Faust: Klausur über Gelehrtentragödie

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Servus....

Beispiele: Zu ab Vs. 1178: Warum ist Fausts "wissenschaftliche" Übersetzung von "Am Anfang war logos." des altgriech. Wortes LOGOS für ihn typisch? (siehe möglichst viele Übesetzungsmöglichkeiten: z. B. Wort, Sinn, Kraft -Energie, unpersönlicher Gott, Verstand)

Zu ab Vs. 1530: Was bedeutet der Vertrag zwischen Mephisto und Faust für beide? Wann oder womit ist der Vertrag erfüllt? Welche Folgen hatsein Gelingen für beide? Wer glaubt dabei an Was? Was bedeuten mündliche und schriftliche Verträge für Menschen? Was ist darin gut oder böse? Was geschieht mit Vertragsbrechern? Was ist ein politischer Gesellschaftsvertrag? Wie stand der Gelehrte und Politiker Goethe zum folgenden frz. Gesellschaftsvertrag der Frz. Rev. 1798? Was bewirkt ein möglichst umfassender Vertrag bei den gelehrten "Erfindern"? Auch bei Faust als Gelehrten oder nicht?

Zu ab Vs. 1868 die sog. Wissenschaftssatire: Welche Kritik hat Mephisto an den Lehren der Philosophie, der Theologie und der Gesetze/Verträge? Wie sieht er die Medizin? Worin unterscheiden sich der Schüler und Wagner (4 Pkte)?

Worin unterscheiden sich der Schüler/Student und Faust/Professor/Gelehrter? - Denke an Sokrates - dessen sog. Hebammenkunst: Der Weg zur Wahrheit ist der ständige Zweifel, das ständige absichtliche Bedenken neuer Möglichkeiten, das quälende NichtswissenWollen..... bis zur Verzweiflung! "Ich weiß, das ich nichts weiß!" Das ist der wissenste Gelehrte. Und was will der Schüler, der "normale" Mensch? Schnellstmöglich einfachste Lösungen als Wahrheit... Pro und contra, schwarz oder weiß, Yin und Yang, Gott und Mephisto, Mann oder Frau - nicht Transsexuelle oder Homosexuelle.... usw. usw. Die Monokausalität wünscht sich der einfältige Mensch, es gibt im Sicherheit - auch zur Erfüllung seiner Vorurteile..... Der Intellektuelle weiß aber, dass es immer ein kompliziertes Netzwerk der Polykausalität als unbeständige Wahrheit gibt - und dabei nicht zu verzweifeln ist die Kunst, die Faust nicht gelang - und ihn zum Selbstmordgedanken führte....

Zu ab Vs. 2337: Was bedeutet also für Faust als Gelehrten die sinnlich-erotische bis sexuell-obszöne Welt der Hexen? Warum erfährt er sie als verzauberter, wieder junger Mann und nicht als unverzauberter, alter Mann? Vgl. zu Goethes eigener Biographie: Erst mit ca. 30 Jahren hatte er in Italien den ersten Sex - und als alter Mann heiratete er eine junge Frau - quasi seine Enkelin.....

.... Und wenn du Faust II noch dazunimmst, erkennst du, dass Goethe sein eigenes Leben und seine eigene Gedankenwelt niedergeschrieben hat...

Sehr viel Erfolg! Grüße!