Was sind für euch die notwendigen Faktoren für eine funktonierende Gesellschaft oder wichtigsten Erfindungen der Menschheit?

7 Antworten

Hi,-: Gerechtigkeit, Toleranz, Bildung (NICHT Aus-Bildung oder Abrichtung,- dann entstehen aus Punkt 3 Punkt 1) und 2) fast automatisch) (und umgekehrt).

Gruß

Früher  lebten  die  Menschen  in  30er,  40er  Gruppen.  Damals  reichten  die  Instinkte  aus,  um  zusammen  zu  leben.  Bei  größeren  Gruppen  benötigt  man  Gesetze  und  Polizei.  Große  Gesellschaften  können  nicht vom  Jagen  und  Sammeln  leben.  Sie  müssen  Ackerbau  betreiben.

Eine  Gesellschaft  sollte  nicht  irgendwie  funktionieren,  sondern  moralisch  korrekt! 

4  Milliarden  Jahre  Überlebenskrieg  hat  alle  Genome  siegesgierig  werden  lassen.  Menschen  die  siegen  wollen,  behandeln  die  Konkurrenz  und  die  Schwachen  schlecht.

Je  größer  die  Gemeinschaft  wird,  umso  schlimmer  werden  die  Schwachen  natürlicherweise  (instinktgesteuerter  Weise)  behandelt.  Ohne  Sklaven,  ohne  die  Ausbeutung  der  Schwachen  kann  keine  Gemeinschaft  sich  gegen  die  anderen  Gemeinschaften  behaupten.  Menschen,  die  in  ihrem  leben  oft  verlieren,  werden  zu  willigen  Sklaven.  Nach  jeder  Niederlage  setzt  das  Zwischenhirn  Hormone  frei,  die  unterwürfig  und  ausbeutbar  machen.  Die  Betroffenen  werden  nach  jeder  Niederlage  ausbeutbarer.  Die  Sklavenmentalität  der  Schwachen  wird  von  der  Gesellschaft  ausgenutzt. 

Deshalb  ist  moralische  Besserung  so  wichtig  für  eine  seriös  funktionierende  Gemeinschaft.  Dazu  kommt  noch,  dass  die  Lowtech-Siegerei  viele  Menschen  überleben,  die  Hightech-Siegerei  wird  aber  niemand  überleben.

Wer  möglichst  gutes  und  gleich  gutes  Leben  für  alle  anstrebt,  bessert  sich  moralisch,  und  verliert  seine  Weltzerstörergesinnung.  Instinktgesteuerte,  siegesgierige,  schwachenfeindliche  Gesellschaften  funktionieren  nicht  wirklich  gut.  Sie  funktionieren   Nazigut.  Die  Bürger  benötigen  seriöse  ethische  Bildung.  Ethikunterricht  kann  der  instinktgesteuerte  Staat  aber  nicht  geben,  weil  er  sich  dabei  selbst entlarven  würde.  Deshalb  muss  jeder  sich  selbst  bilden.  

 

Die  größten  Erfindungen  der  Menschheit  sind  nach  meiner  Einschätzung:  Das  Feuermachen,  der  Ackerbau,  die Schrift,  die  Nutzung  des  elektrischen  Stromes, ...

 

Jetzt einige Kritikpunkte an Deinen Ausführungen:

Die  Befriedigung  der  Grundbedürfnisse,  bedeutet  nichts  Anderes,  als  in  Armut  zu  leben.  Jedem  steht  gutes  Leben  zu,  und  nicht  bloß  die  Befriedigung  seiner  Grundbedürfnisse.  Die  Staatsgesetze  dürfen  nicht  dem  Rudelsieg  dienen,  wie  es  in  instinktgesteuerten  Gesellschaften  so  üblich  ist.  Sie  müssen  dem  Zustand,  in  dem  alle  möglichst  gut  und  gleich  gut  leben,  dienen.  Die  natürliche  Hierarchie  ist  eine  sehr  siegbringende,  aber  auch   sehr  schwachenfeindliche  Organisationsform.  Man  muss  versuchen  ohne  Hierarchie  auszukommen.  Diejenigen,  die  das  Zusammenleben  und  die  Arbeitsteilung  der  Gesellschaft  koordinieren,  dürfen  nicht  besser  leben  als  die  Anderen.  Das  Ziel:  "Zufriedenheit  und  Erhaltung  des  Lebens"  ist  zu  Bescheiden.  Die  instinktgesteuerten  Menschen  sind  mit  den   heute  üblichen  Ungerechtigkeiten  ziemlich  zufrieden.  Das  Leben  sollte  nicht  nur  erhalten  werden,  sondern   so  gut  wie  möglich  werden.  Und  zwar  für   alle  gleich  gut.  Die  Erreichung  dieses  Zieles,  würde  die  Menschen  auf  eine  korrekte  Art  zufrieden  machen.

