Versorgung mit Organen sichergestellt werden.

Es werden einfach zu wenige Menschen aktiv, um die Genehmigung einer möglichen Organentnahme zu erteilen.