Feinde lieben, obwohl Jesus seine erwürgen will?

10 Antworten

Von Experte xxScarface1990 bestätigt

Es ist immer wieder interessant, was für "Widersprüche" man kreieren kann, wenn man Verse aus dem Kontext reißt.

Der von dir zitierte Vers ist aus dem Gleichnis von den anvertrauten Pfunden. Jesus spricht dort von Seiner Wiederkunft als König, wo Er auch richten wird.

Wir Christen sollen unsere Feinde lieben. Uns steht es nicht zu zu richten und gerade diese Feindesliebe hat schon Feinde zum Nachdenken gebracht und schließlich zu Christen gemacht.

Wenn Jesus als Richter wiederkommt wird das eine andere Situation sein. Die Zeit, in der man umkehren konnte wird vorbei sein und diejenigen, die sich ihrem Schöpfer nicht unterwerfen, werden für ihre Sünde gerichtet werden.

Die von Jesus angeordnete Feindesliebe und der von dir genannte Vers sind zwei völlig verschiedene Situationen und Zeitpunkte - das kann man nicht vergleichen.

lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ

Tennis92927  08.04.2023, 19:54
Jesus spricht dort von Seiner Wiederkunft als König, wo Er auch richten wird.

Also wird Jesus laut der Bibel bei seiner Wiederkunft seine Feinde töten lassen oder töten lassen?

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2desmond  10.04.2023, 20:10
@Tennis92927

Sag dazu, dass du ein Muslim bist und ebenfalls immer aus dem Zusammenhang reißt. Du erinnerst dich, oder?

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SurvivalRingen  10.04.2023, 21:16
@2desmond

Ich kenn den und seine Taktiken, keine Sorge. Deshalb hab ich auch nicht auf seinen Kommentar reagiert. Hatte mit ihm schon einige Diskussionen.

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Thomas021  09.04.2023, 16:24

Wie kommst Du auf die Interpretation "Die Zeit, in der man umkehren konnte wird vorbei sein"? In welche Bibel-Textstellen interpretierst Du diese Auslegung hinein, wo dies klar und eindeutig rein sachlich vom Informationsinhalt der Textstelle steht?

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xxScarface1990  10.04.2023, 22:11
@Thomas021
Wie kommst Du auf die Interpretation "Die Zeit, in der man umkehren konnte wird vorbei sein"? In welche Bibel-Textstellen interpretierst Du diese Auslegung hinein,

Zu diesem Schluss kann man aus meiner Sicht zum Beispiel aus der folgenden Bibelstelle kommen:

Der Herr zögert nicht die Verheißung hinaus, wie etliche es für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, dass jemand verlorengehe, sondern dass jedermann Raum zur Buße habe. 2. Petrus 3:9

Mit der Verheißung ist die Wiederkunft Jesu Christi gemeint. (Siehe Vers 4)

Nach dem Tod folgt das Gericht:

Und so gewiss es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, Hebräer 9:27

Wer aber zu Lebzeiten an Jesus glaubt, der kommt nicht ins Gericht, sondern ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen:

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen. Johannes 5:24

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SurvivalRingen  10.04.2023, 22:25
@xxScarface1990

Danke für die Unterstützung, aber er hat seine eigene, für mich nicht nachvollziehbare, Bibelauslegung, deshalb habe ich ihm auch nicht geantwortet.

Er kennt meine Sichtweise und Begründungen bereits aus früheren Diskussionen.

LG und Gottes Segen!

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Thomas021  10.04.2023, 23:29
@xxScarface1990

Wo steht da in Hebräer 9,27, "...danach aber das Gericht" Deine Interpretation vom rein sachlichen Informationsinhalt, dass nach dem Erdenleben aus und vorbei sei und man für buchstäblich immer und ewig in einer Hölle schmoren müsste und niemals mehr Chancen zum Weiterlernen bekäme???

"Ich bin das Licht der Welt, wer Mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben" (Joh.8,12). Licht ist Erbarmung, gnadenvolle Führung und zuletzt Errettung aus dem Gericht, in das die Menschheit freilich stürzt, durch ihre Lossagung von GOTT. Wer denkt, das Gericht müsse sich erfüllen nach ihrer Wortauslegung der Gottesseher-Schau, der versteht die Offenbarung nicht und kennt weder das heilige Ordnungsgesetz noch die auf demselben unwandelbar fußenden JESUworte. Ein solcher Mensch bringt schwer den Willen auf, sich von seiner Einstellung zu lösen, wodurch für ihn auch die Erlösung getrübt und nur im kleineren Umfang möglich ist.

Die Welt ist zu erlösen, nicht aber zu verdammen !!