Ein feudales Ständesystem, einen König als Oberhaupt und eine funktionerende, glaubwürdige Religion. Alles, was aus der Abschaffung der Monarchie hervorgeht, ist nur der Verfall des Staates und führt geradewegs in den Untergang. Genau das sehen wir ja heute im Westen.

...  und habe dafür erstmal nach der wichtigsten Instanz für das Leben eines Menschen gesucht und bin zu dem Schuss gekommen, dass diese die Gesellschaft sein muss.

Ich bin anderer Ansicht: die "wichtigste Instanz" menschlichen Lebens war und ist immer noch die (engere und/oder weitere) Familie. Aus ihr entwickelten sich Gesellschaft und Staat als Zusammenschluss größerer Familienverbände, die ihr Zusammenleben nach Regeln (Gesetzen) organisierten.

Die Familie war früher und ist es auch heute noch der Verband, in dem durch Zusammenarbeit für die Befriedigung der wesentlichen Grundbedürfnisse gesorgt wird. Dass es im Prinzip und trotz des Sozialstaates auch heute noch so ist, zeigt u. a. die Rechtslage: enge Familienmitglieder sind füreinander unterhaltspflichtig, und erst, wenn die Familie ein bedürftiges Familienmitglied nicht unterstützen und ihm Lebensunterhalt gewähren kann, tritt das staatliche Sozialsystem an die Stelle der Familie.

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich arbeite als Historiker.

Ich würde hinzufügen wollen, dass die Verteilung der Güter/des Besitzes ein wichtiger Faktor ist. Es geht also nicht nur wie du formulierst darum absolute Armut, sondern relative Armut zu verhindern, da diese zu Spannungen innerhalb der Gesellschaft führt.


onestonebreaker 
Fragesteller
 14.12.2016, 19:12

Ich denke das orientiert sich daran ob man nur an eine funktionierende Gesellschaft denkt oder auch an eine nach heutigen Maßstäben gerechte Gesellschaft. Denn z.B. im römischen reich hat sich gezeigt, dass eine Gesellschaft auch mit Klassen oder Ständen funktioniert.

Allgemein gibt es ja auch heute keinen absoluten Schutz vor relativer Armut. Was du sagst hört sich ein wenig nach Kommunismus an  - oder interpretiere ich da zu viel rein?

0
JapaneseGeneral  14.12.2016, 19:18
@onestonebreaker

Ja da interpretierst du etwas viel hinein. Ich bin nicht der Meinung, dass alle gleich reich sein müssen. Es ist natürlich nur ein Ideal (welches auch durch eine idealisierte Wirtschaft nach liberalem Vorbild möglich wäre) es geht mir eher darum die Kluft zwischen arm und reich nicht allzu groß werden zu lassen. Natürlich wirkt sich absolute Armut schneller oder eindrucksstärker auf die Gesellschaft aus, allerdings glaube ich auch, dass die Gesellschaft im alten Rom stark gespalten war, auch wenn es nur wenige Aufstände gab, weil man die Menschen auf andere Art und Weise bei Laune hielt (Brot und Spiele).

0
onestonebreaker 
Fragesteller
 14.12.2016, 19:35
@JapaneseGeneral

Man muss nur daran denken, dass man diese Schere nie ganz schließen kann was an der Verteilung des Reichtums liegt. Wenn du das Vermögen versuchst so radikal umzuverteilen nimmst du das Kapital aus der Spitze der Gesellschaft und bremst damit die Wirtschaft aus. Das hat zur Folge, dass die WIrtschaft stagniert was der ganzen Gesellschaft "auf die Füße fällt". Es liegt also in der Natur Unter und Oberschicht zu haben und auch eine Bevölkerungsgruppe die als Arbeiter für niedere Arbeiten am unteren Rande der Gesellschaft lebt. Das hört sich inhuman an? Ist es auch aber Teil des Kapitalismus zu dem Armut  zumindest realtive - gehört. Ich will das hiermit auf keinen Fall legitimieren aber es ist nun einmal Tatsache.

0
JapaneseGeneral  14.12.2016, 19:45
@onestonebreaker

Naja absolute Armut kann durch staatliche Systeme doch stark eingeschränkt werden. Zudem denke ich, dass viele Reiche die Wirtschaft eher ausbremsen als viele leicht reichere. Mit dem Idealfall meinte ich eigentlich auch, dass die Humanressource so wichtig ist, dass Arbeitgeber bereit sind menschliche Arbeitskräfte teuer zu bezahlen. Ich will niemandem irgendetwas wegnehmen. Zudem haben wir offensichtlich unterschiedliche Annahmen wie die Arbeitswelt der Zukunft sich entwickeln wird. Ich denke, dass es immer wichtiger wird sich zu qualifizieren und weiterzubilden, sodass es eigentlich keine niederen Arbeiten mehr geben wird. Der Ideale Kapitalismus ist ein (mindestens) genauso schönes Konzept, wie der ideale Kapitalismus. Mein Ziel ist es nicht die Schere je zu schließen, sondern dem Individuum die maximale Freiheit zu gewähren.

0