Evolution Theologie?

6 Antworten

Welche Religionen und Weltbilder gibt es dann noch die die Evolution nicht leugnen sondern sie sozusagen annehmen?

Unter anderem alle die von einem Schöpfer ausgehen und die ihre Schöpfungshymnen nicht als Tatsachenbeschreibung betrachten.

Viele Muslime, Juden & Christen lehnen die Evolutionstheorie ab. Es gibt aber auch einen Teil, der behauptet, dass die Evolutionstheorie mit dem Glauben vereinbar ist. Dass Gott sozusagen die Evolution in Gang gesetzt hat (ich weiß nur nicht, wie sie das dann mit Adam & Eva erklären).

Aber ja, würde jeder Mensch mit gesundem Menschenverstand an die Sache rangehen, müsste auch jeder von der Evolutionstheorie überzeugt sein.

Ganz ganz schlimm sind die Kreationisten.


UW1969  29.04.2022, 10:15
  • ich weiß nur nicht, wie sie das dann mit Adam & Eva erklären.

Die Mehrheit der Theologen akzeptiert die Evolutionstheorie (theistische Evolutionstheorie) und das ist auch gut so. Unter diesen Theologen gibt es allerdings dann unterschiedliche Auffassungen, ob Adam und Eva historische Personen sind.

Die Frage, ob es Adam und Eva wirklich gab, kann naturwissenschaftllich nicht beantwortet werden (mit Adam und Eva ist hier nicht der "Adam des Y-Chromosoms" und die "mitochondriale Eva" gemeint). Der Theologe und Philosoph William Lane Craig meint, dass Adam und Eva zur Art Homo heidelbergensis gehörten: "My case for tentatively identifying Adam as Homo heidelbergensis (Heidelberg Man) is based upon the accumulating evidence for the humanity of Neanderthals. If they were, like Homo sapiens, human, then Adam has to be no later than the last common ancestor of both Homo sapiens and Neanderthals, which is usually thought to be Heidelberg Man, who had a brain capacity within the modern range and so is a suitable candidate for the first human."

Eine andere Position vertritt der katholische Theologieprofessor Ludwig Neidhart (Universität Augsburg): Adam und Eva sind das erste Menschenpaar der Art Homo sapiens und hätten dann vor 200.000-300.000 Jahren gelebt. Aufgrund der "Out-of-Africa-Theorie" lokalisert er daher das Paradies, von dem in Gen 2 die Rede ist, in Ostafrika (Äthopien oder in der Nähe von Äthopien).

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Aufgeklärte Christen wissen, dass in der Bibel "Schöpfungsmythen" aufgeschrieben sind, die mit der Realität nichts zu tun haben. Das sind Geschichten, die sich Menschen ausgedacht haben, um etwas zu erklären, was sie sich damals nicht erklären konnten. Diese Myhten gab und gibt es in jeder Kultur und Religion.

Moderne Theologen versuchen eine Verbindung zu schaffen, indem sie erklären, dass die Evolutionstheorie erkläre WIE alles entstanden ist und der Glaube erklärt uns WARUM: weil es da einen Gott gibt, der dies wollte. Das hat nichts mit einem "Uhrmacher-Gott" zu tun, der einmal den Anstoß gab, sondern vielmehr, dass hinter allem ein tieferer Sinn steht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Welche Religionen und Weltbilder gibt es dann noch die die Evolution nicht leugnen sondern sie sozusagen annehmen?

Laut der katholischen Kirche ist die Evolutionstheorie mit dem Glauben vereinbar.

Ich denke, dass der biblische Schöpfungsbericht kein naturwissenschaftlicher Bericht ist. Die Intention der Autoren war meiner Ansicht nach eine andere. Man muss den Kontext betrachten, in dem der Schöpfungsbericht entstanden ist. Beim Entstehungszeitpunkt waren vermutlich viele Israeliten im Exil in Babylon. Hier lernten sie andere Religionen kennen, in denen z.B. die Sterne Götter waren. Der biblische Schöpfungsbericht hat nun das Ziel zu zeigen, dass die Sterne vom Gott der Bibel geschaffen wurden und somit keine Götter sein konnten. Das Ziel des Schöpfungsberichts ist damit nicht, eine naturwissenschaftliche Erklärung abzugeben, sondern zu zeigen, dass der Gott der Bibel alles alleine geschaffen hat und die Natur oder die Sterne keine Götter sind.

Man kann sich auch als gläubiger Mensch mit Naturwissenschaften beschäftigen. Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht immer widersprechen. So hat zum Beispiel Mendel, ein katholischer Mönch, wichtige Entdeckungen bei der Genetik gemacht. Der Mensch, der die Urknalltheorie aufgestellt hat, war katholischer Priester.

Nur die atheistisch-wissenschaftlichen. Religionen sind aus Mythen über die Entstehung der Welt entstanden und haben sich dann ausgeweitet, sowohl territorial als auch mythologisch. Über kurz oder lang beantworten sie alle die Frage nach der Entstehung der Erde und der Menschheit mit Lügen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Recherchen und Forschungen