Im Gericht liegt von Menschen nichts Erahntes. Soviel der Himmel höher ist als ihre Erde, so viel höher ist Gottes Heilswille über allem Fallwerk (Jes.55,9). Wer will sprechen: GOTT richtet zum Tod? Das wird offenbar, was GOTT als Richtwort spricht! — Wird denn der Mensch verworfen? oder seine Sünde? Kann des Menschen höchstes Gut, das "Ebenbild der Gottheit", selbst wenn es schlummert oder Sündenberge darauf lasten, vernichtet werden? Wo ist der Wille zur Erkenntnis?! O ihr törichten Jungfrauen, die ihr wähnt, genügend Öl zu haben! Seht — der Bräutigam kommt unvermittelt, Er kommt auch anders, als ihr billig denkt; und Vieler Glaube ist schon ausgebrannt wie ein Docht ohne Nahrung. Habt den Willen zum Einzig-Guten und Wahrhaftigen. Lasst das Gericht dem Höchsten über und erwartet nur den HEILAND!! ER wird richten in Gerechtigkeit!! — Handelt man nicht: "Auge um Auge, Zahn um Zahn" (Matth.5,38)!? So sind gar viele im Glauben eingestellt, dass im ganzen Weltablauf das Gesetz die Herrschaft hat. Darum sehen sie mit ihren sehr getrübten Augen der Erkenntnis auch die Wiederkunft des HERRN unter diesem gleichen Zeichen. Ihre Augen gesund und hell zu machen (Off.3,18) in des Höchsten Weisheit, daran denken sie nicht. Viele verschmähen es sogar.

JESUS kennt nur zwei Gebote, in denen alle andern wurzeln, und demzufolge auch nur zwei Strafen, die sich zwar mit Seinem Gerichtskommen hart auswirken, mit Seinem vorherrschenden Erlöserkommen jedoch väterliche Führung sind. Die Augensalbe zeigt den Weg: Nur wer GOTT über alles liebt, ist Erbe Seines Reiches; sonst bleibt er außerhalb der Grenze, bis er zur Erkenntnis kommt. Wer nicht Nächstenliebe übt, muss ob seines Unrechts mancherlei erdulden, körperlich und seelisch. Den einen führt das irdische Leid zur Vernunft, den andern die seelische Qual zur Erkenntnis, in welcher Qual auch das zeitliche "Hinabfahren" enthalten ist. Der Meister von Nazareth, Der die zwei schlichten, überwältigenden Gebote gab, wird am ehesten die Sünde von den Menschen, die Finsternis vom Lichte scheiden, damit des Menschen Seele gerettet werde, Sünde und Bosheit aber dem ewigen Tod verfällt.

Und wo bleibt der Ernst, mit dem der gute Hirte erwartet wird? Aus der großen Reihe möchte mancher für die Wahrheit kämpfen; aber der sich allmählich festgefügte Ansichtsglaube läßt es schwerlich zu, die reingeistige Erkenntnis zu vertreten. Folgt der Erkenntnis aber keine Anerkenntnis, ist der Überlieferungsglaube, sofern er um äußerer Ruhe und sogar weltlichen Gewinnes wegen festgehalten wird, ein Götzenglaube. Er entspricht dem durch die Jahrhunderte und Geschlechterfolge der Juden herangebildeten Messiasglauben, dem Israel die Weltmacht, nicht die Geistherrschaft entnahm. Der Heilige von Nazareth zerbrach den weltlichen Messiasglauben! Den Weltgedanken für den Geistgedanken aber einzutauschen, dazu fehlte den Judenoberen der Ernst. So auch viele Christen, die den Gerichtsglauben nicht in den vollkommensten Erlöserglauben umgestalten.

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xxScarface1990  10.04.2023, 23:59
@SurvivalRingen
Danke für deine Antwort,
Dir auch Gottes Segen!

Und ich finde seine Bibelauslegung auch alles andere als nachvollziehbar!

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Dieser Vers stammt aus einem Gleichnis und meint Jesus Christus als König und späterer Weltenrichter. Es spricht hier also nicht der historische Jesus zu den Jüngern, um diese zu einer konkreten Handlung aufzufordern, wie die Stelle – aus dem Kontext gerissen – suggeriert. Wenn es nun aber in dem Gleichnis um den Christus-König geht, den Weltenrichter, dann muss man diesem Richter der Welt einen gewissen Entscheidungsspielraum zugestehen für den Umgang mit denen, die sich in ihrem Leben nicht von der Liebe, sondern vom Hass haben lenken lassen. Denn das sind die „Feinde“, die hier gemeint sind.

In den Gleichnissen wählt Jesus oft sehr drastische Bilder, die vieldiskutierte „Gewaltsprache“ Jesu kommt denn auch nur in den Metaphern der Gleichnisse vor. Die Rede von Gewalt geschieht um des Verständnisses der Zuhörer Willen („so wie sie es aufnehmen konnten“, vgl. Mk 4, 33), um sie zur Umkehr und einem Leben in Liebe zu motivieren, damit sie in den Augen Gottes gute oder (wie es hier heißt) „tüchtige“ Diener werden.

Du hast als Muslim eine gute Stelle der Bibel ausgewählt.

Jesus wird nach dem Tod der Richter der Menschen sein. Er wird sie danach beurteilen, wie sie ihre Leben gelebt haben.

Die Richtschnur ist zum einen die Bekehrung.

1.. Erkennen, dass man in Gottes Augen nicht so gelebt hat, wie Gott es möchte. Reue über die Sünden haben.

2. Bereit sein, sein Leben Jesus Christus zu übergeben.

3. Anerkennen, dass Jesus für alle unsere Sünden am Kreuz gestorben ist.

4. Den Willen sein Leben zu ändern und so zu leben, wie es uns Jesus vorgelebt hat. Möglichst Sünden zu vermeiden. Für die Not der Mitmenschen da sein.

…denn wenn du mit deinem Mund bekennst: Herr ist Jesus - und in deinem Herzen glaubst: Gott hat ihn von den Toten auferweckt, so wirst du gerettet werden. Denn mit dem Herzen glaubt man und das führt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund bekennt man und das führt zur Rettung – Römer 10,9 – 10
 20 Zuerst habe ich in Damaskus und Jerusalem gepredigt, dann in Judäa und bei den übrigen Völkern. Überall aber ich verkündet, die Menschen sollten sich von der Sünde abwenden, zu Gott umkehren und durch ihr Leben zeigen, dass es ihnen damit ernst ist. Apostel 26,20
  Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. Johannes 3,16

https://www.youtube.com/watch?v=oo7dnT2iDig

Wer bis zu seinem Tod bekennt, dass er Jesus nachfolgen wird, der wird nach seinem Tod danach beurteilt, wie sehr er sich für den Nächsten eingesetzt hat. Kann diese Person nichts vorweisen, dann kommt sie nicht ins Paradies.

Bei Lukas 19,27 geht es genau um diese Personen. Alle, die Jesus kennen können und ihm nicht nachfolgen, kommen nicht ins Paradies.


2desmond  10.04.2023, 20:12

Lass dich nicht verarschen von ihm - erläßt immer den Kontaxt weg.

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Es ist das Ende dieses Gerichts, seine Feinde lehnen ihn als himmlischen König ab und verlieren die Aussicht von seinem Vater gerettet zu werden. Es sind Selbstmörder!


xxScarface1990  08.04.2023, 17:29

Die Rettung geschieht nicht nur durch den Vater, sondern auch durch Jesus selbst. Das finde ich wichtig zu erwähnen, denn wir sollen Jesus genauso ehren, wie den Vater (Johannes 5:23) und Jesus nicht unter den Boden kehren.

Und es ist in keinem anderen das Heil; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen! Apostelgeschichte 4:12

Gegen den Rest deiner Antwort habe ich nichts einzuwenden!

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xxScarface1990  08.04.2023, 17:37
@xxScarface1990

Jesus ist es, der den Willen des Vaters sucht und vollbringt.

und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen des Vaters, der mich gesandt hat. Johannes 5:30b

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xxScarface1990  08.04.2023, 17:49
@Bodesurry

Bzw. besser gesagt: Danke dafür, dass du es jetzt nochmal so deutlich zu Wort bringst!

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Schau hier:

Im Gleichnis von den anvertrauten Talenten in Lukas 19 fordert ein König zum Töten seiner Feinde auf.
Zitat (Lutherbibel 1912):
„Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, daß ich über sie herrschen sollte, bringet her und erwürget sie vor mir.“
Unterschiedliche Übersetzungen wählen für den Akt der Hinrichtung unterschiedliche Begriffe. Neuere Übertragungen nutzen z. T. weniger drastische Bezeichnungen. Die Einheitsübersetzung Lk 19,27 EU spricht beispielsweise von „macht sie vor meinen Augen nieder“. Weitere Varianten sind „tötet sie vor meinen Augen“ (Neues Leben); „Sie sollen vor meinen Augen hingerichtet werden!“ (Hoffnung für alle) oder „erschlagt sie vor mir“ (Revidierte Elberfelder).
Nach Ansicht des Bibelwissenschaftlers Joachim Jeremias meinte Jesus mit dem mordlüsternen König sich selbst[17]
„Der Kaufmann wird bei Matthäus allegorisch auf Christus, seine Reise auf die Himmelfahrt, seine erfolgende Rückkehr auf die Parusie gedeutet, die den Einen den Zugang zum messianischen Freudenmahl, den Anderen die Verstoßung in die äußerste Finsternis bringt. Noch weiter auf dem Wege der Allegorisierung geht die Lukasfassung: der Kaufmann wird zum König, das ganze Gleichnis zur Ankündigung und Begründung des Aufschubs der Parusie.“
Der Bibelwissenschaftler Joachim Gnilka deutet diese Stelle dagegen nicht als Selbstaussage Jesu:[18]
„In der lukanischen Version des Gleichnisses von den anvertrauten Geldern dürfte eine Anspielung auf Archelaos vorliegen. Man vermutet, daß in der hier eingeflochtenen Episode vom Thronanwärter […] und von der grausamen Rache des neuerkannten Königs bei seiner Rückkehr (Lk 19,12–27 EU) eine Reminiszenz auf die Vorgänge der Bestellung des Archelaos zum Ethnarchen im Jahr 4 v. Chr. vorliegt.“